Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.III. Theil von Bibliothequen. Zwickau Sind von dem Rathe dieser Stadt des weiland berühmten Daumii Zweybrücken. Die vortreffliche Bibliothec zu Zweybrücken ist in dem Böhmisch- Zürich. Zu Zürich ist eine öffentliche Stadt-Bibliothec, von welcher der En- Hierbey wollen wir es nun g. L. für dißmal bewenden lassen, nachdem zu
III. Theil von Bibliothequen. Zwickau Sind von dem Rathe dieſer Stadt des weiland beruͤhmten Daumii Zweybruͤcken. Die vortreffliche Bibliothec zu Zweybruͤcken iſt in dem Boͤhmiſch- Zuͤrich. Zu Zuͤrich iſt eine oͤffentliche Stadt-Bibliothec, von welcher der En- Hierbey wollen wir es nun g. L. fuͤr dißmal bewenden laſſen, nachdem zu
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III. Theil von Bibliothequen.
Zwickau
Sind von dem Rathe dieſer Stadt des weiland beruͤhmten Daumii
Buͤcher zu gekaufft worden. Dieſes gelehrten Mannes Bibliothec beſtand
aus mehr denn 10000. Stuͤck gebundener, und theils mit Lutheri, Eraſmi,
Manutii, Stephani, Scaligeri, Lipſii, Caſauboni, Voſſii, Barthii, Rutgerſii, Reineſii,
und anderer gelehrten Maͤnner eigener Hand beſchriebener Buͤcher. Durch
dieſe hat nun gedachte Zwickauiſche Bibliothec einen weit groͤſſern Glantz,
denn zuvor, erlanget.
Zweybruͤcken.
Die vortreffliche Bibliothec zu Zweybruͤcken iſt in dem Boͤhmiſch-
Teutſchen Krieg durch die Feuer-Flammen verzehret worden. Gilenius Germ.
Ref. Rect. §. 178. Und ob ſie gleich hernach abermal wieder in Stand ge-
bracht worden, ſo haben ſie doch die Frantzoſen Anno 1677. als dieſe Stadt
zerſtoͤret iſt, weggenommen, nach Metz gefuͤhret, und dem Biſchof von
Reims verehret.
Zuͤrich.
Zu Zuͤrich iſt eine oͤffentliche Stadt-Bibliothec, von welcher der En-
gelaͤnder R. Laſſel. in Itin. Ital. p. 48. ſchreibet: Die ich aber deßwegen nicht
hoch ruͤhmen kan, dieweil ein Weib den Schluͤſſel dazu gehabt, und uns
dieſelbe gezeiget, das mir denn gleich Anfangs nicht gefallen ꝛc. Der Autor
hat zwar darinnen nicht unrecht; weil es eine ſehr ſchlechte Parade macht,
wenn ein Weib die Stelle eines Bibliothecarii vertreten ſoll, und iſt eben
ſo ungereimt, als wenn dieſer beym Spinn-Rocken ſitzen wuͤrde: Doch wird
dieſe Bibliothec an ſich von andern gelobet. Jn dem Caroliner-Collegio
dieſer Stadt iſt auch eine Bibliothec, welche die meiſten der publica
præferiren, weil darinn viele rare Buͤcher und Schrifften vorhanden. Es
waren auch nicht zu verachten die Bibliothequen, welche weiland der
beruͤhmte H. Hottingerus, der hier Doct. und Prof. Theolog. geweſen, Joh.
Ulrich, C. Schwitzer, H. Zeller, J. R. Hoſpinianus, der die Stelle eines Rectoris
allda bekleidet, und andere gelehrte Maͤnner allhier aufzuweiſen gehabt.
Hierbey wollen wir es nun g. L. fuͤr dißmal bewenden laſſen, nachdem
wir von verſchiedenen Bibliothequen in allen Theilen der Welt eine kurtze
Anmerckung gemacht. Wir haͤtten zwar hierbey mit gutem Fug annoch
Urſach, uͤber unterſchiedliche hieher gehoͤrende Materien unſere Gedancken
zu
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