Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780.Leipziger Roßarzt. reinigen wird. Dis ist aber das trockene Pul-ver: Man nehme ohngefehr 1. Pfund ungelöschten Kalck, so viel Nachdem die Wiecke wieder heraus ist, ses
Leipziger Roßarzt. reinigen wird. Dis iſt aber das trockene Pul-ver: Man nehme ohngefehr 1. Pfund ungeloͤſchten Kalck, ſo viel Nachdem die Wiecke wieder heraus iſt, ſes
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Leipziger Roßarzt.
reinigen wird. Dis iſt aber das trockene Pul-
ver:
Man nehme
ohngefehr 1. Pfund ungeloͤſchten Kalck, ſo viel
ſuͤße Sahne oder Milch Rahm, daß man aus
dem Kalck einem Teig machen kann,
dieſer Teig wird alsdenn in einer Pfanne als
Kuchen braun gebacken, und wieder zu einem
feinen Pulver klar gemacht welches ſehr wohl
reiniget und heilet, und wird mit dem Waſſer
und Pulver ein Tag um den andern in zechig
verbunden. So aber der Schade anfaͤnget her-
auszuheilen und auszutrocknen und nicht viel
Materie mehr ſehen laͤſſet, ſo braucht man nur
allemahl einen Tag um den andern die Wunde
auszuwaſchen, und das Pulver darauf zu wer-
fen, bis zuletzt nur den dritten Tag verbunden
wird. Sollten aber allenfalls die Adern nicht
weit genug nach geſchnitten ſeyn, welches noch
faulen Schwamm verurſachet, ſo nimmt man
Puteri Antimonium oder Oleum Antimonii,
thut ſelbiges auf ein wenig reines Werk und ſteckt
es nach der zu faulen angefangenen Ader zu,
ſo wird es ſolche verknuͤpfen und zuheilen.
Nachdem die Wiecke wieder heraus iſt,
welches aber unter 24 Stunden nicht geſchehen
darf, ſo heilet man alsdenn die Kammer oder
angefaͤulte Ader folgends mit der rothen Salbe
aus, welches jedoch nur von jetzt gedachten letz-
ten Fall zu verſtehen. Sonſt braucht man die-
ſes
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