Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779.das Kunstwerk zu ergänzen abermals miß- werden O 2
das Kunſtwerk zu ergaͤnzen abermals miß- werden O 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0211" n="211"/> das Kunſtwerk zu ergaͤnzen abermals miß-<lb/> lungen iſt. Jch denk’ dieſes Simile hat<lb/> den Fehler nicht, daß es hinke, ſondern<lb/> mit der verglichenen Sache ſelbſt ganz fein<lb/> Schritt halte. Wenn nun Meiſter Falco-<lb/> net ſpraͤch: man muͤſſe ſich an das Ver-<lb/> fehlte nicht ſtoßen, ſondern in den Geiſt<lb/> des Ganzen eindringen; die heroiſche Un-<lb/> ternehmung eines ſo großen und kuͤhnen<lb/> Werkes bewundern; ſein Kunſtprodukt koͤnn<lb/> immer zur Schau aufgeſtellt werden, es<lb/> ſey doch groͤßtentheils gelungen, und er<lb/> hab im Ganzen immer ſo viel geleiſtet,<lb/> daß das Publikum mit ihm zufrieden zu<lb/> ſeyn Urſach habe; denn den Kopf koͤnne<lb/> man ſich ia leicht hinzudenken: ſo glaub<lb/> ich ſchwerlich, daß der dirigirende Senat<lb/> mit dieſer kahlen Ausrede ſich werde abſpei-<lb/> ſen laſſen. Setzen Sie an Statt des Pe-<lb/> tersburger Kunſtprodukts das Zuͤrcher, und<lb/> an Statt des Senats das Publikum: ſo<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O 2</fw><fw place="bottom" type="catch">werden</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [211/0211]
das Kunſtwerk zu ergaͤnzen abermals miß-
lungen iſt. Jch denk’ dieſes Simile hat
den Fehler nicht, daß es hinke, ſondern
mit der verglichenen Sache ſelbſt ganz fein
Schritt halte. Wenn nun Meiſter Falco-
net ſpraͤch: man muͤſſe ſich an das Ver-
fehlte nicht ſtoßen, ſondern in den Geiſt
des Ganzen eindringen; die heroiſche Un-
ternehmung eines ſo großen und kuͤhnen
Werkes bewundern; ſein Kunſtprodukt koͤnn
immer zur Schau aufgeſtellt werden, es
ſey doch groͤßtentheils gelungen, und er
hab im Ganzen immer ſo viel geleiſtet,
daß das Publikum mit ihm zufrieden zu
ſeyn Urſach habe; denn den Kopf koͤnne
man ſich ia leicht hinzudenken: ſo glaub
ich ſchwerlich, daß der dirigirende Senat
mit dieſer kahlen Ausrede ſich werde abſpei-
ſen laſſen. Setzen Sie an Statt des Pe-
tersburger Kunſtprodukts das Zuͤrcher, und
an Statt des Senats das Publikum: ſo
werden
O 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |