Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790.seligen, und er kann es. Wie viel Tage des künf- Darum laßt uns mit fröhlichem Muthe der Auch
ſeligen, und er kann es. Wie viel Tage des künf- Darum laßt uns mit fröhlichem Muthe der Auch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0078" n="62[74]"/> ſeligen, und er <hi rendition="#fr">kann</hi> es. Wie viel Tage des künf-<lb/> tigen Jahrs unſer ſeyn werden, wiſſen wir zwar<lb/> nicht. Aber, die er uns ſchenken wird, werden<lb/> uns, wenn auch ſie einſt vorüber ſind, nicht weni-<lb/> ger Stoff der dankbarſten Freude geben; und wenn<lb/> wir auf unſre Jahre und noch lebhaftere Kräfte<lb/> wahrſcheinlich rechnen dürfen, ſo wird auch das<lb/> angefangene, und vielleicht noch manches künftige<lb/> Jahr uns gehören.</p><lb/> <p>Darum laßt uns mit fröhlichem Muthe der<lb/> Zukunft entgegen gehn. Wir <hi rendition="#fr">bleiben</hi> in dem Hauſe<lb/> unſers Vaters — woran kann es uns da fehlen!<lb/> Viele ungedachte, unerwartete Freuden werden die<lb/> kommenden Tage heraufführen; viele werden ſie<lb/> uns wiederbringen, die wir ſchon kennen. Oft<lb/> werden wir uns auch in dieſem Jahre ſeines größe-<lb/> ſten Segens, unſrer allertheuerſten Religion, freuen,<lb/> an ihrer Hand dem Jrrthum und der Troſtloſigkeit<lb/> ausweichen, und vieles, was uns ſonſt ſchrecken<lb/> müßte, überwinden! Oft wird uns, in Stunden<lb/> der Andacht, das große, nie genug gefundene<lb/> und verehrte Verdienſt unſers Erlöſers den hohen<lb/> Werth unſers Geiſtes fühlen lehren, oft wird ſeine<lb/> himmliſche Lehre unſrer Seele Blicke in die Gegenden<lb/> thun laſſen, wo auch ihr eine Stätte bereitet iſt. —<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Auch</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62[74]/0078]
ſeligen, und er kann es. Wie viel Tage des künf-
tigen Jahrs unſer ſeyn werden, wiſſen wir zwar
nicht. Aber, die er uns ſchenken wird, werden
uns, wenn auch ſie einſt vorüber ſind, nicht weni-
ger Stoff der dankbarſten Freude geben; und wenn
wir auf unſre Jahre und noch lebhaftere Kräfte
wahrſcheinlich rechnen dürfen, ſo wird auch das
angefangene, und vielleicht noch manches künftige
Jahr uns gehören.
Darum laßt uns mit fröhlichem Muthe der
Zukunft entgegen gehn. Wir bleiben in dem Hauſe
unſers Vaters — woran kann es uns da fehlen!
Viele ungedachte, unerwartete Freuden werden die
kommenden Tage heraufführen; viele werden ſie
uns wiederbringen, die wir ſchon kennen. Oft
werden wir uns auch in dieſem Jahre ſeines größe-
ſten Segens, unſrer allertheuerſten Religion, freuen,
an ihrer Hand dem Jrrthum und der Troſtloſigkeit
ausweichen, und vieles, was uns ſonſt ſchrecken
müßte, überwinden! Oft wird uns, in Stunden
der Andacht, das große, nie genug gefundene
und verehrte Verdienſt unſers Erlöſers den hohen
Werth unſers Geiſtes fühlen lehren, oft wird ſeine
himmliſche Lehre unſrer Seele Blicke in die Gegenden
thun laſſen, wo auch ihr eine Stätte bereitet iſt. —
Auch
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