Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Es ergab sich, daß die Mehrzahl unsrer So mochte er etwa eine Stunde gelegen 3. Bändchen. (4)
Es ergab ſich, daß die Mehrzahl unſrer So mochte er etwa eine Stunde gelegen 3. Bändchen. (4)
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Es ergab ſich, daß die Mehrzahl unſrer
menſchenfreundlichen Retter aus oͤſterreichi-
ſchen Soldaten beſtand, welche hier, ſeitdem
ihre Kaiſerinn, Maria Thereſia, ſich auch mit
England im Kriege befand, zu Deckung der
Kuͤſte poſtirt ſtanden und etwa alle zweitau-
ſend Schritte ein Wachthaus am Strande
hatten. Jn ein ſolches Gebaͤude ward nun
auch unſer armer zerſchmetterter Oheim von
uns, mit Huͤlfe der Soldaten, an Armen und
Beinen getragen, und man deckte ihn mit
Allem, was ſich an trocknen Kleidungsſtuͤcken
vorfand, ſorgfaͤltig zu, um ihn wieder zu
erwaͤrmen. Neben ihm, zu beiden Seiten,
lagen ſein Sohn und ich, hielten ihn umfaßt
und nahmen ihm von Zeit zu Zeit das ge-
ronnene Blut aus dem Munde.
So mochte er etwa eine Stunde gelegen
haben, als er, zum Erſtenmale wieder nach
ſeinem ungluͤcklichen Fall, den Mund zu der
hervorgeſtoͤhnten Frage oͤffnete: „O Gott! Jſt
mir noch zu helfen?‟ — Das war Muſik
in meinen Ohren! Mit freudiger Haſt erwie-
derte ich ihm: „Ja, ja, lieber Vatersbruder!
Gott kann — Gott wird Euch noch wieder
helfen. Wir ſind am Lande.‟ — „So bringt
mich denn zu einem Doctor; — war ſeine
kaum verſtaͤndliche Antwort; und ich konnte
ihn damit troͤſten, daß bereits nach demſelben
geſchickt ſey.
3. Bändchen. (4)
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