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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
und Teutschland zertheilen sich in Consi-
storiales
und Libertinos, deren jene offent-
liche Consistoria und Zusammenkunfften
halten; die Libertini aber nit.

Die Lutheraner lesen zu Nürenberg und
anderstwo Meeß/ machen das Zeichen deß
H. Creutzens/ brauchen die Kirchen-Cere-
moni
en und Kleyder/ communiciren mit
gebogenen Knyen/ etc. Zu Augsburg thuen
sie dergleichen nichts. Ja die Uncatholische
bekennen es selbsten/ daß unter ihnen ein
immerwährender Streit seye in Glaubens-
Sachen.

Nicolaus Gallus ein Superintendent zu
Regensburg/ der zu Zeiten Lutheri gelebt/
redet in seinem Hypoth. von sich und seinen
Lutherischen Mit Genossen also: Unter
uns seynd keine kleine Zweyspaltun-
gen/ und nit von geringen Sachen/
sonderen von hohen und wichtigen
Articulen der Christlicher Lehr/ vom

Gesätzund Evangelio, von der Recht-
fertigung und guten Wercken/ von den
Sacramenten/ und
Gebrauch der Cere-
moni
en; welche keiner Massen können
gelegt werden.
Selneccerus über den 131.
Psalm. spricht also von ihnen: alldahe

[in

Guͤldenes Schwerd.
und Teutſchland zertheilen ſich in Conſi-
ſtoriales
und Libertinos, deren jene offent-
liche Conſiſtoria und Zuſammenkunfften
halten; die Libertini aber nit.

Die Lutheraner leſen zu Nuͤrenberg und
anderſtwo Meeß/ machen das Zeichen deß
H. Creutzens/ brauchen die Kirchen-Cere-
moni
en und Kleyder/ communiciren mit
gebogenen Knyen/ ꝛc. Zu Augsburg thuen
ſie dergleichen nichts. Ja die Uncatholiſche
bekennen es ſelbſten/ daß unter ihnen ein
immerwaͤhrender Streit ſeye in Glaubens-
Sachen.

Nicolaus Gallus ein Superintendent zu
Regensburg/ der zu Zeiten Lutheri gelebt/
redet in ſeinem Hypoth. von ſich und ſeinen
Lutheriſchen Mit Genoſſen alſo: Unter
uns ſeynd keine kleine Zweyſpaltun-
gen/ und nit von geringen Sachen/
ſonderen von hohen und wichtigen
Articulen der Chriſtlicher Lehr/ vom

Geſaͤtzund Evangelio, von der Recht-
fertigung und guten Wercken/ von den
Sacramenten/ und
Gebrauch der Cere-
moni
en; welche keiner Maſſen koͤnnen
gelegt werden.
Selneccerus über den 131.
Pſalm. ſpricht alſo von ihnen: alldahe

[in
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[72/0084] Guͤldenes Schwerd. und Teutſchland zertheilen ſich in Conſi- ſtoriales und Libertinos, deren jene offent- liche Conſiſtoria und Zuſammenkunfften halten; die Libertini aber nit. Die Lutheraner leſen zu Nuͤrenberg und anderſtwo Meeß/ machen das Zeichen deß H. Creutzens/ brauchen die Kirchen-Cere- monien und Kleyder/ communiciren mit gebogenen Knyen/ ꝛc. Zu Augsburg thuen ſie dergleichen nichts. Ja die Uncatholiſche bekennen es ſelbſten/ daß unter ihnen ein immerwaͤhrender Streit ſeye in Glaubens- Sachen. Nicolaus Gallus ein Superintendent zu Regensburg/ der zu Zeiten Lutheri gelebt/ redet in ſeinem Hypoth. von ſich und ſeinen Lutheriſchen Mit Genoſſen alſo: Unter uns ſeynd keine kleine Zweyſpaltun- gen/ und nit von geringen Sachen/ ſonderen von hohen und wichtigen Articulen der Chriſtlicher Lehr/ vom Geſaͤtzund Evangelio, von der Recht- fertigung und guten Wercken/ von den Sacramenten/ und Gebrauch der Cere- monien; welche keiner Maſſen koͤnnen gelegt werden. Selneccerus über den 131. Pſalm. ſpricht alſo von ihnen: alldahe [in

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/84>, abgerufen am 03.05.2024.