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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
(in den Lutherischen Kirchen) ist der
Streitigkeiten kein End weder Weiß/
ein jeglicher bemühet sich dahin/ da-
mit er scheine eine gerechte Sach zu
haben/ und den andern unterdrücke/ etc.

Samuel Maresius in seinem Tract. de afflict.
statu studii Theol. in Belgio:
Unsere Theo-
logi
ist mit so vielen abentheurischen
Meynungen und Lehren verschän-
det und verwirret/ daß/ wan die
Docto-
ren und Pastoren/ so von dreyssig Jah-
ren her von uns abgefallen/ zu uns wi-
derumb kommen thäten; meynen
würden/ daß etwa durch ein Ungewit-
ter in eine andere Welt getrieben wä-
ren/ deren Sprach sie nicht ver-
stunden.

Nun laß hören/ wie ewere Ertz-Ketzer
ihnen selbst zuwider lauffen. Lutherus setzt
im Buch de pot. Papae sieben Sacramen-
ten. Jn seinem Tract. aber ad Waldenses
zwey. De captiv. Babyl. drey. Und an ei-
nem anderen Orth de capt. Babyl. redet er
also: Jch glaube nicht/ daß sieben Sa-
cramenten seyen/ auch nit sechse/ auch
nit fünffe/ auch nit viere/ sonder nur
eins/ oder zwey/ und wan guter Wind

ist
D

Guͤldenes Schwerd.
(in den Lutheriſchen Kirchen) iſt der
Streitigkeiten kein End weder Weiß/
ein jeglicher bemuͤhet ſich dahin/ da-
mit er ſcheine eine gerechte Sach zu
haben/ und den andern unterdruͤcke/ ꝛc.

Samuel Mareſius in ſeinem Tract. de afflict.
ſtatu ſtudii Theol. in Belgio:
Unſere Theo-
logi
iſt mit ſo vielen abentheuriſchen
Meynungen und Lehren verſchaͤn-
det und verwirret/ daß/ wan die
Docto-
ren und Paſtoren/ ſo von dreyſſig Jah-
ren her von uns abgefallen/ zu uns wi-
derumb kommen thaͤten; meynen
wuͤrden/ daß etwa durch ein Ungewit-
ter in eine andere Welt getrieben waͤ-
ren/ deren Sprach ſie nicht ver-
ſtunden.

Nun laß hoͤren/ wie ewere Ertz-Ketzer
ihnen ſelbſt zuwider lauffen. Lutherus ſetzt
im Buch de pot. Papæ ſieben Sacramen-
ten. Jn ſeinem Tract. aber ad Waldenſes
zwey. De captiv. Babyl. drey. Und an ei-
nem anderen Orth de capt. Babyl. redet er
alſo: Jch glaube nicht/ daß ſieben Sa-
cramenten ſeyen/ auch nit ſechſe/ auch
nit fuͤnffe/ auch nit viere/ ſonder nur
eins/ oder zwey/ und wan guter Wind

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[73/0085] Guͤldenes Schwerd. (in den Lutheriſchen Kirchen) iſt der Streitigkeiten kein End weder Weiß/ ein jeglicher bemuͤhet ſich dahin/ da- mit er ſcheine eine gerechte Sach zu haben/ und den andern unterdruͤcke/ ꝛc. Samuel Mareſius in ſeinem Tract. de afflict. ſtatu ſtudii Theol. in Belgio: Unſere Theo- logi iſt mit ſo vielen abentheuriſchen Meynungen und Lehren verſchaͤn- det und verwirret/ daß/ wan die Docto- ren und Paſtoren/ ſo von dreyſſig Jah- ren her von uns abgefallen/ zu uns wi- derumb kommen thaͤten; meynen wuͤrden/ daß etwa durch ein Ungewit- ter in eine andere Welt getrieben waͤ- ren/ deren Sprach ſie nicht ver- ſtunden. Nun laß hoͤren/ wie ewere Ertz-Ketzer ihnen ſelbſt zuwider lauffen. Lutherus ſetzt im Buch de pot. Papæ ſieben Sacramen- ten. Jn ſeinem Tract. aber ad Waldenſes zwey. De captiv. Babyl. drey. Und an ei- nem anderen Orth de capt. Babyl. redet er alſo: Jch glaube nicht/ daß ſieben Sa- cramenten ſeyen/ auch nit ſechſe/ auch nit fuͤnffe/ auch nit viere/ ſonder nur eins/ oder zwey/ und wan guter Wind iſt D

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/85>, abgerufen am 23.11.2024.