Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. vergeben werden? Jch meyne ja/ dan son-sten/ wan alle Sünden mit gleicher Müntz bezahlt werden solten/ so hätte Christus so specifice von den alleinen Sünden wider den heiligen Geist/ sonderen generaliter von allen Sünden reden und sagen müssen/ daß deren keine/ sie seye wider wen sie wolle/ noch in dieser noch in jener Welt werde ver- geben werden/ welches er gleichwohl nit sagt/ und dardurch klärlichen zu verstehen gibt/ daß anderer Sünden Vergebung oder in dieser oder in jener Welt zu hoffen seye/ gleich er uns dan dessen vertröstet/ Matth. cit. c. 3. v. 28. Warlich ich sage euch/ alle Sünden werden den Men- schen-Kinderen vergeben werden/ und alle Lästerungen/ damit sie gelä- stert haben: Jst aber deme nun Zufolg in jener Welt eine Vergebung zu hoffen/ so frage ich/ wohe und wodurch dan selbige ge- schehen solle? in und durch das höllische Fewr kan sie nit geschehen/ weilen darauß keine Erlösung ist; auch in und durch den Himmel nit/ weilen zu demselben niemand eingehet/ der annoch einer Vergebung be- dürfftig ist; ergo in durch einen dritten Orth
Guͤldenes Schwerd. vergeben werden? Jch meyne ja/ dan ſon-ſten/ wan alle Suͤnden mit gleicher Muͤntz bezahlt werden ſolten/ ſo haͤtte Chriſtus ſo ſpecificè von den alleinen Sünden wider den heiligen Geiſt/ ſonderen generaliter von allen Suͤnden reden und ſagen muͤſſen/ daß deren keine/ ſie ſeye wider wen ſie wolle/ noch in dieſer noch in jener Welt werde ver- geben werden/ welches er gleichwohl nit ſagt/ und dardurch klaͤrlichen zu verſtehen gibt/ daß anderer Suͤnden Vergebung oder in dieſer oder in jener Welt zu hoffen ſeye/ gleich er uns dan deſſen vertroͤſtet/ Matth. cit. c. 3. v. 28. Warlich ich ſage euch/ alle Suͤnden werden den Men- ſchen-Kinderen vergeben werden/ und alle Laͤſterungen/ damit ſie gelaͤ- ſtert haben: Jſt aber deme nun Zufolg in jener Welt eine Vergebung zu hoffen/ ſo frage ich/ wohe und wodurch dan ſelbige ge- ſchehen ſolle? in und durch das hoͤlliſche Fewr kan ſie nit geſchehen/ weilen darauß keine Erloͤſung iſt; auch in und durch den Himmel nit/ weilen zu demſelben niemand eingehet/ der annoch einer Vergebung be- duͤrfftig iſt; ergo in durch einen dritten Orth
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0548" n="536"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Guͤldenes Schwerd.</hi></fw><lb/> vergeben werden? Jch meyne ja/ dan ſon-<lb/> ſten/ wan alle Suͤnden mit gleicher Muͤntz<lb/> bezahlt werden ſolten/ ſo haͤtte Chriſtus ſo<lb/><hi rendition="#aq">ſpecificè</hi> von den alleinen Sünden wider<lb/> den heiligen Geiſt/ ſonderen <hi rendition="#aq">generaliter</hi><lb/> von allen Suͤnden reden und ſagen muͤſſen/<lb/> daß deren keine/ ſie ſeye wider wen ſie wolle/<lb/> noch in dieſer noch in jener Welt werde ver-<lb/> geben werden/ welches er gleichwohl nit<lb/> ſagt/ und dardurch klaͤrlichen zu verſtehen<lb/> gibt/ daß anderer Suͤnden Vergebung<lb/> oder in dieſer oder in jener Welt zu hoffen<lb/> ſeye/ gleich er uns dan deſſen vertroͤſtet/<lb/><hi rendition="#aq">Matth. cit. c. 3. v.</hi> 28. <hi rendition="#fr">Warlich ich ſage<lb/> euch/ alle Suͤnden werden den Men-<lb/> ſchen-Kinderen vergeben werden/<lb/> und alle Laͤſterungen/ damit ſie gelaͤ-<lb/> ſtert haben:</hi> Jſt aber deme nun Zufolg in<lb/> jener Welt eine Vergebung zu hoffen/ ſo<lb/> frage ich/ wohe und wodurch dan ſelbige ge-<lb/> ſchehen ſolle? in und durch das hoͤlliſche<lb/> Fewr kan ſie nit geſchehen/ weilen darauß<lb/> keine Erloͤſung iſt; auch in und durch den<lb/> Himmel nit/ weilen zu demſelben niemand<lb/> eingehet/ der annoch einer Vergebung be-<lb/> duͤrfftig iſt; <hi rendition="#aq">ergo</hi> in durch einen dritten<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Orth</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [536/0548]
Guͤldenes Schwerd.
vergeben werden? Jch meyne ja/ dan ſon-
ſten/ wan alle Suͤnden mit gleicher Muͤntz
bezahlt werden ſolten/ ſo haͤtte Chriſtus ſo
ſpecificè von den alleinen Sünden wider
den heiligen Geiſt/ ſonderen generaliter
von allen Suͤnden reden und ſagen muͤſſen/
daß deren keine/ ſie ſeye wider wen ſie wolle/
noch in dieſer noch in jener Welt werde ver-
geben werden/ welches er gleichwohl nit
ſagt/ und dardurch klaͤrlichen zu verſtehen
gibt/ daß anderer Suͤnden Vergebung
oder in dieſer oder in jener Welt zu hoffen
ſeye/ gleich er uns dan deſſen vertroͤſtet/
Matth. cit. c. 3. v. 28. Warlich ich ſage
euch/ alle Suͤnden werden den Men-
ſchen-Kinderen vergeben werden/
und alle Laͤſterungen/ damit ſie gelaͤ-
ſtert haben: Jſt aber deme nun Zufolg in
jener Welt eine Vergebung zu hoffen/ ſo
frage ich/ wohe und wodurch dan ſelbige ge-
ſchehen ſolle? in und durch das hoͤlliſche
Fewr kan ſie nit geſchehen/ weilen darauß
keine Erloͤſung iſt; auch in und durch den
Himmel nit/ weilen zu demſelben niemand
eingehet/ der annoch einer Vergebung be-
duͤrfftig iſt; ergo in durch einen dritten
Orth
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |