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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
durchs purgierende oder Fegfewer/ welches
zeitlich ist. Daß aber unsere Widersagere
diesen Orth deß Apostels von einem ver-
blümten oder Metaphorischem Fewer/
nemblich von den Trübsalen und Wider-
wärtigkeiten dieser Welt außlegen/ und
also die göttliche H. Schrifft nach ihrem
eygenen Kopff und Schopff verdrehen
wollen/ solches nehme ich nit an/ weilen nit
sehe/ warumb man allhier von dem eygent-
lichen Verstand der klaren und deutlichen
Worten abweichen/ und dieselbe auff einen
verblümten Verstand außdeuten solle; wan
daß allezeit gelten solle/ da es auch gar keine
Notthurfft erfordert/ so könte man sich
schier von allen Glaubens-Articulen/ die
man mit dergleichen Metaphoris verblü-
men und umbwerffen konte/ zumahlen ab-
schuben.

5. Wer wider den heiligen Geistlä-
stert/ der wird keine Vergebung ha-
ben in Ewigkeit/ sonderen er ist einer
ewigen
Ubertrettung schüldig. Matth.
3. v.
29. weder in dieser noch in jener
Welt/
Matth. 12. v. 32. Folgt nit darauß
klärlich/ daß dan wohl andere geringere
Sünden oder in dieser oder in jener Welt

ver-
Z 4

Guͤldenes Schwerd.
durchs purgierende oder Fegfewer/ welches
zeitlich iſt. Daß aber unſere Widerſagere
dieſen Orth deß Apoſtels von einem ver-
bluͤmten oder Metaphoriſchem Fewer/
nemblich von den Truͤbſalen und Wider-
waͤrtigkeiten dieſer Welt außlegen/ und
alſo die goͤttliche H. Schrifft nach ihrem
eygenen Kopff und Schopff verdrehen
wollen/ ſolches nehme ich nit an/ weilen nit
ſehe/ warumb man allhier von dem eygent-
lichen Verſtand der klaren und deutlichen
Worten abweichen/ und dieſelbe auff einen
verbluͤmten Verſtand außdeuten ſolle; wan
daß allezeit gelten ſolle/ da es auch gar keine
Notthurfft erfordert/ ſo koͤnte man ſich
ſchier von allen Glaubens-Articulen/ die
man mit dergleichen Metaphoris verbluͤ-
men und umbwerffen konte/ zumahlen ab-
ſchuben.

5. Wer wider den heiligen Geiſtlaͤ-
ſtert/ der wird keine Vergebung ha-
ben in Ewigkeit/ ſonderen er iſt einer
ewigen
Ubertrettung ſchuͤldig. Matth.
3. v.
29. weder in dieſer noch in jener
Welt/
Matth. 12. v. 32. Folgt nit darauß
klaͤrlich/ daß dan wohl andere geringere
Sünden oder in dieſer oder in jener Welt

ver-
Z 4
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[535/0547] Guͤldenes Schwerd. durchs purgierende oder Fegfewer/ welches zeitlich iſt. Daß aber unſere Widerſagere dieſen Orth deß Apoſtels von einem ver- bluͤmten oder Metaphoriſchem Fewer/ nemblich von den Truͤbſalen und Wider- waͤrtigkeiten dieſer Welt außlegen/ und alſo die goͤttliche H. Schrifft nach ihrem eygenen Kopff und Schopff verdrehen wollen/ ſolches nehme ich nit an/ weilen nit ſehe/ warumb man allhier von dem eygent- lichen Verſtand der klaren und deutlichen Worten abweichen/ und dieſelbe auff einen verbluͤmten Verſtand außdeuten ſolle; wan daß allezeit gelten ſolle/ da es auch gar keine Notthurfft erfordert/ ſo koͤnte man ſich ſchier von allen Glaubens-Articulen/ die man mit dergleichen Metaphoris verbluͤ- men und umbwerffen konte/ zumahlen ab- ſchuben. 5. Wer wider den heiligen Geiſtlaͤ- ſtert/ der wird keine Vergebung ha- ben in Ewigkeit/ ſonderen er iſt einer ewigen Ubertrettung ſchuͤldig. Matth. 3. v. 29. weder in dieſer noch in jener Welt/ Matth. 12. v. 32. Folgt nit darauß klaͤrlich/ daß dan wohl andere geringere Sünden oder in dieſer oder in jener Welt ver- Z 4

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/547>, abgerufen am 22.11.2024.