Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.macht sich große Sorge um Meinetwillen." -- Es mag hierbei nicht unerwähnt bleiben, macht ſich große Sorge um Meinetwillen.‟ — Es mag hierbei nicht unerwaͤhnt bleiben, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0066" n="50"/> macht ſich große Sorge um Meinetwillen.‟ —<lb/> Vergebens bat ich ihn nun noch, ſich wenigſtens<lb/> meine Papiere anzuſehen und ſie in genauere Er-<lb/> waͤgung zu ziehen. Er aber, als haͤtte die Peſt<lb/> an denſelben geklebt, raffte ſie eilfertig zuſammen,<lb/> druͤckte ſie mir wieder in die Haͤnde, und ver-<lb/> ſicherte: Er brauche all den Plunder nicht; und<lb/> damit Gott befohlen!</p><lb/> <p>Es mag hierbei nicht unerwaͤhnt bleiben,<lb/> daß bei all meinen Unterredungen mit dieſem<lb/> Manne ſich auch, wie von ungefaͤhr, ſeine Koͤ-<lb/> chinn, Haushaͤlterinn, oder was ſie ſonſt ſeyn<lb/> mochte, einfand und ihren Senf mit darein gab.<lb/> Mocht’ ich nun Dies oder Jenes vortragen, und<lb/> mein Bedenken ſo oder ſo aͤuſſern: — flugs war<lb/> das ſchnippiſche Maul bei der Hand: „Ei, ſeht<lb/> doch! Das waͤre auch wohl noͤthig, daß ſich<lb/> noch ſonſt Jemand darum bekuͤmmerte! Der<lb/> Herr Obriſt werden das wohl beſſer wiſſen.‟ —<lb/> Dieſe Unverſchaͤmtheit wurmte mich oftmals ganz<lb/> erſchrecklich, und ich hatte Muͤhe, in meinem Jn-<lb/> grimm nicht loszubrechen. Jetzt aber lief das<lb/> Faß einmal uͤber; ich ſagte dem Weibsbilde rein<lb/> heraus, wie mir’s um’s Herz war, und zog mir<lb/> dadurch den Herrn und Beſchuͤtzer auf den Hals;<lb/> ſo daß ich, um es nur auch mit <hi rendition="#g">dem</hi> zu keinem<lb/> Aeuſſerſten kommen zu laſſen, hurtig meine Pa-<lb/> piere ergriff und mich entfernte. Sah ich doch,<lb/> daß ich mit einem ſolchen Queerkopfe nimmer<lb/> etwas ausrichten wuͤrde, und daß es hinfuͤhro<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [50/0066]
macht ſich große Sorge um Meinetwillen.‟ —
Vergebens bat ich ihn nun noch, ſich wenigſtens
meine Papiere anzuſehen und ſie in genauere Er-
waͤgung zu ziehen. Er aber, als haͤtte die Peſt
an denſelben geklebt, raffte ſie eilfertig zuſammen,
druͤckte ſie mir wieder in die Haͤnde, und ver-
ſicherte: Er brauche all den Plunder nicht; und
damit Gott befohlen!
Es mag hierbei nicht unerwaͤhnt bleiben,
daß bei all meinen Unterredungen mit dieſem
Manne ſich auch, wie von ungefaͤhr, ſeine Koͤ-
chinn, Haushaͤlterinn, oder was ſie ſonſt ſeyn
mochte, einfand und ihren Senf mit darein gab.
Mocht’ ich nun Dies oder Jenes vortragen, und
mein Bedenken ſo oder ſo aͤuſſern: — flugs war
das ſchnippiſche Maul bei der Hand: „Ei, ſeht
doch! Das waͤre auch wohl noͤthig, daß ſich
noch ſonſt Jemand darum bekuͤmmerte! Der
Herr Obriſt werden das wohl beſſer wiſſen.‟ —
Dieſe Unverſchaͤmtheit wurmte mich oftmals ganz
erſchrecklich, und ich hatte Muͤhe, in meinem Jn-
grimm nicht loszubrechen. Jetzt aber lief das
Faß einmal uͤber; ich ſagte dem Weibsbilde rein
heraus, wie mir’s um’s Herz war, und zog mir
dadurch den Herrn und Beſchuͤtzer auf den Hals;
ſo daß ich, um es nur auch mit dem zu keinem
Aeuſſerſten kommen zu laſſen, hurtig meine Pa-
piere ergriff und mich entfernte. Sah ich doch,
daß ich mit einem ſolchen Queerkopfe nimmer
etwas ausrichten wuͤrde, und daß es hinfuͤhro
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