seiner Segnungen, seiner Schonungen, seiner Er- barmungen, die auch in dem geendeten Jahre von seiner unerschöpflichen Güte auf uns gekommen sind. Aber auch die bekannten, die genoßnen und empfundnen, -- welche Quellen der Freude! O laßt uns sie noch einmal zurückrufen; noch einmal uns freuen über so viel gute Tage die uns gewor- den sind, über so viel gesunden Gebrauch unsrer geistigen und körperlichen Kräfte; über so viel frohen Genuß unsers Lebens; über so viele Erho- lungen nach und Unterstützungen bey unsrer Arbeit; über so manche Erquickung unsers irdischen und unsers ewigen Theils; über so manche ruhige, sor- genfreye Nacht, so manches fröhliche Erwachen am Morgen, so manchen Freudentag! Wie oft hat uns die Natur mit ihrer unaussprechlichen, nie ermüdenden, nie veralternden Schönheit entzückt, wenn wir die Schöpfung wieder erwachen, alles zu neuem Leben hervorgehn, und die Quelle des Vergnügens sich mit den Quellen des neuen Lebens von neuem öffnen sahn! Wie oft hat uns ein Gang in die so schönen Gefilde des Frühlings, oder in die grünende Hoffnung des Landmannes, oder in die zur Erndte reifenden Aehrenfelder aufge- heitert, und manche Sorge, die uns drückte, ver-
gessen
ſeiner Segnungen, ſeiner Schonungen, ſeiner Er- barmungen, die auch in dem geendeten Jahre von ſeiner unerſchöpflichen Güte auf uns gekommen ſind. Aber auch die bekannten, die genoßnen und empfundnen, — welche Quellen der Freude! O laßt uns ſie noch einmal zurückrufen; noch einmal uns freuen über ſo viel gute Tage die uns gewor- den ſind, über ſo viel geſunden Gebrauch unſrer geiſtigen und körperlichen Kräfte; über ſo viel frohen Genuß unſers Lebens; über ſo viele Erho- lungen nach und Unterſtützungen bey unſrer Arbeit; über ſo manche Erquickung unſers irdiſchen und unſers ewigen Theils; über ſo manche ruhige, ſor- genfreye Nacht, ſo manches fröhliche Erwachen am Morgen, ſo manchen Freudentag! Wie oft hat uns die Natur mit ihrer unausſprechlichen, nie ermüdenden, nie veralternden Schönheit entzückt, wenn wir die Schöpfung wieder erwachen, alles zu neuem Leben hervorgehn, und die Quelle des Vergnügens ſich mit den Quellen des neuen Lebens von neuem öffnen ſahn! Wie oft hat uns ein Gang in die ſo ſchönen Gefilde des Frühlings, oder in die grünende Hoffnung des Landmannes, oder in die zur Erndte reifenden Aehrenfelder aufge- heitert, und manche Sorge, die uns drückte, ver-
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[59[71]/0075]
ſeiner Segnungen, ſeiner Schonungen, ſeiner Er-
barmungen, die auch in dem geendeten Jahre von
ſeiner unerſchöpflichen Güte auf uns gekommen
ſind. Aber auch die bekannten, die genoßnen und
empfundnen, — welche Quellen der Freude! O
laßt uns ſie noch einmal zurückrufen; noch einmal
uns freuen über ſo viel gute Tage die uns gewor-
den ſind, über ſo viel geſunden Gebrauch unſrer
geiſtigen und körperlichen Kräfte; über ſo viel
frohen Genuß unſers Lebens; über ſo viele Erho-
lungen nach und Unterſtützungen bey unſrer Arbeit;
über ſo manche Erquickung unſers irdiſchen und
unſers ewigen Theils; über ſo manche ruhige, ſor-
genfreye Nacht, ſo manches fröhliche Erwachen
am Morgen, ſo manchen Freudentag! Wie oft
hat uns die Natur mit ihrer unausſprechlichen, nie
ermüdenden, nie veralternden Schönheit entzückt,
wenn wir die Schöpfung wieder erwachen, alles
zu neuem Leben hervorgehn, und die Quelle des
Vergnügens ſich mit den Quellen des neuen Lebens
von neuem öffnen ſahn! Wie oft hat uns ein
Gang in die ſo ſchönen Gefilde des Frühlings, oder
in die grünende Hoffnung des Landmannes, oder
in die zur Erndte reifenden Aehrenfelder aufge-
heitert, und manche Sorge, die uns drückte, ver-
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Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790, S. 59[71]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niemeyer_timotheus01_1790/75>, abgerufen am 18.06.2024.
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