Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.ich zuletzt meinen Wunsch; und so brachte ich Jch übergehe hier wiederum eine Menge Wie unendlich viel uns jedoch, zur Behaup- ich zuletzt meinen Wunſch; und ſo brachte ich Jch uͤbergehe hier wiederum eine Menge Wie unendlich viel uns jedoch, zur Behaup- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0152" n="136"/> ich zuletzt meinen Wunſch; und ſo brachte ich<lb/> unſre tapfern Gefallenen nach der Stadt und zu<lb/> Grabe.</p><lb/> <p>Jch uͤbergehe hier wiederum eine Menge<lb/> kleinerer Vorfaͤlle, Angriffe, gegluͤckter und miß-<lb/> lungener Ausfalle, welche keinen bedeutenden Ein-<lb/> fluß auf die Verbeſſerung oder Verſchlimmerung<lb/> unſers Zuſtandes auſſerten. Selbſt die gluͤckli-<lb/> cheren Unternehmungen, wo einzelne feindliche<lb/> Poſten uͤberwaͤltigt, Kanonen vernagelt und andre<lb/> Vortheile gewonnen wurden, mußten doch immer,<lb/> wegen der nachdringenden Uebermacht des Geg-<lb/> ners, ſchnell wieder aufgegeben werden. Ueber-<lb/> haupt concentrirte ſich der erbitterte Kampf jetzt<lb/> mehr auf der Oſtſeite: aber auch nach Sellnow<lb/> hin zeigte ſich das Schillſche Corps unermuͤdet,<lb/> den Feind, von der Maikuhle aus, zu beunruhi-<lb/> gen und ſeine Arbeiten zu ſtoͤren.</p><lb/> <p>Wie unendlich viel uns jedoch, zur Behaup-<lb/> tung des Platzes, am Beſitz der Wolfsſchanze<lb/> gelegen ſeyn muͤſſe: das ſtand nicht nur unſerm<lb/> einſichtsvollen Commandanten und allen Verſtaͤn-<lb/> digeren klar vor Augen, ſondern auch der große<lb/> Haufe fuͤhlte es inſtinct-artig; und es war ſelbſt<lb/> unter dem gemeinen Soldaten von nichts, als<lb/> der Nothwendigkeit die Rede, dieſelbe um jeden<lb/> Preis zuruͤck zu gewinnen. Am 19. Jun. erklaͤrte<lb/> das brave Bataillon v. Waldenfels, unaufgefor-<lb/> dert und aus eignem Antriebe, ſich bereit zu ei-<lb/> nem ſolchen Unternehmen. Es habe ſich den Po-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [136/0152]
ich zuletzt meinen Wunſch; und ſo brachte ich
unſre tapfern Gefallenen nach der Stadt und zu
Grabe.
Jch uͤbergehe hier wiederum eine Menge
kleinerer Vorfaͤlle, Angriffe, gegluͤckter und miß-
lungener Ausfalle, welche keinen bedeutenden Ein-
fluß auf die Verbeſſerung oder Verſchlimmerung
unſers Zuſtandes auſſerten. Selbſt die gluͤckli-
cheren Unternehmungen, wo einzelne feindliche
Poſten uͤberwaͤltigt, Kanonen vernagelt und andre
Vortheile gewonnen wurden, mußten doch immer,
wegen der nachdringenden Uebermacht des Geg-
ners, ſchnell wieder aufgegeben werden. Ueber-
haupt concentrirte ſich der erbitterte Kampf jetzt
mehr auf der Oſtſeite: aber auch nach Sellnow
hin zeigte ſich das Schillſche Corps unermuͤdet,
den Feind, von der Maikuhle aus, zu beunruhi-
gen und ſeine Arbeiten zu ſtoͤren.
Wie unendlich viel uns jedoch, zur Behaup-
tung des Platzes, am Beſitz der Wolfsſchanze
gelegen ſeyn muͤſſe: das ſtand nicht nur unſerm
einſichtsvollen Commandanten und allen Verſtaͤn-
digeren klar vor Augen, ſondern auch der große
Haufe fuͤhlte es inſtinct-artig; und es war ſelbſt
unter dem gemeinen Soldaten von nichts, als
der Nothwendigkeit die Rede, dieſelbe um jeden
Preis zuruͤck zu gewinnen. Am 19. Jun. erklaͤrte
das brave Bataillon v. Waldenfels, unaufgefor-
dert und aus eignem Antriebe, ſich bereit zu ei-
nem ſolchen Unternehmen. Es habe ſich den Po-
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