So fuhr denn Peters mit seiner be- stimmten Mannschaft in unsrer Schaluppe an Bord hinüber; die Segel wurden dort den unsrigen gleichgestellt, und das Schiff gewann wieder einen festen und regelmäßi- gen Gang, bei welchem es, etwa in der Entfernung eines Kanonenschusses, uns zur Seite blieb. Mit Einbruch der Nacht steck- ten wir unsre Laterne aus, und dort ge- schah ein Gleiches. Jch versah die erste Wache von 8 bis 12 Uhr, und nahm mit meinen Leuten wahr, daß sich das jenseitige Licht je mehr und mehr entfernte und end- lich zwischen 10 und 11 Uhr gar erlosch. Augenblicklich ward dies dem Kapitain ge- meldet und hierauf beschlossen, einen Stück- schuß abzufeuern, um unserm Gefährten un- sre Richtung anzugeben.
Der Erfolg war keinesweges befriedigend. Wir wiederholten nun diese Signal-Schüsse von Zeit zu Zeit die ganze Nacht hindurch; ja steckten endlich selbst scharfe Patronen auf, um den Knall zu verstärken und in desto wei- tere Ferne gehört zu werden. Unter stei- gender Unruhe graute endlich der Morgen heran; Alles eilte an den Masten hinauf, um sich rings umher umzusehen. Umsonst! Freund Peters, sammt unsrer Prise, war und blieb verschwunden!
So fuhr denn Peters mit ſeiner be- ſtimmten Mannſchaft in unſrer Schaluppe an Bord hinuͤber; die Segel wurden dort den unſrigen gleichgeſtellt, und das Schiff gewann wieder einen feſten und regelmaͤßi- gen Gang, bei welchem es, etwa in der Entfernung eines Kanonenſchuſſes, uns zur Seite blieb. Mit Einbruch der Nacht ſteck- ten wir unſre Laterne aus, und dort ge- ſchah ein Gleiches. Jch verſah die erſte Wache von 8 bis 12 Uhr, und nahm mit meinen Leuten wahr, daß ſich das jenſeitige Licht je mehr und mehr entfernte und end- lich zwiſchen 10 und 11 Uhr gar erloſch. Augenblicklich ward dies dem Kapitain ge- meldet und hierauf beſchloſſen, einen Stuͤck- ſchuß abzufeuern, um unſerm Gefaͤhrten un- ſre Richtung anzugeben.
Der Erfolg war keinesweges befriedigend. Wir wiederholten nun dieſe Signal-Schuͤſſe von Zeit zu Zeit die ganze Nacht hindurch; ja ſteckten endlich ſelbſt ſcharfe Patronen auf, um den Knall zu verſtaͤrken und in deſto wei- tere Ferne gehoͤrt zu werden. Unter ſtei- gender Unruhe graute endlich der Morgen heran; Alles eilte an den Maſten hinauf, um ſich rings umher umzuſehen. Umſonſt! Freund Peters, ſammt unſrer Priſe, war und blieb verſchwunden!
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So fuhr denn Peters mit ſeiner be-
ſtimmten Mannſchaft in unſrer Schaluppe
an Bord hinuͤber; die Segel wurden dort
den unſrigen gleichgeſtellt, und das Schiff
gewann wieder einen feſten und regelmaͤßi-
gen Gang, bei welchem es, etwa in der
Entfernung eines Kanonenſchuſſes, uns zur
Seite blieb. Mit Einbruch der Nacht ſteck-
ten wir unſre Laterne aus, und dort ge-
ſchah ein Gleiches. Jch verſah die erſte
Wache von 8 bis 12 Uhr, und nahm mit
meinen Leuten wahr, daß ſich das jenſeitige
Licht je mehr und mehr entfernte und end-
lich zwiſchen 10 und 11 Uhr gar erloſch.
Augenblicklich ward dies dem Kapitain ge-
meldet und hierauf beſchloſſen, einen Stuͤck-
ſchuß abzufeuern, um unſerm Gefaͤhrten un-
ſre Richtung anzugeben.
Der Erfolg war keinesweges befriedigend.
Wir wiederholten nun dieſe Signal-Schuͤſſe
von Zeit zu Zeit die ganze Nacht hindurch;
ja ſteckten endlich ſelbſt ſcharfe Patronen auf,
um den Knall zu verſtaͤrken und in deſto wei-
tere Ferne gehoͤrt zu werden. Unter ſtei-
gender Unruhe graute endlich der Morgen
heran; Alles eilte an den Maſten hinauf, um
ſich rings umher umzuſehen. Umſonſt! Freund
Peters, ſammt unſrer Priſe, war und blieb
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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung01_1821/286>, abgerufen am 12.10.2024.
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