Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Es war gegen das Ende Decembers, (1758) Meine Beschäftigungen an diesem unserm Es war gegen das Ende Decembers, (1758) Meine Beſchaͤftigungen an dieſem unſerm <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0123" n="107"/> <p>Es war gegen das Ende Decembers, (1758)<lb/> als wir, mit einer großen Flotte von Kauf-<lb/> fahrern, und unter Bedeckung von drei hol-<lb/> laͤndiſchen Kriegsſchiffen, aus dem Texel mit<lb/> einem tuͤchtigen Sturm aus Nordoſten in<lb/> See giengen. Allein es giebt ſo mancherlei<lb/> Verzug und Beſchwerde, ſich — zumal bei<lb/> den langen Winternaͤchten — im Gedraͤnge<lb/> einer ſolchen zahlreichen Convoy zu befinden,<lb/> daß wir uns die erſte beſte finſtre Nacht zu<lb/> Nutze machten, uns heimlich von unſrer laͤſti-<lb/> gen Begleitung abzudruͤcken und unſer Heil<lb/> in uns ſelbſt zu ſuchen. Der anhaltende<lb/> guͤnſtige Wind ließ uns auch bald einen wei-<lb/> ten Vorſprung gewinnen; ſo daß wir binnen<lb/> kurzem die oͤſtlichen Paſſat-Winde erreichten<lb/> und die geſammte Fahrt vom Texel bis in<lb/> den Fluß von Surinam, — eine Strecke<lb/> von 2200 Meilen — in der ungewoͤhnlich<lb/> kurzen Zeit von 28 Tagen zuruͤcklegten.</p><lb/> <p>Meine Beſchaͤftigungen an dieſem unſerm<lb/> Beſtimmungs-Orte waren die nemlichen, die<lb/> ich ſchon fruͤher angefuͤhrt habe. Jch be-<lb/> fuhr beide Stroͤme in der Colonie, verſah<lb/> die Plantagen mit den beduͤrftigen Artikeln<lb/> unſrer Ladung, und brachte von dort eine<lb/> neue Ruͤckfracht an Zucker und Kaffee zu-<lb/> ſammen. Dies ſetzte mich nun mit einer<lb/> Menge von Plantagen-Directeurs in Ver-<lb/> bindung, die großentheils meine naͤheren oder<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [107/0123]
Es war gegen das Ende Decembers, (1758)
als wir, mit einer großen Flotte von Kauf-
fahrern, und unter Bedeckung von drei hol-
laͤndiſchen Kriegsſchiffen, aus dem Texel mit
einem tuͤchtigen Sturm aus Nordoſten in
See giengen. Allein es giebt ſo mancherlei
Verzug und Beſchwerde, ſich — zumal bei
den langen Winternaͤchten — im Gedraͤnge
einer ſolchen zahlreichen Convoy zu befinden,
daß wir uns die erſte beſte finſtre Nacht zu
Nutze machten, uns heimlich von unſrer laͤſti-
gen Begleitung abzudruͤcken und unſer Heil
in uns ſelbſt zu ſuchen. Der anhaltende
guͤnſtige Wind ließ uns auch bald einen wei-
ten Vorſprung gewinnen; ſo daß wir binnen
kurzem die oͤſtlichen Paſſat-Winde erreichten
und die geſammte Fahrt vom Texel bis in
den Fluß von Surinam, — eine Strecke
von 2200 Meilen — in der ungewoͤhnlich
kurzen Zeit von 28 Tagen zuruͤcklegten.
Meine Beſchaͤftigungen an dieſem unſerm
Beſtimmungs-Orte waren die nemlichen, die
ich ſchon fruͤher angefuͤhrt habe. Jch be-
fuhr beide Stroͤme in der Colonie, verſah
die Plantagen mit den beduͤrftigen Artikeln
unſrer Ladung, und brachte von dort eine
neue Ruͤckfracht an Zucker und Kaffee zu-
ſammen. Dies ſetzte mich nun mit einer
Menge von Plantagen-Directeurs in Ver-
bindung, die großentheils meine naͤheren oder
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