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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Wäldchens erste Abtheilung.
Doch fragte sie den besten Rahter/
Und sagt' ihm das Verbündnüß an/
Dem hertzgeliebten Herren Vater/
Was sie mit Filidor gethan.
Auch Filidor ging zu ihm hin/
Und offenbahrt' ihm seinen Sinn.
Er als ein HERR von vielem Wissen/
Dikastarchus der grosse Mann/
Jst alsobald darauff beflissen/
Wie man den Sachen rahten kan/
Er stellt dem Schäfer Filidor/
Sein Kind die Juliene vor.
Wie? sprach er habt ihr euch verbunden/
Jn reiner Lieb' und keuscher Brunst?
So bleibet auch von diesen Stunden/
Jn einer steten Gegengunst;
Was Gott und euer Hertze schikkt/
Das bleibe von mir unverrükkt.
Jch halt' euch Filidor nicht minder/
Mein glaubt es mir/ von numehr an/
Als wie mein' eigne liebste Kinder/
Und daß weil ihr bleibt auff der Bahn/
Wo euer weltberühmter Stamm
Den mehr als ädlen Uhrsprung nahm.
Drüm wünsch' ich euch zu allen Zeiten/
Was euch zu eurer Wolfahrr nützt/
Der Himmel woll' euch stetz begleiten
Der euch vor allem Unfall schützt/
Lebt wol und glüklich ie und ie/
Mit eurer schönen Heerde Vieh
Als
F ij
Waͤldchens erſte Abtheilung.
Doch fragte ſie den beſten Rahter/
Und ſagt’ ihm das Verbuͤndnuͤß an/
Dem hertzgeliebten Herꝛen Vater/
Was ſie mit Filidor gethan.
Auch Filidor ging zu ihm hin/
Und offenbahrt’ ihm ſeinen Sinn.
Er als ein HERR von vielem Wiſſen/
Dikaſtarchus der groſſe Mann/
Jſt alſobald darauff befliſſen/
Wie man den Sachen rahten kan/
Er ſtellt dem Schaͤfer Filidor/
Sein Kind die Juliene vor.
Wie? ſprach er habt ihr euch verbunden/
Jn reiner Lieb’ und keuſcher Brunſt?
So bleibet auch von dieſen Stunden/
Jn einer ſteten Gegengunſt;
Was Gott und euer Hertze ſchikkt/
Das bleibe von mir unverruͤkkt.
Jch halt’ euch Filidor nicht minder/
Mein glaubt es mir/ von numehr an/
Als wie mein’ eigne liebſte Kinder/
Und daß weil ihr bleibt auff der Bahn/
Wo euer weltberuͤhmter Stamm
Den mehr als aͤdlen Uhrſprung nahm.
Druͤm wuͤnſch’ ich euch zu allen Zeiten/
Was euch zu eurer Wolfahrr nuͤtzt/
Der Himmel woll’ euch ſtetz begleiten
Der euch vor allem Unfall ſchuͤtzt/
Lebt wol und gluͤklich ie und ie/
Mit eurer ſchoͤnen Heerde Vieh
Als
F ij
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[123/0149] Waͤldchens erſte Abtheilung. Doch fragte ſie den beſten Rahter/ Und ſagt’ ihm das Verbuͤndnuͤß an/ Dem hertzgeliebten Herꝛen Vater/ Was ſie mit Filidor gethan. Auch Filidor ging zu ihm hin/ Und offenbahrt’ ihm ſeinen Sinn. Er als ein HERR von vielem Wiſſen/ Dikaſtarchus der groſſe Mann/ Jſt alſobald darauff befliſſen/ Wie man den Sachen rahten kan/ Er ſtellt dem Schaͤfer Filidor/ Sein Kind die Juliene vor. Wie? ſprach er habt ihr euch verbunden/ Jn reiner Lieb’ und keuſcher Brunſt? So bleibet auch von dieſen Stunden/ Jn einer ſteten Gegengunſt; Was Gott und euer Hertze ſchikkt/ Das bleibe von mir unverruͤkkt. Jch halt’ euch Filidor nicht minder/ Mein glaubt es mir/ von numehr an/ Als wie mein’ eigne liebſte Kinder/ Und daß weil ihr bleibt auff der Bahn/ Wo euer weltberuͤhmter Stamm Den mehr als aͤdlen Uhrſprung nahm. Druͤm wuͤnſch’ ich euch zu allen Zeiten/ Was euch zu eurer Wolfahrr nuͤtzt/ Der Himmel woll’ euch ſtetz begleiten Der euch vor allem Unfall ſchuͤtzt/ Lebt wol und gluͤklich ie und ie/ Mit eurer ſchoͤnen Heerde Vieh Als F ij

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/149>, abgerufen am 09.05.2024.