Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761.vorher melden lassen. Ich schrieb einen besondern Brief an Sir Carln, und erbat mir die Erlaubniß, ihm nochmals meine Aufwartung machen zu dürfen, um ihm theils meine Danksagung für die freundschaftliche Bewirthung in seinem Hause mündlich abzustatten; theils aber auch als ein Abgeordneter meines Herrn Oncles denselben zu Fortsetzung seiner Freundschaft zu empfehlen. Ich hatte mich diesem meinen Charakter gemäß equipiret, und noch zwei Miethlaqueien angenommen. Sir Beauchamp borgte mir einige Handpferde mit prächtigen Decken, nebst zween Maulthieren, welche noch von dem Zuge, den er mit aus Italien gebracht hat, übrig sind. Ob sie gleich nur leere Körbe trugen: so machten sie doch meinem Aufzuge durch das vortrefliche Geläute, welches aus lauter silbernen Schellen bestund, und durch ihren hohen Federstutz ein vortrefliches Ansehen. Ich saß ganz alleine in des Herrn Beauchamps Staatswagen, welchen er so sehr schonet, daß er ihn seit seiner Vermählung nicht wieder gebraucht hat. Vor mir vorher melden lassen. Ich schrieb einen besondern Brief an Sir Carln, und erbat mir die Erlaubniß, ihm nochmals meine Aufwartung machen zu dürfen, um ihm theils meine Danksagung für die freundschaftliche Bewirthung in seinem Hause mündlich abzustatten; theils aber auch als ein Abgeordneter meines Herrn Oncles denselben zu Fortsetzung seiner Freundschaft zu empfehlen. Ich hatte mich diesem meinen Charakter gemäß equipiret, und noch zwei Miethlaqueien angenommen. Sir Beauchamp borgte mir einige Handpferde mit prächtigen Decken, nebst zween Maulthieren, welche noch von dem Zuge, den er mit aus Italien gebracht hat, übrig sind. Ob sie gleich nur leere Körbe trugen: so machten sie doch meinem Aufzuge durch das vortrefliche Geläute, welches aus lauter silbernen Schellen bestund, und durch ihren hohen Federstutz ein vortrefliches Ansehen. Ich saß ganz alleine in des Herrn Beauchamps Staatswagen, welchen er so sehr schonet, daß er ihn seit seiner Vermählung nicht wieder gebraucht hat. Vor mir <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0187" n="185"/> vorher melden lassen. Ich schrieb einen besondern Brief an Sir Carln, und erbat mir die Erlaubniß, ihm nochmals meine Aufwartung machen zu dürfen, um ihm theils meine Danksagung für die freundschaftliche Bewirthung in seinem Hause mündlich abzustatten; theils aber auch als ein Abgeordneter meines Herrn Oncles denselben zu Fortsetzung seiner Freundschaft zu empfehlen. Ich hatte mich diesem meinen Charakter gemäß equipiret, und noch zwei Miethlaqueien angenommen. Sir Beauchamp borgte mir einige Handpferde mit prächtigen Decken, nebst zween Maulthieren, welche noch von dem Zuge, den er mit aus Italien gebracht hat, übrig sind. Ob sie gleich nur leere Körbe trugen: so machten sie doch meinem Aufzuge durch das vortrefliche Geläute, welches aus lauter silbernen Schellen bestund, und durch ihren hohen Federstutz ein vortrefliches Ansehen. Ich saß ganz alleine in des Herrn Beauchamps Staatswagen, welchen er so sehr schonet, daß er ihn seit seiner Vermählung nicht wieder gebraucht hat. Vor mir </p> </div> </body> </text> </TEI> [185/0187]
vorher melden lassen. Ich schrieb einen besondern Brief an Sir Carln, und erbat mir die Erlaubniß, ihm nochmals meine Aufwartung machen zu dürfen, um ihm theils meine Danksagung für die freundschaftliche Bewirthung in seinem Hause mündlich abzustatten; theils aber auch als ein Abgeordneter meines Herrn Oncles denselben zu Fortsetzung seiner Freundschaft zu empfehlen. Ich hatte mich diesem meinen Charakter gemäß equipiret, und noch zwei Miethlaqueien angenommen. Sir Beauchamp borgte mir einige Handpferde mit prächtigen Decken, nebst zween Maulthieren, welche noch von dem Zuge, den er mit aus Italien gebracht hat, übrig sind. Ob sie gleich nur leere Körbe trugen: so machten sie doch meinem Aufzuge durch das vortrefliche Geläute, welches aus lauter silbernen Schellen bestund, und durch ihren hohen Federstutz ein vortrefliches Ansehen. Ich saß ganz alleine in des Herrn Beauchamps Staatswagen, welchen er so sehr schonet, daß er ihn seit seiner Vermählung nicht wieder gebraucht hat. Vor mir
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