Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790.sollte." Verbindet uns gleich sein Gesetz nicht mehr, Laßt uns auch dazu diesen Tag des Herrn öfter Gottlob, A 5
ſollte.“ Verbindet uns gleich ſein Geſetz nicht mehr, Laßt uns auch dazu dieſen Tag des Herrn öfter Gottlob, A 5
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ſollte.“ Verbindet uns gleich ſein Geſetz nicht mehr,
ſo erreicht die Feyer unſrer Sonntage doch noch eben
dieſen wohlthätigen Zweck, wenigſtens im Ganzen
genommen, und es iſt meinen Freunden vielleicht ein
eben ſo angenehmer und ſchöner Gedanke, als er es
mir ſchon oft beym Erwachen am Sonntagsmorgen
war, „mir in dem Tage einen ſehr allgemeinen
Ruhetag für unzählige Geſchöpfe denken zu können.“
Wir, die Gottes Güte in ſolche Umſtände geſetzt
hat, in denen wir das Drückende der körperlichen
Arbeit weit weniger empfinden, können uns freylich
nur von dem, was wir an andern ſehen, einen Be-
griff davon machen, wie dem zu Muthe iſt, der
nicht nur im Schweiß ſeines Angeſichts, ſondern
mit unter auch durch die alle Kräfte erſchöpfende
Arbeit, ſein noch dazu nicht ſelten höchſt kümmerli-
ches Brodt verdienen muß. Aber je ungewohnter
uns dies iſt, je unerträglicher es uns bey unſrer Le-
bensart vorkömmt, deſto mehr ſollten wir uns zu-
weilen in die Lage dieſer unſrer Mitbrüder hinein-
denken, um menſchlicher und um dankbarer zu
werden.
Laßt uns auch dazu dieſen Tag des Herrn öfter
anwenden, und freuet euch mit mir bey dieſen
Gedanken:
Gottlob,
A 5
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