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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch und Musikalisches Lust-
Als dieß die andern inne worden/
Kam solches ihnen seltzam vor/
Daß so geschwind' aus ihrem Orden
Der ädle Schäfer Filidor/
Mit seiner allerschönsten Braut/
Der Julienen anvertraut.
Sie rieffen freudig all zusammen/
Geh/ grosses Vaters/ grosser Sohn/
Geh Filidor und theil die Flammen
Mit deiner ädlen Wälder kron':
Jhr ädles Paar ihr endet itzt/
Worauf Kupido sich gespitzt.
Vermehret euer Liebesfeur/
Welches in euch beyden angestekkt/
Der Himmel euer rechter Freyer/
Damit ein neues werd' erwekkt/
Und dänkt was ihr Euch und der Zeit
Für grosse Schuldner worden seyd.
Jch habe mir auch lassen sagen/
Daß sie die Hochzeit angestellt/
Noch vor Verfliessung zweyer Tagen/
Bey dieser rauhen Hornungskält'
Jn dieser Stadt die Bergicht prangt
Und Königstittel hat erlangt.
Schau Sylvius hier ist zu sehen/
Daß dieses/ was der Himmelsschluß/
Einmal wil haben zu geschehen/
Unhintertreiblich folgen muß.
Viel Freyschafften geschehen offt/
Wo mans am wenigsten gehofft.
Dieß
Poetiſch und Muſikaliſches Luſt-
Als dieß die andern inne worden/
Kam ſolches ihnen ſeltzam vor/
Daß ſo geſchwind’ aus ihrem Orden
Der aͤdle Schaͤfer Filidor/
Mit ſeiner allerſchoͤnſten Braut/
Der Julienen anvertraut.
Sie rieffen freudig all zuſammen/
Geh/ groſſes Vaters/ groſſer Sohn/
Geh Filidor und theil die Flammen
Mit deiner aͤdlen Waͤlder kron’:
Jhr aͤdles Paar ihr endet itzt/
Worauf Kupido ſich geſpitzt.
Vermehret euer Liebesfeur/
Welches in euch beyden angeſtekkt/
Der Himmel euer rechter Freyer/
Damit ein neues werd’ erwekkt/
Und daͤnkt was ihr Euch und der Zeit
Fuͤr groſſe Schuldner worden ſeyd.
Jch habe mir auch laſſen ſagen/
Daß ſie die Hochzeit angeſtellt/
Noch vor Verflieſſung zweyer Tagen/
Bey dieſer rauhen Hornungskaͤlt’
Jn dieſer Stadt die Bergicht prangt
Und Koͤnigstittel hat erlangt.
Schau Sylvius hier iſt zu ſehen/
Daß dieſes/ was der Himmelsſchluß/
Einmal wil haben zu geſchehen/
Unhintertreiblich folgen muß.
Viel Freyſchafften geſchehen offt/
Wo mans am wenigſten gehofft.
Dieß
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[124/0150] Poetiſch und Muſikaliſches Luſt- Als dieß die andern inne worden/ Kam ſolches ihnen ſeltzam vor/ Daß ſo geſchwind’ aus ihrem Orden Der aͤdle Schaͤfer Filidor/ Mit ſeiner allerſchoͤnſten Braut/ Der Julienen anvertraut. Sie rieffen freudig all zuſammen/ Geh/ groſſes Vaters/ groſſer Sohn/ Geh Filidor und theil die Flammen Mit deiner aͤdlen Waͤlder kron’: Jhr aͤdles Paar ihr endet itzt/ Worauf Kupido ſich geſpitzt. Vermehret euer Liebesfeur/ Welches in euch beyden angeſtekkt/ Der Himmel euer rechter Freyer/ Damit ein neues werd’ erwekkt/ Und daͤnkt was ihr Euch und der Zeit Fuͤr groſſe Schuldner worden ſeyd. Jch habe mir auch laſſen ſagen/ Daß ſie die Hochzeit angeſtellt/ Noch vor Verflieſſung zweyer Tagen/ Bey dieſer rauhen Hornungskaͤlt’ Jn dieſer Stadt die Bergicht prangt Und Koͤnigstittel hat erlangt. Schau Sylvius hier iſt zu ſehen/ Daß dieſes/ was der Himmelsſchluß/ Einmal wil haben zu geſchehen/ Unhintertreiblich folgen muß. Viel Freyſchafften geſchehen offt/ Wo mans am wenigſten gehofft. Dieß

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/150>, abgerufen am 09.05.2024.