Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821."Nach Colberg," -- gab ich zur Antwort Was soll ich's läugnen, daß die Art, „Nach Colberg,‟ — gab ich zur Antwort Was ſoll ich’s laͤugnen, daß die Art, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0150" n="146"/> „Nach Colberg,‟ — gab ich zur Antwort<lb/> „um meinem Prinzipal B — r Red’ und<lb/> Antwort zu ſtehen. Was es dann weiter<lb/> giebt, wird die Zeit lehren.‟ — „Hoͤrt, lie-<lb/> „ber Nettelbeck,‟ fiel er mir ein — „Die<lb/> „Herren Kaufleute dort, die kenne ich! Das<lb/> „iſt nichts fuͤr Euch! Aber einen Mann von<lb/> „<hi rendition="#g">Eurem</hi> Schlage — den haͤtt’ ich mir ſchon<lb/> „laͤngſt auf mein beſtes Schiff gewuͤnſcht.<lb/> „Wuͤßt’ ich auch nicht ſchon laͤngſt, was in<lb/> „Euch ſteckt, ſo haͤtt’ ich es doch bei unſerm<lb/> „neulichen Geſchaͤft erfahren. Da! Die Hand<lb/> „eines ehrlichen Mannes — Schlagt ein!<lb/> „Nehmt das Schiff, das ich hier jetzt auf<lb/> „dem Stapel ſtehen habe.‟</p><lb/> <p>Was ſoll ich’s laͤugnen, daß die Art,<lb/> wie mir dieſer Antrag geſchah, meiner Ei-<lb/> genliebe ſchmeichelte. Dennoch gieng mir’s,<lb/> wie mancher zimperlichen Braut; ich hatte<lb/> meine Bedenken und konnte und wollte nicht<lb/> gleich zutappen. Denn war dieſer Mann,<lb/> der mir von jeher ſo boͤſe und wunderlich<lb/> ausgeſchrien worden, allerdings auch ſeit<lb/> kurzen in meiner beſſern Meynung geſtiegen:<lb/> ſo blieb es doch ganz ein anderes, und viel-<lb/> leicht ein ſehr gewagtes Ding, mich von<lb/> ihm auf ſolche Weiſe abhaͤngig zu machen<lb/> und all ſeinen Launen bloßzuſtellen. „Lieber<lb/> Herr Groß,‟ erwiederte ich demnach — „ſo<lb/> ein Schritt will uͤberlegt ſeyn. Goͤnnen Sie<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [146/0150]
„Nach Colberg,‟ — gab ich zur Antwort
„um meinem Prinzipal B — r Red’ und
Antwort zu ſtehen. Was es dann weiter
giebt, wird die Zeit lehren.‟ — „Hoͤrt, lie-
„ber Nettelbeck,‟ fiel er mir ein — „Die
„Herren Kaufleute dort, die kenne ich! Das
„iſt nichts fuͤr Euch! Aber einen Mann von
„Eurem Schlage — den haͤtt’ ich mir ſchon
„laͤngſt auf mein beſtes Schiff gewuͤnſcht.
„Wuͤßt’ ich auch nicht ſchon laͤngſt, was in
„Euch ſteckt, ſo haͤtt’ ich es doch bei unſerm
„neulichen Geſchaͤft erfahren. Da! Die Hand
„eines ehrlichen Mannes — Schlagt ein!
„Nehmt das Schiff, das ich hier jetzt auf
„dem Stapel ſtehen habe.‟
Was ſoll ich’s laͤugnen, daß die Art,
wie mir dieſer Antrag geſchah, meiner Ei-
genliebe ſchmeichelte. Dennoch gieng mir’s,
wie mancher zimperlichen Braut; ich hatte
meine Bedenken und konnte und wollte nicht
gleich zutappen. Denn war dieſer Mann,
der mir von jeher ſo boͤſe und wunderlich
ausgeſchrien worden, allerdings auch ſeit
kurzen in meiner beſſern Meynung geſtiegen:
ſo blieb es doch ganz ein anderes, und viel-
leicht ein ſehr gewagtes Ding, mich von
ihm auf ſolche Weiſe abhaͤngig zu machen
und all ſeinen Launen bloßzuſtellen. „Lieber
Herr Groß,‟ erwiederte ich demnach — „ſo
ein Schritt will uͤberlegt ſeyn. Goͤnnen Sie
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