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Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790.

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Sinn des Worts machen wollte, so würde seine
Feyer noch weit mehr zur Beförderung eines wahren
thätigen Christenthums beytragen, als man jetzt
bemerkt.

Laßt uns diese Gelegenheit nicht verlieren, und
unbekümmert, was andre thun, immer bedenken,
daß wir für uns selbst Rechenschaft geben sollen.
Sind wir nur erst daran gewöhnt, mit uns felbst
allein zu seyn; kennen nur erst das Süße, das die
stille Ruhe der Seele, in solchen einsamen Stunden
des Nachdenkens über uns selbst, in ihr zurückläßt;
fühlen nur einmal das Erquickende, wenn, wie der
Körper im Schlaf, der Geist von den unruhigen Be-
gierden, Leidenschaften und irdischen Sorgen feyern
kann: so werden wir in der Folge kaum der Auf-
munterung dazu nöthig haben.



Ueber die Ruhe des Körpers.

Als der weise Gesetzgeber der Jsraeliten einen Tag
der Ruhe aussonderte, empfahl er ihn auch da-
zu, "daß Sohn und Tochter, Knecht und Magd,
Einheimischer und Fremdling, und selbst das zur
Arbeit gebrauchte Thier, ruhen und sich erquicken

sollte."

Sinn des Worts machen wollte, ſo würde ſeine
Feyer noch weit mehr zur Beförderung eines wahren
thätigen Chriſtenthums beytragen, als man jetzt
bemerkt.

Laßt uns dieſe Gelegenheit nicht verlieren, und
unbekümmert, was andre thun, immer bedenken,
daß wir für uns ſelbſt Rechenſchaft geben ſollen.
Sind wir nur erſt daran gewöhnt, mit uns felbſt
allein zu ſeyn; kennen nur erſt das Süße, das die
ſtille Ruhe der Seele, in ſolchen einſamen Stunden
des Nachdenkens über uns ſelbſt, in ihr zurückläßt;
fühlen nur einmal das Erquickende, wenn, wie der
Körper im Schlaf, der Geiſt von den unruhigen Be-
gierden, Leidenſchaften und irdiſchen Sorgen feyern
kann: ſo werden wir in der Folge kaum der Auf-
munterung dazu nöthig haben.



Ueber die Ruhe des Körpers.

Als der weiſe Geſetzgeber der Jſraeliten einen Tag
der Ruhe ausſonderte, empfahl er ihn auch da-
zu, „daß Sohn und Tochter, Knecht und Magd,
Einheimiſcher und Fremdling, und ſelbſt das zur
Arbeit gebrauchte Thier, ruhen und ſich erquicken

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[8[20]/0024] Sinn des Worts machen wollte, ſo würde ſeine Feyer noch weit mehr zur Beförderung eines wahren thätigen Chriſtenthums beytragen, als man jetzt bemerkt. Laßt uns dieſe Gelegenheit nicht verlieren, und unbekümmert, was andre thun, immer bedenken, daß wir für uns ſelbſt Rechenſchaft geben ſollen. Sind wir nur erſt daran gewöhnt, mit uns felbſt allein zu ſeyn; kennen nur erſt das Süße, das die ſtille Ruhe der Seele, in ſolchen einſamen Stunden des Nachdenkens über uns ſelbſt, in ihr zurückläßt; fühlen nur einmal das Erquickende, wenn, wie der Körper im Schlaf, der Geiſt von den unruhigen Be- gierden, Leidenſchaften und irdiſchen Sorgen feyern kann: ſo werden wir in der Folge kaum der Auf- munterung dazu nöthig haben. Ueber die Ruhe des Körpers. Als der weiſe Geſetzgeber der Jſraeliten einen Tag der Ruhe ausſonderte, empfahl er ihn auch da- zu, „daß Sohn und Tochter, Knecht und Magd, Einheimiſcher und Fremdling, und ſelbſt das zur Arbeit gebrauchte Thier, ruhen und ſich erquicken ſollte.“

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Zitationshilfe: Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790, S. 8[20]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niemeyer_timotheus01_1790/24>, abgerufen am 27.11.2024.