Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
D. Johann Kanolds Anhang
LII. Codices MScti Patrum variorum.
LIII. Corpus Canonicnm glossatum in MScto fol.
LIV. Ein Stück von den Digestis cum Glossa, zwar sauber geschrie-
ben, doch mit Abbreviaturen, ex Sec. XIII.
LV. Sachsen-Spiegel, ein rarer Codex auf Pergament geschrie-
ben, 300. Jahr alt: Man siehet daraus, daß die gedruckten ziemlich cor-
rupt
sind.
LVI. Avicennae Versio latina, sehr sauber geschrieben.
LVII. Copial-Buch vom Kloster Bobebluck, ein rares Scriptum, dar-
innen alle Privilegia dieses Klosters zu finden. Es conducirt ad Histor.
Princip. Saxon.
LVIII. Epistolae Pontificum MSct. welche Ivo zusammen getragen.
Das Buch ist eines von den allerraresten. Jn Leipzig halten sie den Jvonem
für ihren besten Codicem.
LIX. Petri de Vineis Epistolae MSctae, welche sehr von den gedruck-
ten abweichen.
LX. Ejusd. Epistolae contentae in Codice chartaceo: Dergleichen
keiner über 300. Jahr alt ist.
LXI. Chronicon MSctum vom Teutschen Orden, germ.
LXII. Liber Chemicus, teutsch geschrieben vom Elixir Philosopho-
rum.
Es sind viel Scriptores beysammen, v. gr. Arnoldus de Villa nova,
Morienus & alii.
Königsberg.

Hiervon ist mir nichts schrifftliches, aber wol das gedruckte Program-
ma
des Hrn. Theoph. Sigsr. Bayers von öffentlicher Eröffnung der Raths-
Bibliothec in der alten Stadt, so An. 1718. M. Apr. geschehen, aus Preus-
sen
zugesandt worden, aus dem ich, weil es als eine kleine Piece vielleicht in
weniger Händen, folgendes excerpiren will. Es hat nemlich An. 1541.
Joh. Polyander, Superintendens
in der Königsbergischen Neustadt, seine
Bibliothec per Testamentum hieher zuerst vermacht; worzu 60. Jahr her-
nach des Rathsherrn Joh. Molleri Bibliothec gekommen; die forthin der
Rath vermehret, und endlich An. 1700. mit der Polyandrischen vereiniget.
Forthin wurde sie von denen Herren Tezeliis, von des Hrn. Mulkunzelii Wit-
tib, von dem Hrn. Bartsch an Büchern, Instrumenten und andern Din-
gen ansehnlich vermehret, bis endlich auch des Hrn. Aug. Pfeiffers seine Bi-
bliothec
von Lübeck, so viele Jüdische Bücher enthalten, hierzu gekom-
men. Es war selbige zeithero nicht usus publici; sondern einige in Königs-

berg
D. Johann Kanolds Anhang
LII. Codices MScti Patrum variorum.
LIII. Corpus Canonicnm gloſſatum in MScto fol.
LIV. Ein Stuͤck von den Digeſtis cum Gloſſa, zwar ſauber geſchrie-
ben, doch mit Abbreviaturen, ex Sec. XIII.
LV. Sachſen-Spiegel, ein rarer Codex auf Pergament geſchrie-
ben, 300. Jahr alt: Man ſiehet daraus, daß die gedruckten ziemlich cor-
rupt
ſind.
LVI. Avicennæ Verſio latina, ſehr ſauber geſchrieben.
LVII. Copial-Buch vom Kloſter Bobebluck, ein rares Scriptum, dar-
innen alle Privilegia dieſes Kloſters zu finden. Es conducirt ad Hiſtor.
Princip. Saxon.
LVIII. Epiſtolæ Pontificum MSct. welche Ivo zuſammen getragen.
Das Buch iſt eines von den allerrareſten. Jn Leipzig halten ſie den Jvonem
fuͤr ihren beſten Codicem.
LIX. Petri de Vineis Epiſtolæ MSctæ, welche ſehr von den gedruck-
ten abweichen.
LX. Ejusd. Epiſtolæ contentæ in Codice chartaceo: Dergleichen
keiner uͤber 300. Jahr alt iſt.
LXI. Chronicon MSctum vom Teutſchen Orden, germ.
LXII. Liber Chemicus, teutſch geſchrieben vom Elixir Philoſopho-
rum.
Es ſind viel Scriptores beyſammen, v. gr. Arnoldus de Villa nova,
Morienus & alii.
Koͤnigsberg.

Hiervon iſt mir nichts ſchrifftliches, aber wol das gedruckte Program-
ma
des Hrn. Theoph. Sigſr. Bayers von oͤffentlicher Eroͤffnung der Raths-
Bibliothec in der alten Stadt, ſo An. 1718. M. Apr. geſchehen, aus Preuſ-
ſen
zugeſandt worden, aus dem ich, weil es als eine kleine Piece vielleicht in
weniger Haͤnden, folgendes excerpiren will. Es hat nemlich An. 1541.
Joh. Polyander, Superintendens
in der Koͤnigsbergiſchen Neuſtadt, ſeine
Bibliothec per Teſtamentum hieher zuerſt vermacht; worzu 60. Jahr her-
nach des Rathsherrn Joh. Molleri Bibliothec gekommen; die forthin der
Rath vermehret, und endlich An. 1700. mit der Polyandriſchen vereiniget.
Forthin wurde ſie von denen Herren Tezeliis, von des Hrn. Mulkunzelii Wit-
tib, von dem Hrn. Bartſch an Buͤchern, Inſtrumenten und andern Din-
gen anſehnlich vermehret, bis endlich auch des Hrn. Aug. Pfeiffers ſeine Bi-
bliothec
von Luͤbeck, ſo viele Juͤdiſche Buͤcher enthalten, hierzu gekom-
men. Es war ſelbige zeithero nicht uſus publici; ſondern einige in Koͤnigs-

berg
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0430" n="402"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">D.</hi> Johann Kanolds Anhang</hi> </fw><lb/>
              <list>
                <item> <hi rendition="#aq">LII. Codices MScti Patrum variorum.</hi> </item><lb/>
                <item> <hi rendition="#aq">LIII. Corpus Canonicnm glo&#x017F;&#x017F;atum in MScto fol.</hi> </item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">LIV.</hi> Ein Stu&#x0364;ck von den <hi rendition="#aq">Dige&#x017F;tis cum Glo&#x017F;&#x017F;a,</hi> zwar &#x017F;auber ge&#x017F;chrie-<lb/>
ben, doch mit <hi rendition="#aq">Abbreviatur</hi>en, <hi rendition="#aq">ex Sec. XIII.</hi></item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">LV.</hi> Sach&#x017F;en-Spiegel, ein rarer <hi rendition="#aq">Codex</hi> auf Pergament ge&#x017F;chrie-<lb/>
ben, 300. Jahr alt: Man &#x017F;iehet daraus, daß die gedruckten ziemlich <hi rendition="#aq">cor-<lb/>
rupt</hi> &#x017F;ind.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">LVI. Avicennæ Ver&#x017F;io latina,</hi> &#x017F;ehr &#x017F;auber ge&#x017F;chrieben.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">LVII. Copial</hi>-Buch vom Klo&#x017F;ter Bobebluck, ein rares <hi rendition="#aq">Scriptum,</hi> dar-<lb/>
innen alle <hi rendition="#aq">Privilegia</hi> die&#x017F;es Klo&#x017F;ters zu finden. Es <hi rendition="#aq">conduci</hi>rt <hi rendition="#aq">ad Hi&#x017F;tor.<lb/>
Princip. Saxon.</hi></item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">LVIII. Epi&#x017F;tolæ Pontificum MSct.</hi> welche <hi rendition="#aq">Ivo</hi> zu&#x017F;ammen getragen.<lb/>
Das Buch i&#x017F;t eines von den allerrare&#x017F;ten. Jn Leipzig halten &#x017F;ie den <hi rendition="#aq">Jvonem</hi><lb/>
fu&#x0364;r ihren be&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Codicem.</hi></item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">LIX. Petri de Vineis Epi&#x017F;tolæ MSctæ,</hi> welche &#x017F;ehr von den gedruck-<lb/>
ten abweichen.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">LX. Ejusd. Epi&#x017F;tolæ contentæ in Codice chartaceo:</hi> Dergleichen<lb/>
keiner u&#x0364;ber 300. Jahr alt i&#x017F;t.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">LXI. Chronicon MSctum</hi> vom Teut&#x017F;chen Orden, <hi rendition="#aq">germ.</hi></item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">LXII. Liber Chemicus,</hi> teut&#x017F;ch ge&#x017F;chrieben vom <hi rendition="#aq">Elixir Philo&#x017F;opho-<lb/>
rum.</hi> Es &#x017F;ind viel <hi rendition="#aq">Scriptores</hi> bey&#x017F;ammen, <hi rendition="#aq">v. gr. Arnoldus de Villa nova,<lb/>
Morienus &amp; alii.</hi></item>
              </list>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ko&#x0364;nigsberg.</hi> </head><lb/>
            <p>Hiervon i&#x017F;t mir nichts &#x017F;chrifftliches, aber wol das gedruckte <hi rendition="#aq">Program-<lb/>
ma</hi> des Hrn. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Theoph. Sig&#x017F;r. Bayer</hi></hi><hi rendition="#fr">s</hi> von o&#x0364;ffentlicher Ero&#x0364;ffnung der Raths-<lb/><hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> in der alten Stadt, &#x017F;o <hi rendition="#aq">An. 1718. M. Apr.</hi> ge&#x017F;chehen, aus <hi rendition="#fr">Preu&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en</hi> zuge&#x017F;andt worden, aus dem ich, weil es als eine kleine <hi rendition="#aq">Piece</hi> vielleicht in<lb/>
weniger Ha&#x0364;nden, folgendes <hi rendition="#aq">excerpi</hi>ren will. Es hat nemlich <hi rendition="#aq">An. 1541.<lb/><hi rendition="#i">Joh. Polyander</hi>, Superintendens</hi> in der Ko&#x0364;nigsbergi&#x017F;chen Neu&#x017F;tadt, &#x017F;eine<lb/><hi rendition="#aq">Bibliothec per Te&#x017F;tamentum</hi> hieher zuer&#x017F;t vermacht; worzu 60. Jahr her-<lb/>
nach des Rathsherrn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joh. Molleri</hi> Bibliothec</hi> gekommen; die forthin der<lb/>
Rath vermehret, und endlich <hi rendition="#aq">An.</hi> 1700. mit der <hi rendition="#aq">Polyandri</hi>&#x017F;chen vereiniget.<lb/>
Forthin wurde &#x017F;ie von denen Herren <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tezeliis</hi>,</hi> von des Hrn. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mulkunzelii</hi></hi> Wit-<lb/>
tib, von dem Hrn. <hi rendition="#fr">Bart&#x017F;ch</hi> an Bu&#x0364;chern, <hi rendition="#aq">In&#x017F;trument</hi>en und andern Din-<lb/>
gen an&#x017F;ehnlich vermehret, bis endlich auch des Hrn. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Aug. Pfeiffer</hi></hi><hi rendition="#fr">s</hi> &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Bi-<lb/>
bliothec</hi> von <hi rendition="#fr">Lu&#x0364;beck,</hi> &#x017F;o viele Ju&#x0364;di&#x017F;che Bu&#x0364;cher enthalten, hierzu gekom-<lb/>
men. Es war &#x017F;elbige zeithero nicht <hi rendition="#aq">u&#x017F;us publici;</hi> &#x017F;ondern einige in Ko&#x0364;nigs-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">berg</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[402/0430] D. Johann Kanolds Anhang LII. Codices MScti Patrum variorum. LIII. Corpus Canonicnm gloſſatum in MScto fol. LIV. Ein Stuͤck von den Digeſtis cum Gloſſa, zwar ſauber geſchrie- ben, doch mit Abbreviaturen, ex Sec. XIII. LV. Sachſen-Spiegel, ein rarer Codex auf Pergament geſchrie- ben, 300. Jahr alt: Man ſiehet daraus, daß die gedruckten ziemlich cor- rupt ſind. LVI. Avicennæ Verſio latina, ſehr ſauber geſchrieben. LVII. Copial-Buch vom Kloſter Bobebluck, ein rares Scriptum, dar- innen alle Privilegia dieſes Kloſters zu finden. Es conducirt ad Hiſtor. Princip. Saxon. LVIII. Epiſtolæ Pontificum MSct. welche Ivo zuſammen getragen. Das Buch iſt eines von den allerrareſten. Jn Leipzig halten ſie den Jvonem fuͤr ihren beſten Codicem. LIX. Petri de Vineis Epiſtolæ MSctæ, welche ſehr von den gedruck- ten abweichen. LX. Ejusd. Epiſtolæ contentæ in Codice chartaceo: Dergleichen keiner uͤber 300. Jahr alt iſt. LXI. Chronicon MSctum vom Teutſchen Orden, germ. LXII. Liber Chemicus, teutſch geſchrieben vom Elixir Philoſopho- rum. Es ſind viel Scriptores beyſammen, v. gr. Arnoldus de Villa nova, Morienus & alii. Koͤnigsberg. Hiervon iſt mir nichts ſchrifftliches, aber wol das gedruckte Program- ma des Hrn. Theoph. Sigſr. Bayers von oͤffentlicher Eroͤffnung der Raths- Bibliothec in der alten Stadt, ſo An. 1718. M. Apr. geſchehen, aus Preuſ- ſen zugeſandt worden, aus dem ich, weil es als eine kleine Piece vielleicht in weniger Haͤnden, folgendes excerpiren will. Es hat nemlich An. 1541. Joh. Polyander, Superintendens in der Koͤnigsbergiſchen Neuſtadt, ſeine Bibliothec per Teſtamentum hieher zuerſt vermacht; worzu 60. Jahr her- nach des Rathsherrn Joh. Molleri Bibliothec gekommen; die forthin der Rath vermehret, und endlich An. 1700. mit der Polyandriſchen vereiniget. Forthin wurde ſie von denen Herren Tezeliis, von des Hrn. Mulkunzelii Wit- tib, von dem Hrn. Bartſch an Buͤchern, Inſtrumenten und andern Din- gen anſehnlich vermehret, bis endlich auch des Hrn. Aug. Pfeiffers ſeine Bi- bliothec von Luͤbeck, ſo viele Juͤdiſche Buͤcher enthalten, hierzu gekom- men. Es war ſelbige zeithero nicht uſus publici; ſondern einige in Koͤnigs- berg

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/430
Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/430>, abgerufen am 18.06.2024.