Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.
4. Wenn ich dich seh'Jm grünen Klee/ Dein Wollen viehchen treiben So kan ich kaum/ Jm weiten Raum'/ Auf meinen Wiesen bleiben/ Jch jage meine Schafe fort Zu deinen fetten Gründen/ Erdenk' im treiben manches Wort Welchs deinen Sinn soll binden. So bald ich aber bey dir bin/ Jst alle| Rednerkunst dahin. 5. Jch werde taubZittr' als ein Laub/ Die Rede wil nicht fliessen/ Es möchte sich Bald mildiglich Der Augenstrohm ergiessen; Dein Reden schönste Schäferinn Und dein so süsses Lachen/ Die
4. Wenn ich dich ſeh’Jm gruͤnen Klee/ Dein Wollen viehchen treiben So kan ich kaum/ Jm weiten Raum’/ Auf meinen Wieſen bleiben/ Jch jage meine Schafe fort Zu deinen fetten Gruͤnden/ Erdenk’ im treiben manches Wort Welchs deinen Sinn ſoll binden. So bald ich aber bey dir bin/ Jſt alle| Rednerkunſt dahin. 5. Jch werde taubZittr’ als ein Laub/ Die Rede wil nicht flieſſen/ Es moͤchte ſich Bald mildiglich Der Augenſtrohm ergieſſen; Dein Reden ſchoͤnſte Schaͤferinn Und dein ſo ſuͤſſes Lachen/ Die
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waͤldchens erſte Abtheilung.
Was groſſen Schmertz/
Mein treues Hertz/
bißhero hat getragen
Weil ich betruͤbt-verliebter Mann/
Dir ſchoͤnſten Karitillen
Mein Hertze nicht entdekken kan/
Und meinen treuen Willen/
Dieß dieß macht mir bey dieſer Zeit/
Ein immerwerend Hertzeleid.
4.
Wenn ich dich ſeh’
Jm gruͤnen Klee/
Dein Wollen viehchen treiben
So kan ich kaum/
Jm weiten Raum’/
Auf meinen Wieſen bleiben/
Jch jage meine Schafe fort
Zu deinen fetten Gruͤnden/
Erdenk’ im treiben manches Wort
Welchs deinen Sinn ſoll binden.
So bald ich aber bey dir bin/
Jſt alle| Rednerkunſt dahin.
5.
Jch werde taub
Zittr’ als ein Laub/
Die Rede wil nicht flieſſen/
Es moͤchte ſich
Bald mildiglich
Der Augenſtrohm ergieſſen;
Dein Reden ſchoͤnſte Schaͤferinn
Und dein ſo ſuͤſſes Lachen/
Die
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