Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779.nen Welttheile, den Blitzen Gang und zueignen; B 4
nen Welttheile, den Blitzen Gang und zueignen; B 4
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nen Welttheile, den Blitzen Gang und
Bahn vorgezeichnet, und ihnen gelehrt nach
der menſchlichen Willkuͤhr ſich zu bequemen;
und in dem unſrigen hat ein noch kuͤhnerer
gar das Feuer aus den Wolken geſtohlen,
welches die lauten Geſaͤnge andaͤchtiger Ma-
tronen und verzagter Garnweber nie ausge-
loͤſcht haben. Wir haben die Geiſſel des
Himmels, die Peſt fuͤr Kontrebande erklaͤ-
ret, und laſſen ſie nicht mehr uͤber die va-
terlaͤndiſche Graͤnze paßiren. Wir haben
uns der Blatterbuͤchſe des Wuͤrgengels be-
maͤchtiget, und das toͤdtende Gift derſelben
in heilſame Arzeney verwandelt; wir haben
gelernt mit engliſchen Roſſen den Sturm-
winden vorzulaufen; wir gebieten dem
Meer, und wiſſen die fuͤrchterliche Gewalt
der Wellen im Augenblick durch eine Tonne
Oel zu zerſtoͤhren. Endlich hat ein weiſer
Mann verſucht, die Herzenskunde als Bey-
lage und Erbe dem menſchlichen Wiſſen zu-
zueignen;
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Zitationshilfe: | Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen04_1779/31>, abgerufen am 08.07.2024. |