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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Morgens und Abends/ vor und nach dem
Gebett/ und sonsten den Tag durch offters
nit befestigen oder segnen? Und solches umb
demehr/ weilen es/ wie auß vielen weltkün-
digen Historien bekant/ eine sonderbahre
Krafft und Stärcke hat. Unter anderen
ists nit unbekant/ daß Paulinus am Ge-
burts-Tag deß H. Felicis einen gewaltigen
und unaußlöschlichen Fewrbrunst durch
Vorzeigung einer Particul vom Creutz
Christi auß geloschen habe. Eben also weiß
man/ daß der Käyser Constantinus durch
Krafft deß heiligen Creutz-Zeichens/ so er
sambt seiner Soldatesca auff den Fahnen
und Standarten offentlich venerirt/ und
zu veneriren außgestelt/ Maxentium und
sein gantzes Kriegs-Heer mit herrlichster
Victory gedämpfft und zerstrewet ha-
be/ etc.

Diesem allem gleichwohl ungeachtet/
wollen Luther und die Seinige das heilige
Creutz Christi nit allein nit verehren/ son-
deren sie schämen sich nicht so schänd-und
unchristlich gegen dasselbe zu schreiben und
zu lästeren/ daß sich ein Christliebendes
ehrliches Gemüth darüber entsetzen und
grausen müsse; Damit aber eine ehrbahre

und
A a 2

Guͤldenes Schwerd.
Morgens und Abends/ vor und nach dem
Gebett/ und ſonſten den Tag durch offters
nit befeſtigen oder ſegnen? Und ſolches umb
demehr/ weilen es/ wie auß vielen weltkuͤn-
digen Hiſtorien bekant/ eine ſonderbahre
Krafft und Staͤrcke hat. Unter anderen
iſts nit unbekant/ daß Paulinus am Ge-
burts-Tag deß H. Felicis einen gewaltigen
und unaußloͤſchlichen Fewrbrunſt durch
Vorzeigung einer Particul vom Creutz
Chriſti auß geloſchen habe. Eben alſo weiß
man/ daß der Kaͤyſer Conſtantinus durch
Krafft deß heiligen Creutz-Zeichens/ ſo er
ſambt ſeiner Soldateſca auff den Fahnen
und Standarten offentlich venerirt/ und
zu veneriren außgeſtelt/ Maxentium und
ſein gantzes Kriegs-Heer mit herꝛlichſter
Victory gedaͤmpfft und zerſtrewet ha-
be/ ꝛc.

Dieſem allem gleichwohl ungeachtet/
wollen Luther und die Seinige das heilige
Creutz Chriſti nit allein nit verehren/ ſon-
deren ſie ſchaͤmen ſich nicht ſo ſchaͤnd-und
unchriſtlich gegen daſſelbe zu ſchreiben und
zu laͤſteren/ daß ſich ein Chriſtliebendes
ehrliches Gemuͤth daruͤber entſetzen und
grauſen muͤſſe; Damit aber eine ehrbahre

und
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[555/0567] Guͤldenes Schwerd. Morgens und Abends/ vor und nach dem Gebett/ und ſonſten den Tag durch offters nit befeſtigen oder ſegnen? Und ſolches umb demehr/ weilen es/ wie auß vielen weltkuͤn- digen Hiſtorien bekant/ eine ſonderbahre Krafft und Staͤrcke hat. Unter anderen iſts nit unbekant/ daß Paulinus am Ge- burts-Tag deß H. Felicis einen gewaltigen und unaußloͤſchlichen Fewrbrunſt durch Vorzeigung einer Particul vom Creutz Chriſti auß geloſchen habe. Eben alſo weiß man/ daß der Kaͤyſer Conſtantinus durch Krafft deß heiligen Creutz-Zeichens/ ſo er ſambt ſeiner Soldateſca auff den Fahnen und Standarten offentlich venerirt/ und zu veneriren außgeſtelt/ Maxentium und ſein gantzes Kriegs-Heer mit herꝛlichſter Victory gedaͤmpfft und zerſtrewet ha- be/ ꝛc. Dieſem allem gleichwohl ungeachtet/ wollen Luther und die Seinige das heilige Creutz Chriſti nit allein nit verehren/ ſon- deren ſie ſchaͤmen ſich nicht ſo ſchaͤnd-und unchriſtlich gegen daſſelbe zu ſchreiben und zu laͤſteren/ daß ſich ein Chriſtliebendes ehrliches Gemuͤth daruͤber entſetzen und grauſen muͤſſe; Damit aber eine ehrbahre und A a 2

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/567>, abgerufen am 22.11.2024.