Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823."geben können. Leben Sie wohl und erinnern "Jhres "treu ergebenen Commandanten "N. v. Gneisenau." Ein so herzlicher Abschied durfte nicht ohne "Colberg, den 16. August 1807. "Am 9. d. M. entrückten höhere Befehle un- "Jst jedoch dieser, unsern Herzen so theuer „geben koͤnnen. Leben Sie wohl und erinnern „Jhres „treu ergebenen Commandanten „N. v. Gneiſenau.‟ Ein ſo herzlicher Abſchied durfte nicht ohne „Colberg, den 16. Auguſt 1807. „Am 9. d. M. entruͤckten hoͤhere Befehle un- „Jſt jedoch dieſer, unſern Herzen ſo theuer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <floatingText> <body> <div type="letter"> <p><pb facs="#f0185" n="169"/> „geben koͤnnen. Leben Sie wohl und erinnern<lb/> „ſich mit Wohlwollen</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">„Jhres<lb/> „treu ergebenen Commandanten<lb/> „N. v. Gneiſenau.‟</hi> </salute> </closer> </div> </body> </floatingText><lb/> <p>Ein ſo herzlicher Abſchied durfte nicht ohne<lb/> Erwiederung bleiben. Wir verſammleten uns,<lb/> und machten unſerm vollen Herzen in folgender<lb/> Bekanntmachung an unſre Buͤrgerſchaft Luft:</p><lb/> <floatingText> <body> <div> <dateline> <hi rendition="#c">„Colberg, den 16. Auguſt 1807.</hi> </dateline><lb/> <p>„Am 9. d. M. entruͤckten hoͤhere Befehle un-<lb/> „ſern wuͤrdigen Herrn Commandanten aus unſrer<lb/> „Mitte; und mit dem Verluſte dieſes, mit ſelte-<lb/> „nen Tugenden geſchmuͤckten Mannes ſchwanden<lb/> „unſre ſtolzen Traͤume dahin. Gerne waͤren wir<lb/> „im Beſitz des unverzagten Beſchuͤtzers unſrer<lb/> „Waͤlle fuͤr immer geblieben; und gerne haͤtten<lb/> „wir nach den vollbrachten verhaͤngnißvollen Ta-<lb/> „gen die ſeligen Fruͤchte des Friedens nur mit<lb/> „Jhm getheilt: aber nicht beſtimmt, dieſe in un-<lb/> „ſern ſichern Mauern zu genieſſen, hatte Jhm<lb/> „unſer Monarch, ganz uͤberzeugt von dem Wer-<lb/> „the dieſes großen Mannes, einen andern Kreis<lb/> „vorgezeichnet, in welchem ſein raſtloſer und thaͤ-<lb/> „tiger Geiſt ſich ein neues Denkmal ſtiften ſollte.</p><lb/> <p>„Jſt jedoch dieſer, unſern Herzen ſo theuer<lb/> „gewordne Held nicht mehr unter uns, und hat<lb/> „er uns verlaſſen, um vielleicht nie den Ort wie-<lb/> „derzuſehen, deſſen beneidenswerthes Schickſal,<lb/> „in den mißlichſten Augenblicken, ſeinen einſichts-<lb/></p> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [169/0185]
„geben koͤnnen. Leben Sie wohl und erinnern
„ſich mit Wohlwollen
„Jhres
„treu ergebenen Commandanten
„N. v. Gneiſenau.‟
Ein ſo herzlicher Abſchied durfte nicht ohne
Erwiederung bleiben. Wir verſammleten uns,
und machten unſerm vollen Herzen in folgender
Bekanntmachung an unſre Buͤrgerſchaft Luft:
„Colberg, den 16. Auguſt 1807.
„Am 9. d. M. entruͤckten hoͤhere Befehle un-
„ſern wuͤrdigen Herrn Commandanten aus unſrer
„Mitte; und mit dem Verluſte dieſes, mit ſelte-
„nen Tugenden geſchmuͤckten Mannes ſchwanden
„unſre ſtolzen Traͤume dahin. Gerne waͤren wir
„im Beſitz des unverzagten Beſchuͤtzers unſrer
„Waͤlle fuͤr immer geblieben; und gerne haͤtten
„wir nach den vollbrachten verhaͤngnißvollen Ta-
„gen die ſeligen Fruͤchte des Friedens nur mit
„Jhm getheilt: aber nicht beſtimmt, dieſe in un-
„ſern ſichern Mauern zu genieſſen, hatte Jhm
„unſer Monarch, ganz uͤberzeugt von dem Wer-
„the dieſes großen Mannes, einen andern Kreis
„vorgezeichnet, in welchem ſein raſtloſer und thaͤ-
„tiger Geiſt ſich ein neues Denkmal ſtiften ſollte.
„Jſt jedoch dieſer, unſern Herzen ſo theuer
„gewordne Held nicht mehr unter uns, und hat
„er uns verlaſſen, um vielleicht nie den Ort wie-
„derzuſehen, deſſen beneidenswerthes Schickſal,
„in den mißlichſten Augenblicken, ſeinen einſichts-
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