Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.genblick auch platzte die Bombe, ohne uns wei- Des folgenden Tages gelang es mir aber- An diesem Tage war es auch, daß unser genblick auch platzte die Bombe, ohne uns wei- Des folgenden Tages gelang es mir aber- An dieſem Tage war es auch, daß unſer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0158" n="142"/> genblick auch platzte die Bombe, ohne uns wei-<lb/> teren Schaden zuzufuͤgen, als daß ſie uns uͤber<lb/> und uͤber mit der aufgewuͤhlten Erde bedeckte.<lb/> Geſicht und Augen waren voll, und wir hatten<lb/> genug damit zu thun, uns Beide einander den<lb/> Sand und Mulm vom Leibe zu klopfen.</p><lb/> <p>Des folgenden Tages gelang es mir aber-<lb/> mals, mit Huͤlfe des Lootſen Faßholz, ein eng-<lb/> liſches Schiff, das uns neue Vorraͤthe von Ka-<lb/> nonen, Bombenkeſſeln, Bomben u. ſ. w. zufuͤhrte,<lb/> aus dem Bereich des feindlichen Geſchuͤtzes am<lb/> Strande, unter welches es gerathen war, ſicher<lb/> in den Hafen zu fuͤhren. Am naͤchſten Morgen<lb/> wiederum verſuchte ich, aber mit minderem Gluͤ-<lb/> cke, die Gegend des Frauenmarkts, hart an den<lb/> oͤſtlichen Umgebungen der Feſtung, wohin unſre<lb/> groͤßere Jnundation keinen Zugang hatte, ver-<lb/> mittelſt einer kuͤnſtlichen Waſſerleitung gleichfalls<lb/> unter Waſſer zu ſetzen. Dies ſollte durch die<lb/> große Waſſerkunſt und fortgefuͤhrte hoͤlzerne Rin-<lb/> nen geſchehen: allein hatte gleich der Waſſerlauf<lb/> ſein gehoͤriges Gefaͤlle, ſo gieng es doch damit<lb/> viel zu langſam fuͤr meine Wuͤnſche; denn nach<lb/> zwei Tagen waren erſt die niedrigſten Punkte<lb/> jener Gegend uͤberſchwemmt.</p><lb/> <p>An dieſem Tage war es auch, daß unſer<lb/> Commandant mich mit einer Sendung in das<lb/> feindliche Hauptquartier nach Tramm beauftragte.<lb/> Er gab mir dazu ſein Pferd, und zugleich ein<lb/> offnes Schreiben an den General Loiſon, worinn<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [142/0158]
genblick auch platzte die Bombe, ohne uns wei-
teren Schaden zuzufuͤgen, als daß ſie uns uͤber
und uͤber mit der aufgewuͤhlten Erde bedeckte.
Geſicht und Augen waren voll, und wir hatten
genug damit zu thun, uns Beide einander den
Sand und Mulm vom Leibe zu klopfen.
Des folgenden Tages gelang es mir aber-
mals, mit Huͤlfe des Lootſen Faßholz, ein eng-
liſches Schiff, das uns neue Vorraͤthe von Ka-
nonen, Bombenkeſſeln, Bomben u. ſ. w. zufuͤhrte,
aus dem Bereich des feindlichen Geſchuͤtzes am
Strande, unter welches es gerathen war, ſicher
in den Hafen zu fuͤhren. Am naͤchſten Morgen
wiederum verſuchte ich, aber mit minderem Gluͤ-
cke, die Gegend des Frauenmarkts, hart an den
oͤſtlichen Umgebungen der Feſtung, wohin unſre
groͤßere Jnundation keinen Zugang hatte, ver-
mittelſt einer kuͤnſtlichen Waſſerleitung gleichfalls
unter Waſſer zu ſetzen. Dies ſollte durch die
große Waſſerkunſt und fortgefuͤhrte hoͤlzerne Rin-
nen geſchehen: allein hatte gleich der Waſſerlauf
ſein gehoͤriges Gefaͤlle, ſo gieng es doch damit
viel zu langſam fuͤr meine Wuͤnſche; denn nach
zwei Tagen waren erſt die niedrigſten Punkte
jener Gegend uͤberſchwemmt.
An dieſem Tage war es auch, daß unſer
Commandant mich mit einer Sendung in das
feindliche Hauptquartier nach Tramm beauftragte.
Er gab mir dazu ſein Pferd, und zugleich ein
offnes Schreiben an den General Loiſon, worinn
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