Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. die Papisten sich untereinander strei-ten/ ob ein Münch mit der Kappen solle begraben werden: ob den Francis- caneren zugelassen seye mit Gelt umb- zugehen: ob ein Diaconus, in Gegen- wart deß Bischoffs/ den Epistel mit heller Stimm ablesen solle: wer den vornehmeren Orth oder Stuhl haben solle. Jtem was ewer Schmidel vermel- det/ daß nemblich ein Münch einen weis- sen/ der ander ein schwartzen Habit trage einer Fleisch/ der ander Fisch es- se/ einer ein Schneider/ der ander ein Schuster/ einer ein Leinen-der ander ein Wüllen-Weber sey/ etc. sihe/ sagt dieser Schmidel/ wie seynd diese Papi- sten so einig. O ihr Narren-Köpff! ist das von den Was angehet die eingeströwete Unei- nig-
Guͤldenes Schwerd. die Papiſten ſich untereinander ſtrei-ten/ ob ein Muͤnch mit der Kappen ſolle begraben werden: ob den Franciſ- caneren zugelaſſen ſeye mit Gelt umb- zugehen: ob ein Diaconus, in Gegen- wart deß Biſchoffs/ den Epiſtel mit heller Stimm ableſen ſolle: wer den vornehmeren Orth oder Stuhl haben ſolle. Jtem was ewer Schmidel vermel- det/ daß nemblich ein Münch einen weiſ- ſen/ der ander ein ſchwartzen Habit trage einer Fleiſch/ der ander Fiſch eſ- ſe/ einer ein Schneider/ der ander ein Schuſter/ einer ein Leinen-der ander ein Wuͤllen-Weber ſey/ ꝛc. ſihe/ ſagt dieſer Schmidel/ wie ſeynd dieſe Papi- ſten ſo einig. O ihr Narren-Koͤpff! iſt das von den Was angehet die eingeſtroͤwete Unei- nig-
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Guͤldenes Schwerd.
die Papiſten ſich untereinander ſtrei-
ten/ ob ein Muͤnch mit der Kappen
ſolle begraben werden: ob den Franciſ-
caneren zugelaſſen ſeye mit Gelt umb-
zugehen: ob ein Diaconus, in Gegen-
wart deß Biſchoffs/ den Epiſtel mit
heller Stimm ableſen ſolle: wer den
vornehmeren Orth oder Stuhl haben
ſolle. Jtem was ewer Schmidel vermel-
det/ daß nemblich ein Münch einen weiſ-
ſen/ der ander ein ſchwartzen Habit
trage einer Fleiſch/ der ander Fiſch eſ-
ſe/ einer ein Schneider/ der ander ein
Schuſter/ einer ein Leinen-der ander
ein Wuͤllen-Weber ſey/ ꝛc. ſihe/ ſagt
dieſer Schmidel/ wie ſeynd dieſe Papi-
ſten ſo einig.
O ihr Narren-Koͤpff! iſt das von den
H. Sacramenten/ von der Tauff/ Abend-
mahl/ und Beicht/ von der Prieſterlicher
Weyhung und Keuſchheit/ von dem H.
Meeß Opffer/ und guten Wercken/ vom
Fegfewr und Ablaſſen/ ꝛc. und zwar mit ſo
ungewaſchenen Maͤuleren/ als eben ihr Ke-
tzer untereinander thuet/ gezancket? ey ſchaͤ-
met euch doch dergleichen Außfluͤchten.
Was angehet die eingeſtroͤwete Unei-
nig-
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