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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
er seelig werden könte) nach Absterben/ biß
zum letzten Gerichts: Tage zu/ deß Him-
mels entbehren müsse? und bitte mir einen
eintzigen Orth auffzuweisen/ an welchem
die göttliche Schrifft befehle/ denselben biß
daran zu erwarten; einen solchen Orth finde
ich nit/ aber wohl andere gnug/ laut und
Urkundt welcher der Himmel mit Heili-
gen anerfült ist. Luc. 23. v. 43. spricht Chri-
stus zu dem frommen Schächer: Heute
(und nit erst am letzten Gerichts-Tag)
wirstu mit mir seyn im Paradeyß. Da
Christus Ephes. 4. v. 8. & seqq. hinauffge-
fahren in die Höhe über alle Himmelen/ hat
er die Gefängnus gefangen genohmen/ das
ist: er hat die biß dato in der Vorhöllen ver-
schlossene Seelen der Patriarchen und Alt-
Vätter/ etc. mitgeführt/ und in dem Him-
mel eingeschlossen. Wir/ sprechen die Apo-
stelen 2. Cor. 5. v. 8. seynd wolgemuth/
und haben Lust vielmehr ausser dem
Leibe zu walfahrten/ und bey dem
Herrn gegenwärtig zu seyn.
Seynd nit
Apoc. 7. v. 15. die jenige für dem Thron Got-
tes/ welche auß grossem Trübsal kommen
seynd/ und ihre lange Kleyder gewaschen/
und sie im Blut deß Lambs weiß gemacht

ha-
A a 6

Guͤldenes Schwerd.
er ſeelig werden koͤnte) nach Abſterben/ biß
zum letzten Gerichts: Tage zu/ deß Him-
mels entbehren muͤſſe? und bitte mir einen
eintzigen Orth auffzuweiſen/ an welchem
die goͤttliche Schrifft befehle/ denſelben biß
daran zu erwarten; einen ſolchen Orth finde
ich nit/ aber wohl andere gnug/ laut und
Urkundt welcher der Himmel mit Heili-
gen anerfuͤlt iſt. Luc. 23. v. 43. ſpricht Chri-
ſtus zu dem frommen Schaͤcher: Heute
(und nit erſt am letzten Gerichts-Tag)
wirſtu mit mir ſeyn im Paradeyß. Da
Chriſtus Epheſ. 4. v. 8. & ſeqq. hinauffge-
fahren in die Hoͤhe uͤber alle Himmelen/ hat
er die Gefaͤngnus gefangen genohmen/ das
iſt: er hat die biß dato in der Vorhoͤllen ver-
ſchloſſene Seelen der Patriarchen und Alt-
Vaͤtter/ ꝛc. mitgeführt/ und in dem Him-
mel eingeſchloſſen. Wir/ ſprechen die Apo-
ſtelen 2. Cor. 5. v. 8. ſeynd wolgemuth/
und haben Luſt vielmehr auſſer dem
Leibe zu walfahrten/ und bey dem
Herꝛn gegenwaͤrtig zu ſeyn.
Seynd nit
Apoc. 7. v. 15. die jenige fuͤr dem Thron Got-
tes/ welche auß groſſem Truͤbſal kommen
ſeynd/ und ihre lange Kleyder gewaſchen/
und ſie im Blut deß Lambs weiß gemacht

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[563/0575] Guͤldenes Schwerd. er ſeelig werden koͤnte) nach Abſterben/ biß zum letzten Gerichts: Tage zu/ deß Him- mels entbehren muͤſſe? und bitte mir einen eintzigen Orth auffzuweiſen/ an welchem die goͤttliche Schrifft befehle/ denſelben biß daran zu erwarten; einen ſolchen Orth finde ich nit/ aber wohl andere gnug/ laut und Urkundt welcher der Himmel mit Heili- gen anerfuͤlt iſt. Luc. 23. v. 43. ſpricht Chri- ſtus zu dem frommen Schaͤcher: Heute (und nit erſt am letzten Gerichts-Tag) wirſtu mit mir ſeyn im Paradeyß. Da Chriſtus Epheſ. 4. v. 8. & ſeqq. hinauffge- fahren in die Hoͤhe uͤber alle Himmelen/ hat er die Gefaͤngnus gefangen genohmen/ das iſt: er hat die biß dato in der Vorhoͤllen ver- ſchloſſene Seelen der Patriarchen und Alt- Vaͤtter/ ꝛc. mitgeführt/ und in dem Him- mel eingeſchloſſen. Wir/ ſprechen die Apo- ſtelen 2. Cor. 5. v. 8. ſeynd wolgemuth/ und haben Luſt vielmehr auſſer dem Leibe zu walfahrten/ und bey dem Herꝛn gegenwaͤrtig zu ſeyn. Seynd nit Apoc. 7. v. 15. die jenige fuͤr dem Thron Got- tes/ welche auß groſſem Truͤbſal kommen ſeynd/ und ihre lange Kleyder gewaſchen/ und ſie im Blut deß Lambs weiß gemacht ha- A a 6

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 563. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/575>, abgerufen am 22.11.2024.