Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.sten nehmen lassen, und seine Ehre gebiete ihm, Dieser Ausfall sollte wiederum von der ſten nehmen laſſen, und ſeine Ehre gebiete ihm, Dieſer Ausfall ſollte wiederum von der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0153" n="137"/> ſten nehmen laſſen, und ſeine Ehre gebiete ihm,<lb/> dieſe Scharte blutig wieder auszuwetzen. Eine<lb/> gleiche Forderung ließ das Fuͤſelier-Bataillon v.<lb/> Moͤller an den Befehlshaber ergehen, weil der<lb/> Zufall es gewollt, daß daſſelbe bisher im Feſtungs-<lb/> dienſt noch nie zu einer wichtigeren Gelegenheit<lb/> in’s Feuer gefuͤhrt worden. Wer haͤtte der ta-<lb/> pfern Doppelſchaar nicht freudigen Beifall zuge-<lb/> winkt? — Der Ausfall ward beſchloſſen und noch<lb/> des nemlichen Tages, vor Abends, in’s Werk<lb/> gerichtet, weil man gerade in dieſer Zeit den<lb/> Feind am unvorbereitetſten zu finden hoffte.</p><lb/> <p>Dieſer Ausfall ſollte wiederum von der<lb/> ſchwediſchen Fregatte unterſtuͤtzt werden; und da<lb/> ſich’s bei fruͤheren Gelegenheiten gezeigt hatte,<lb/> daß dieſelbe, aus Unkenntniß der Rheede, die<lb/> rechte Stellung zu einem kraͤftigen Feuer nicht<lb/> finden koͤnnen: ſo entſchloß ich mich gerne, an<lb/> Bord des Schiffes zu gehen und ihm fuͤr dies-<lb/> mal als Pilot zu dienen. Jch fuͤhrte die Fre-<lb/> gatte, ſoweit es irgend die Tiefe erlaubte, der<lb/> feindlichen Schanze nahe. Jhr Geſchuͤtz begann<lb/> zu donnern; und nicht weniger, als 157 Schuͤſſe,<lb/> wurden in Zeit von einer Stunde gegen dieſen<lb/> Punkt gerichtet; waͤhrend auf der andern Seite<lb/> die Artillerie der Feſtung gegen denſelben ein<lb/> gleich lebhaftes Feuer unterhielt. Unter dem<lb/> Schutze Beider ruͤckten unſre Bataillone entſchloſ-<lb/> ſen zum Sturme an; und immer noch herrſchte<lb/> in der Schanze eine Todtenſtille. Erſt als Jene<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [137/0153]
ſten nehmen laſſen, und ſeine Ehre gebiete ihm,
dieſe Scharte blutig wieder auszuwetzen. Eine
gleiche Forderung ließ das Fuͤſelier-Bataillon v.
Moͤller an den Befehlshaber ergehen, weil der
Zufall es gewollt, daß daſſelbe bisher im Feſtungs-
dienſt noch nie zu einer wichtigeren Gelegenheit
in’s Feuer gefuͤhrt worden. Wer haͤtte der ta-
pfern Doppelſchaar nicht freudigen Beifall zuge-
winkt? — Der Ausfall ward beſchloſſen und noch
des nemlichen Tages, vor Abends, in’s Werk
gerichtet, weil man gerade in dieſer Zeit den
Feind am unvorbereitetſten zu finden hoffte.
Dieſer Ausfall ſollte wiederum von der
ſchwediſchen Fregatte unterſtuͤtzt werden; und da
ſich’s bei fruͤheren Gelegenheiten gezeigt hatte,
daß dieſelbe, aus Unkenntniß der Rheede, die
rechte Stellung zu einem kraͤftigen Feuer nicht
finden koͤnnen: ſo entſchloß ich mich gerne, an
Bord des Schiffes zu gehen und ihm fuͤr dies-
mal als Pilot zu dienen. Jch fuͤhrte die Fre-
gatte, ſoweit es irgend die Tiefe erlaubte, der
feindlichen Schanze nahe. Jhr Geſchuͤtz begann
zu donnern; und nicht weniger, als 157 Schuͤſſe,
wurden in Zeit von einer Stunde gegen dieſen
Punkt gerichtet; waͤhrend auf der andern Seite
die Artillerie der Feſtung gegen denſelben ein
gleich lebhaftes Feuer unterhielt. Unter dem
Schutze Beider ruͤckten unſre Bataillone entſchloſ-
ſen zum Sturme an; und immer noch herrſchte
in der Schanze eine Todtenſtille. Erſt als Jene
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