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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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III. Theil von Bibliothequen.
und sonderlich ihre anitzt lebende Hoheiten getreue Imitatores des Stiffters
dieses Bücher-Schatzes gewesen; so lässet sichs ungezweifelt vorstellen, daß die
grosse Anzahl seit den verflossenen Jahren noch um ein grosses vermehret
worden; so groß aber der Raum und Menge, so groß, welches zu bewundern
ist, auch im Gegentheil die Ordnung, Zierath und Anstalt, zumal nicht nur
dieses grosse Werck einem gelehrten und wohlgeschickten Bibliothecario
unter Händen gegeben wird, sondern dieser hat wiederum unter sich viele
Personen, um allezeit dieselbige sauber und in guter Ordnung zu halten.
Jch habe im vorigen bereits erwähnet, daß hier mehr als 250. unterschiedli-
che Biblische Editiones seyn sollen, welches warlich was ungemeines und
besonderes wäre; und ein gewisser Autor schreibet: Daß ihn der Bibliothe-
carius
versichert, daß unter dieser grossen Menge Bücher nicht 2. von einer
Edition sind. Man hat sich zu verwundern über die Menge der geschriebe-
nen Folianten, unter welchen über 100. von den geheimen Sachen Teutsch-
lands,
und der merckwürdigsten Sachen Europä, alle in Corduan einge-
bunden, und auf dem Schnitt vergoldet sind, welche allein dem verstorbenen
Hertzog über 10000 Thaler gekostet. Mit einem Wort, wer diese Biblio-
thec
rechtschaffen besehen, und mit erforderlichem Fleiß durchgehen will,
wird gestehen müssen, daß diese Bibliothec sowol wegen der Schönheit des
Gebäues, als wegen der Anzahl der Bücher, sowol wegen der Unterschie-
denheit der Editionen, als Kostbarkeit der raren MScten, und woran der ge-
lehrte Conringius wohl recht sieben Verwunderungs-würdige Sachen der
Welt vorstellen können, vor keiner der vornehmsten in der gantzen Welt
weichen darf. vid. H. Conring. Epist. ad J. C. L. Bar. de Biblioth. Aug.

Würtzburg.

Als Ao. 1631. die Schweden Würtzburg eingenommen, schenckte
der König die Bibliothec der Universität zu Upsal. Locc. Hist. Suec. lib. 8.
p. 589. edit. de Ao.
1676.

Y.
Yorck.

DEr Ertz-Bischof Egbertus, so ums Jahr Christi 750. floriret, hat allhier
eine stattliche Bibliothec angerichtet. Zeiler. Itiner. Brit. p. 243.

Z.
Zeitz.

JN Zeitz wird ausser der Hertzoglichen die Stiffts-Bibliothec gerüh-
met, weil des Reinesii MScta dahinein gekommen; und zu der in

Zwickau

III. Theil von Bibliothequen.
und ſonderlich ihre anitzt lebende Hoheiten getreue Imitatores des Stiffters
dieſes Buͤcher-Schatzes geweſen; ſo laͤſſet ſichs ungezweifelt vorſtellen, daß die
groſſe Anzahl ſeit den verfloſſenen Jahren noch um ein groſſes vermehret
worden; ſo groß aber der Raum und Menge, ſo groß, welches zu bewundern
iſt, auch im Gegentheil die Ordnung, Zierath und Anſtalt, zumal nicht nur
dieſes groſſe Werck einem gelehrten und wohlgeſchickten Bibliothecario
unter Haͤnden gegeben wird, ſondern dieſer hat wiederum unter ſich viele
Perſonen, um allezeit dieſelbige ſauber und in guter Ordnung zu halten.
Jch habe im vorigen bereits erwaͤhnet, daß hier mehr als 250. unterſchiedli-
che Bibliſche Editiones ſeyn ſollen, welches warlich was ungemeines und
beſonderes waͤre; und ein gewiſſer Autor ſchreibet: Daß ihn der Bibliothe-
carius
verſichert, daß unter dieſer groſſen Menge Buͤcher nicht 2. von einer
Edition ſind. Man hat ſich zu verwundern uͤber die Menge der geſchriebe-
nen Folianten, unter welchen uͤber 100. von den geheimen Sachen Teutſch-
lands,
und der merckwuͤrdigſten Sachen Europaͤ, alle in Corduan einge-
bunden, und auf dem Schnitt vergoldet ſind, welche allein dem verſtorbenen
Hertzog uͤber 10000 Thaler gekoſtet. Mit einem Wort, wer dieſe Biblio-
thec
rechtſchaffen beſehen, und mit erforderlichem Fleiß durchgehen will,
wird geſtehen muͤſſen, daß dieſe Bibliothec ſowol wegen der Schoͤnheit des
Gebaͤues, als wegen der Anzahl der Buͤcher, ſowol wegen der Unterſchie-
denheit der Editionen, als Koſtbarkeit der raren MScten, und woran der ge-
lehrte Conringius wohl recht ſieben Verwunderungs-wuͤrdige Sachen der
Welt vorſtellen koͤnnen, vor keiner der vornehmſten in der gantzen Welt
weichen darf. vid. H. Conring. Epiſt. ad J. C. L. Bar. de Biblioth. Aug.

Wuͤrtzburg.

Als Ao. 1631. die Schweden Wuͤrtzburg eingenommen, ſchenckte
der Koͤnig die Bibliothec der Univerſität zu Upſal. Locc. Hiſt. Suec. lib. 8.
p. 589. edit. de Ao.
1676.

Y.
Yorck.

DEr Ertz-Biſchof Egbertus, ſo ums Jahr Chriſti 750. floriret, hat allhier
eine ſtattliche Bibliothec angerichtet. Zeiler. Itiner. Brit. p. 243.

Z.
Zeitz.

JN Zeitz wird auſſer der Hertzoglichen die Stiffts-Bibliothec geruͤh-
met, weil des Reineſii MScta dahinein gekommen; und zu der in

Zwickau
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[358/0386] III. Theil von Bibliothequen. und ſonderlich ihre anitzt lebende Hoheiten getreue Imitatores des Stiffters dieſes Buͤcher-Schatzes geweſen; ſo laͤſſet ſichs ungezweifelt vorſtellen, daß die groſſe Anzahl ſeit den verfloſſenen Jahren noch um ein groſſes vermehret worden; ſo groß aber der Raum und Menge, ſo groß, welches zu bewundern iſt, auch im Gegentheil die Ordnung, Zierath und Anſtalt, zumal nicht nur dieſes groſſe Werck einem gelehrten und wohlgeſchickten Bibliothecario unter Haͤnden gegeben wird, ſondern dieſer hat wiederum unter ſich viele Perſonen, um allezeit dieſelbige ſauber und in guter Ordnung zu halten. Jch habe im vorigen bereits erwaͤhnet, daß hier mehr als 250. unterſchiedli- che Bibliſche Editiones ſeyn ſollen, welches warlich was ungemeines und beſonderes waͤre; und ein gewiſſer Autor ſchreibet: Daß ihn der Bibliothe- carius verſichert, daß unter dieſer groſſen Menge Buͤcher nicht 2. von einer Edition ſind. Man hat ſich zu verwundern uͤber die Menge der geſchriebe- nen Folianten, unter welchen uͤber 100. von den geheimen Sachen Teutſch- lands, und der merckwuͤrdigſten Sachen Europaͤ, alle in Corduan einge- bunden, und auf dem Schnitt vergoldet ſind, welche allein dem verſtorbenen Hertzog uͤber 10000 Thaler gekoſtet. Mit einem Wort, wer dieſe Biblio- thec rechtſchaffen beſehen, und mit erforderlichem Fleiß durchgehen will, wird geſtehen muͤſſen, daß dieſe Bibliothec ſowol wegen der Schoͤnheit des Gebaͤues, als wegen der Anzahl der Buͤcher, ſowol wegen der Unterſchie- denheit der Editionen, als Koſtbarkeit der raren MScten, und woran der ge- lehrte Conringius wohl recht ſieben Verwunderungs-wuͤrdige Sachen der Welt vorſtellen koͤnnen, vor keiner der vornehmſten in der gantzen Welt weichen darf. vid. H. Conring. Epiſt. ad J. C. L. Bar. de Biblioth. Aug. Wuͤrtzburg. Als Ao. 1631. die Schweden Wuͤrtzburg eingenommen, ſchenckte der Koͤnig die Bibliothec der Univerſität zu Upſal. Locc. Hiſt. Suec. lib. 8. p. 589. edit. de Ao. 1676. Y. Yorck. DEr Ertz-Biſchof Egbertus, ſo ums Jahr Chriſti 750. floriret, hat allhier eine ſtattliche Bibliothec angerichtet. Zeiler. Itiner. Brit. p. 243. Z. Zeitz. JN Zeitz wird auſſer der Hertzoglichen die Stiffts-Bibliothec geruͤh- met, weil des Reineſii MScta dahinein gekommen; und zu der in Zwickau

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/386>, abgerufen am 22.11.2024.