Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761.befanden sich des Lord G. und des Herrn Beauchamps Kutschen, welche beide Herren die Gewogenheit hatten, nebst ihren Gemahlinnen mein Gefolge zu vergrößern. Die Maulthiere Pack- und Handpferde eröffneten den Zug, so wie eine Anzahl leerer Bagagewaagen, die noch aus dem Feldgeräthe des Urgroßvaters des Herrn Beauchamps abstammten, solchem mit einem starken Geräusche beschlossen. Auf der Gränze des Territorii Sir Carls wurde ich durch einen Ausschuß der angesehensten Unterthanen desselbigen in seinem Namen bewillkommet. Der Bürgermeister eines Fleckens der dem Baronet zugehöret, befand sich an ihrer Spitze und hielt an mich eine wohlgesetzte Rede. Er ist seiner Profeßion nach ein Balbierer und hat zugleich die Aufsicht über Sir Carls Hausapotheke. Ob er mich gleich sehr genau kennete, indem ich über ein Halbjahr sein Kundmann gewesen bin: so machte ihn doch das prächtige Ansehen, worinne er mich jetzo als einen Ambassadeur erblickte so verwirrt, daß er beim Anfang seiner Rede schon zitterte befanden sich des Lord G. und des Herrn Beauchamps Kutschen, welche beide Herren die Gewogenheit hatten, nebst ihren Gemahlinnen mein Gefolge zu vergrößern. Die Maulthiere Pack- und Handpferde eröffneten den Zug, so wie eine Anzahl leerer Bagagewaagen, die noch aus dem Feldgeräthe des Urgroßvaters des Herrn Beauchamps abstammten, solchem mit einem starken Geräusche beschlossen. Auf der Gränze des Territorii Sir Carls wurde ich durch einen Ausschuß der angesehensten Unterthanen desselbigen in seinem Namen bewillkommet. Der Bürgermeister eines Fleckens der dem Baronet zugehöret, befand sich an ihrer Spitze und hielt an mich eine wohlgesetzte Rede. Er ist seiner Profeßion nach ein Balbierer und hat zugleich die Aufsicht über Sir Carls Hausapotheke. Ob er mich gleich sehr genau kennete, indem ich über ein Halbjahr sein Kundmann gewesen bin: so machte ihn doch das prächtige Ansehen, worinne er mich jetzo als einen Ambassadeur erblickte so verwirrt, daß er beim Anfang seiner Rede schon zitterte <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0188" n="186"/> befanden sich des Lord G. und des Herrn Beauchamps Kutschen, welche beide Herren die Gewogenheit hatten, nebst ihren Gemahlinnen mein Gefolge zu vergrößern. Die Maulthiere Pack- und Handpferde eröffneten den Zug, so wie eine Anzahl leerer Bagagewaagen, die noch aus dem Feldgeräthe des Urgroßvaters des Herrn Beauchamps abstammten, solchem mit einem starken Geräusche beschlossen. Auf der Gränze des Territorii Sir Carls wurde ich durch einen Ausschuß der angesehensten Unterthanen desselbigen in seinem Namen bewillkommet. Der Bürgermeister eines Fleckens der dem Baronet zugehöret, befand sich an ihrer Spitze und hielt an mich eine wohlgesetzte Rede. Er ist seiner Profeßion nach ein Balbierer und hat zugleich die Aufsicht über Sir Carls Hausapotheke. Ob er mich gleich sehr genau kennete, indem ich über ein Halbjahr sein Kundmann gewesen bin: so machte ihn doch das prächtige Ansehen, worinne er mich jetzo als einen Ambassadeur erblickte so verwirrt, daß er beim Anfang seiner Rede schon zitterte </p> </div> </body> </text> </TEI> [186/0188]
befanden sich des Lord G. und des Herrn Beauchamps Kutschen, welche beide Herren die Gewogenheit hatten, nebst ihren Gemahlinnen mein Gefolge zu vergrößern. Die Maulthiere Pack- und Handpferde eröffneten den Zug, so wie eine Anzahl leerer Bagagewaagen, die noch aus dem Feldgeräthe des Urgroßvaters des Herrn Beauchamps abstammten, solchem mit einem starken Geräusche beschlossen. Auf der Gränze des Territorii Sir Carls wurde ich durch einen Ausschuß der angesehensten Unterthanen desselbigen in seinem Namen bewillkommet. Der Bürgermeister eines Fleckens der dem Baronet zugehöret, befand sich an ihrer Spitze und hielt an mich eine wohlgesetzte Rede. Er ist seiner Profeßion nach ein Balbierer und hat zugleich die Aufsicht über Sir Carls Hausapotheke. Ob er mich gleich sehr genau kennete, indem ich über ein Halbjahr sein Kundmann gewesen bin: so machte ihn doch das prächtige Ansehen, worinne er mich jetzo als einen Ambassadeur erblickte so verwirrt, daß er beim Anfang seiner Rede schon zitterte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T15:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T15:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T15:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |