Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790.so weit über alle menschliche Leidenschaften erhabe- zeugt
ſo weit über alle menſchliche Leidenſchaften erhabe- zeugt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0155" n="139[151]"/> ſo weit über alle menſchliche Leidenſchaften erhabe-<lb/> nen Eigenſchaften Gottes, und noch weniger mit<lb/> vielen deutlichen Ausſprüchen der Bibel, vereinigen<lb/> können. Sie haben vielmehr das Verſöhnende die-<lb/> ſer Leiden, davon allerdings die letztere ſo deutlich<lb/> redet, auf die <hi rendition="#fr">Menſchen</hi> eingeſchränkt, und, da<lb/> das große Hinderniß der Uebereinſtimmung dieſer<lb/> mit Gott auf keine Art in <hi rendition="#fr">Ihm,</hi> ſondern allein in<lb/><hi rendition="#fr">Ihnen</hi> — dieſen verirrten, gefallnen, ausgearte-<lb/> ten Menſchen — lag, auch geglaubt, das Haupt-<lb/> geſchäfft deſſen, der dieß Hinderniß wegräumen<lb/> ſollen, würde da angefangen haben, wo es am<lb/> ſichtbarſten, und gewiß allein gelegen. Sie haben<lb/> en dlich gefunden, daß dieß die ganze Lehr- und<lb/> Handlungsart Jeſu beſtätige, der durch ſeinen Un-<lb/> terricht die Menſchen zu beſſern, und durch die ganz<lb/> einzigen Verdienſte, die er ſich um ſie erwirbt, vor<lb/> allen durch ſeinen ſchmachvollen Tod, zu überzeu-<lb/> gen ſucht, wie ſicher der gebeſſerte Menſch von Gottes<lb/> erbarmender Liebe ſeyn könne, da es ja eben Gott<lb/> ſey, der ihn um des Wohls der Menſchen willen,<lb/> zur Uebernehmung von dem allen, in die Welt ge-<lb/> ſandt habe. So wenig ſie bey dieſer Ueberzeugung<lb/> ihren anders denkenden Mitbruder verachten oder<lb/> richten, oder beunruhigen, ſo feſt ſind ſie über-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zeugt</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [139[151]/0155]
ſo weit über alle menſchliche Leidenſchaften erhabe-
nen Eigenſchaften Gottes, und noch weniger mit
vielen deutlichen Ausſprüchen der Bibel, vereinigen
können. Sie haben vielmehr das Verſöhnende die-
ſer Leiden, davon allerdings die letztere ſo deutlich
redet, auf die Menſchen eingeſchränkt, und, da
das große Hinderniß der Uebereinſtimmung dieſer
mit Gott auf keine Art in Ihm, ſondern allein in
Ihnen — dieſen verirrten, gefallnen, ausgearte-
ten Menſchen — lag, auch geglaubt, das Haupt-
geſchäfft deſſen, der dieß Hinderniß wegräumen
ſollen, würde da angefangen haben, wo es am
ſichtbarſten, und gewiß allein gelegen. Sie haben
en dlich gefunden, daß dieß die ganze Lehr- und
Handlungsart Jeſu beſtätige, der durch ſeinen Un-
terricht die Menſchen zu beſſern, und durch die ganz
einzigen Verdienſte, die er ſich um ſie erwirbt, vor
allen durch ſeinen ſchmachvollen Tod, zu überzeu-
gen ſucht, wie ſicher der gebeſſerte Menſch von Gottes
erbarmender Liebe ſeyn könne, da es ja eben Gott
ſey, der ihn um des Wohls der Menſchen willen,
zur Uebernehmung von dem allen, in die Welt ge-
ſandt habe. So wenig ſie bey dieſer Ueberzeugung
ihren anders denkenden Mitbruder verachten oder
richten, oder beunruhigen, ſo feſt ſind ſie über-
zeugt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |