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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- und Musikalisches Lust-

Die können Zungen/ Hertz/ und Sinn/
Bald fesselfeste machen.
Doch treuer Liebe Hertzenskrafft/
Hat allzeit solch ein' Eigenschafft.

6.
Ach wenn doch mir
Das wiederführ
Dein' Händchen nur zu küssen
So wolt' ich das
Mit Thränen naß
Schon zu befeuchten wissen.
Dann wolt' ich gerne stille seyn
Und mich nicht so beklagen/
Weil dir ein Seuftzer meine Pein
Genugsam würde sagen.
Wie aber dieses mag geschehn
Kan ich zur Zeit auch nicht ersehn.
7.
Darüm nim hin
Du Menschgöttinn/
Mein keusches Augenblikken
Da wirstu sehn
Und bald verstehn/
was mich vor Schmertzen drükken/
Laß dires seyn an Schreibensstatt/
Da kanstu satsam lesen/
Was mein Hertz vor Betrübnüß hat/
Und was mein Liebeswesen.
Mein' Augen geben an den Tag/
Was mich im Hertzen quälen mag.
Wirstu

Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-

Die koͤnnen Zungen/ Hertz/ und Sinn/
Bald feſſelfeſte machen.
Doch treuer Liebe Hertzenskrafft/
Hat allzeit ſolch ein’ Eigenſchafft.

6.
Ach wenn doch mir
Das wiederfuͤhr
Dein’ Haͤndchen nur zu kuͤſſen
So wolt’ ich das
Mit Thraͤnen naß
Schon zu befeuchten wiſſen.
Dann wolt’ ich gerne ſtille ſeyn
Und mich nicht ſo beklagen/
Weil dir ein Seuftzer meine Pein
Genugſam wuͤrde ſagen.
Wie aber dieſes mag geſchehn
Kan ich zur Zeit auch nicht erſehn.
7.
Daruͤm nim hin
Du Menſchgoͤttinn/
Mein keuſches Augenblikken
Da wirſtu ſehn
Und bald verſtehn/
was mich vor Schmertzen druͤkken/
Laß dires ſeyn an Schreibensſtatt/
Da kanſtu ſatſam leſen/
Was mein Hertz vor Betruͤbnuͤß hat/
Und was mein Liebesweſen.
Mein’ Augen geben an den Tag/
Was mich im Hertzen quaͤlen mag.
Wirſtu
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[62/0088] Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- Die koͤnnen Zungen/ Hertz/ und Sinn/ Bald feſſelfeſte machen. Doch treuer Liebe Hertzenskrafft/ Hat allzeit ſolch ein’ Eigenſchafft. 6. Ach wenn doch mir Das wiederfuͤhr Dein’ Haͤndchen nur zu kuͤſſen So wolt’ ich das Mit Thraͤnen naß Schon zu befeuchten wiſſen. Dann wolt’ ich gerne ſtille ſeyn Und mich nicht ſo beklagen/ Weil dir ein Seuftzer meine Pein Genugſam wuͤrde ſagen. Wie aber dieſes mag geſchehn Kan ich zur Zeit auch nicht erſehn. 7. Daruͤm nim hin Du Menſchgoͤttinn/ Mein keuſches Augenblikken Da wirſtu ſehn Und bald verſtehn/ was mich vor Schmertzen druͤkken/ Laß dires ſeyn an Schreibensſtatt/ Da kanſtu ſatſam leſen/ Was mein Hertz vor Betruͤbnuͤß hat/ Und was mein Liebesweſen. Mein’ Augen geben an den Tag/ Was mich im Hertzen quaͤlen mag. Wirſtu

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/88>, abgerufen am 21.11.2024.