Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

Bild:
<< vorherige Seite
Kleopatra.
Er wird mit Cesar eins/ der richt mit thm aufs
neue/

Ein Friedverbündnüß auf/ legt ihm zu besrer
Treue/

Sein eigne Schwester bey (18) Octavia ge-
nandt/

Den Spiegel aller Zucht/ die Krone von dem
Landt'.

Ob schon sie aber fromm und zweymal glüklich
Kindert/

Dennoch wird solche Freud' in kurtzer Zeit ver-
hindert:

Der Fürst bricht wieder auf mit einer großen
Macht/

Es scheinet das sein Sinn nach höhern Dingen
tracht.

Jst kaum in (19) Sirien da wird bald anbefoh-
len/

(20) Fontejus muß voraus und ihm sein Kebs-
weib hohlen/

Die säumt sich auch nicht lang/ das geile Lie-
besthor/

Steht ihm noch auffgesperrt/ man treibt es wie
zuvor.

Hält man ein brennend Licht/ das noch in vollen
Flammen/

Mit dem/ das kurtz vorher verloschen ist/ zu sam-
men/

Es fasst bald wieder Feur und stekkt sich selber
an;

Fasst nur die Flamme Rauch so ist es bald ge-
than;

So ist auch unser Printz: So bald das süsse
Schertzen/

Nur
i
Kleopatra.
Er wird mit Ceſar eins/ der richt mit thm aufs
neue/

Ein Friedverbuͤndnuͤß auf/ legt ihm zu beſrer
Treue/

Sein eigne Schweſter bey (18) Octavia ge-
nandt/

Den Spiegel aller Zucht/ die Krone von dem
Landt’.

Ob ſchon ſie aber fromm und zweymal gluͤklich
Kindert/

Dennoch wird ſolche Freud’ in kurtzer Zeit ver-
hindert:

Der Fuͤrſt bricht wieder auf mit einer großen
Macht/

Es ſcheinet das ſein Sinn nach hoͤhern Dingen
tracht.

Jſt kaum in (19) Sirien da wird bald anbefoh-
len/

(20) Fontejus muß voraus und ihm ſein Kebs-
weib hohlen/

Die ſaͤumt ſich auch nicht lang/ das geile Lie-
besthor/

Steht ihm noch auffgeſperrt/ man treibt es wie
zuvor.

Haͤlt man ein brennend Licht/ das noch in vollen
Flammen/

Mit dem/ das kurtz vorher verloſchen iſt/ zu ſam-
men/

Es faſſt bald wieder Feur und ſtekkt ſich ſelber
an;

Faſſt nur die Flamme Rauch ſo iſt es bald ge-
than;

So iſt auch unſer Printz: So bald das ſuͤſſe
Schertzen/

Nur
i
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0259" n="193"/>
            <fw place="top" type="header">Kleopatra.</fw><lb/>
            <l>Er wird mit Ce&#x017F;ar eins/ der richt mit thm aufs<lb/><hi rendition="#et">neue/</hi></l><lb/>
            <l>Ein Friedverbu&#x0364;ndnu&#x0364;ß auf/ legt ihm zu be&#x017F;rer<lb/><hi rendition="#et">Treue/</hi></l><lb/>
            <l>Sein eigne Schwe&#x017F;ter bey <note xml:id="z018." next="#t018." place="end" n="(18)"/> Octavia ge-<lb/><hi rendition="#et">nandt/</hi></l><lb/>
            <l>Den Spiegel aller Zucht/ die Krone von dem<lb/><hi rendition="#et">Landt&#x2019;.</hi></l><lb/>
            <l>Ob &#x017F;chon &#x017F;ie aber fromm und zweymal glu&#x0364;klich<lb/><hi rendition="#et">Kindert/</hi></l><lb/>
            <l>Dennoch wird &#x017F;olche Freud&#x2019; in kurtzer Zeit ver-<lb/><hi rendition="#et">hindert:</hi></l><lb/>
            <l>Der Fu&#x0364;r&#x017F;t bricht wieder auf mit einer großen<lb/><hi rendition="#et">Macht/</hi></l><lb/>
            <l>Es &#x017F;cheinet das &#x017F;ein Sinn nach ho&#x0364;hern Dingen<lb/><hi rendition="#et">tracht.</hi></l><lb/>
            <l>J&#x017F;t kaum in <note xml:id="z019." next="#t019." place="end" n="(19)"/> Sirien da wird bald anbefoh-<lb/><hi rendition="#et">len/</hi></l><lb/>
            <l><note xml:id="z020." next="#t020." place="end" n="(20)"/> Fontejus muß voraus und ihm &#x017F;ein Kebs-<lb/><hi rendition="#et">weib hohlen/</hi></l><lb/>
            <l>Die &#x017F;a&#x0364;umt &#x017F;ich auch nicht lang/ das geile Lie-<lb/><hi rendition="#et">besthor/</hi></l><lb/>
            <l>Steht ihm noch auffge&#x017F;perrt/ man treibt es wie<lb/><hi rendition="#et">zuvor.</hi></l><lb/>
            <l>Ha&#x0364;lt man ein brennend Licht/ das noch in vollen<lb/><hi rendition="#et">Flammen/</hi></l><lb/>
            <l>Mit dem/ das kurtz vorher verlo&#x017F;chen i&#x017F;t/ zu &#x017F;am-<lb/><hi rendition="#et">men/</hi></l><lb/>
            <l>Es fa&#x017F;&#x017F;t bald wieder Feur und &#x017F;tekkt &#x017F;ich &#x017F;elber<lb/><hi rendition="#et">an;</hi></l><lb/>
            <l>Fa&#x017F;&#x017F;t nur die Flamme Rauch &#x017F;o i&#x017F;t es bald ge-<lb/><hi rendition="#et">than;</hi></l><lb/>
            <l>So i&#x017F;t auch un&#x017F;er Printz: So bald das &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/><hi rendition="#et">Schertzen/</hi></l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">i</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Nur</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[193/0259] Kleopatra. Er wird mit Ceſar eins/ der richt mit thm aufs neue/ Ein Friedverbuͤndnuͤß auf/ legt ihm zu beſrer Treue/ Sein eigne Schweſter bey ⁽¹⁸⁾ Octavia ge- nandt/ Den Spiegel aller Zucht/ die Krone von dem Landt’. Ob ſchon ſie aber fromm und zweymal gluͤklich Kindert/ Dennoch wird ſolche Freud’ in kurtzer Zeit ver- hindert: Der Fuͤrſt bricht wieder auf mit einer großen Macht/ Es ſcheinet das ſein Sinn nach hoͤhern Dingen tracht. Jſt kaum in ⁽¹⁹⁾ Sirien da wird bald anbefoh- len/ ⁽²⁰⁾ Fontejus muß voraus und ihm ſein Kebs- weib hohlen/ Die ſaͤumt ſich auch nicht lang/ das geile Lie- besthor/ Steht ihm noch auffgeſperrt/ man treibt es wie zuvor. Haͤlt man ein brennend Licht/ das noch in vollen Flammen/ Mit dem/ das kurtz vorher verloſchen iſt/ zu ſam- men/ Es faſſt bald wieder Feur und ſtekkt ſich ſelber an; Faſſt nur die Flamme Rauch ſo iſt es bald ge- than; So iſt auch unſer Printz: So bald das ſuͤſſe Schertzen/ Nur i

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/259
Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/259>, abgerufen am 22.11.2024.