Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.schritten dann zu einer allgemeinen Versiege- Da bei dieser Verhandlung alle und jede Des dritten Tages nachher war ich im ſchritten dann zu einer allgemeinen Verſiege- Da bei dieſer Verhandlung alle und jede Des dritten Tages nachher war ich im <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0142" n="126"/> ſchritten dann zu einer allgemeinen Verſiege-<lb/> lung derſelben, damit weiter keine Hand daran<lb/> ruͤhren duͤrfte. Das dazu gebrauchte Pett-<lb/> ſchaft aber ward von mir, vor ihrer Aller<lb/> Augen, durch das Kajuͤten-Fenſter in die See<lb/> geworfen.</p><lb/> <p>Da bei dieſer Verhandlung alle und jede<lb/> Behaͤltniſſe hatten geoͤffnet werden muͤſſen,<lb/> um nachzuſehen, ob ſie keine Schiffs-Papiere<lb/> enthielten, die mir im Sunde oder ſonſt noͤ-<lb/> thig werden konnten, ſo erſtaunte ich nicht<lb/> wenig, daß ſich hierbei nirgends weder Gel-<lb/> der und Baarſchaften, noch ſeine Taſchenuhr<lb/> und ſilbernen Schuh- und Knie-Schnallen,<lb/> noch endlich auch jene vorerwaͤhnten golde-<lb/> nen und ſilbernen Galanterie-Waaren vor-<lb/> finden lieſſen. Unſre Meinung fiel endlich<lb/> dahin aus, daß der verungluͤckte Eigenthuͤ-<lb/> mer dieſe Sachen wohl hie und da ver-<lb/> ſteckt haben moͤchte, um ſie vor den gie-<lb/> rigen Blicken und langen Fingern der Ka-<lb/> per-Mannſchaften zu ſichern, die je zuweilen<lb/> ungelegene Beſuche an unſerm Borde mach-<lb/> ten. Allein wie ſorgfaͤltig wir auch jeden<lb/> Winkel der Kajuͤte durchſuchten, ſo ließ ſich<lb/> doch nicht die mindeſte Spur des Verlornen<lb/> entdecken.</p><lb/> <p>Des dritten Tages nachher war ich im<lb/> Sunde, und zwei Tage ſpaͤter vor Pillau.<lb/> Der Wind ſtuͤrmte gerade auf das Land zu;<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [126/0142]
ſchritten dann zu einer allgemeinen Verſiege-
lung derſelben, damit weiter keine Hand daran
ruͤhren duͤrfte. Das dazu gebrauchte Pett-
ſchaft aber ward von mir, vor ihrer Aller
Augen, durch das Kajuͤten-Fenſter in die See
geworfen.
Da bei dieſer Verhandlung alle und jede
Behaͤltniſſe hatten geoͤffnet werden muͤſſen,
um nachzuſehen, ob ſie keine Schiffs-Papiere
enthielten, die mir im Sunde oder ſonſt noͤ-
thig werden konnten, ſo erſtaunte ich nicht
wenig, daß ſich hierbei nirgends weder Gel-
der und Baarſchaften, noch ſeine Taſchenuhr
und ſilbernen Schuh- und Knie-Schnallen,
noch endlich auch jene vorerwaͤhnten golde-
nen und ſilbernen Galanterie-Waaren vor-
finden lieſſen. Unſre Meinung fiel endlich
dahin aus, daß der verungluͤckte Eigenthuͤ-
mer dieſe Sachen wohl hie und da ver-
ſteckt haben moͤchte, um ſie vor den gie-
rigen Blicken und langen Fingern der Ka-
per-Mannſchaften zu ſichern, die je zuweilen
ungelegene Beſuche an unſerm Borde mach-
ten. Allein wie ſorgfaͤltig wir auch jeden
Winkel der Kajuͤte durchſuchten, ſo ließ ſich
doch nicht die mindeſte Spur des Verlornen
entdecken.
Des dritten Tages nachher war ich im
Sunde, und zwei Tage ſpaͤter vor Pillau.
Der Wind ſtuͤrmte gerade auf das Land zu;
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