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Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

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Das 12. Capitel
[Abbildung] Verbascum foemi-
na, flore albo.

Weisses Wull-
kraut.

Auß dessen dicker Wurtzel schiesset ein starcker/
dicker/ Ellen-hocher/ wullichter Stengel auf/ der
lange Blätter hat/ die obenher schwartz-grün/
undenher mit zarter/ weißlichter Wollen besetzt/
spitzig sind/ zwischen den Schossen derselben spros-
sen die Blumen herfür/ die nur an der Farbe dem
Blust des gemeinen Wullkraut ungleich/ weiß/
und in zimlicher Anzahle/ an dem Stengel der
Länge nach zerstreuet. Man findet sie in den
Felderen um Schaffhausen her.

Es hat gleiche Tugend wie das oben beschrieb-
nes Wullkraut/ namlich es hat einen kräutelen-
den/ eckelichten/ tröcknenden Geschmack/ der
Speichel ziehet/ daher es sänfftlich erweichet und
tröcknet/ zertheilet die Schmertzen/ son-
derlich der Blut-Ader milderet. Man ge-

brau-
Das 12. Capitel
[Abbildung] Verbaſcum fœmi-
na, flore albo.

Weiſſes Wull-
kraut.

Auß deſſen dicker Wurtzel ſchieſſet ein ſtarcker/
dicker/ Ellen-hocher/ wullichter Stengel auf/ der
lange Blaͤtter hat/ die obenher ſchwartz-gruͤn/
undenher mit zarter/ weißlichter Wollen beſetzt/
ſpitzig ſind/ zwiſchen den Schoſſen derſelben ſproſ-
ſen die Blumen herfuͤr/ die nur an der Farbe dem
Bluſt des gemeinen Wullkraut ungleich/ weiß/
und in zimlicher Anzahle/ an dem Stengel der
Laͤnge nach zerſtreuet. Man findet ſie in den
Felderen um Schaffhauſen her.

Es hat gleiche Tugend wie das oben beſchrieb-
nes Wullkraut/ namlich es hat einen kraͤutelen-
den/ eckelichten/ troͤcknenden Geſchmack/ der
Speichel ziehet/ daher es ſaͤnfftlich erweichet und
troͤcknet/ zertheilet die Schmertzen/ ſon-
derlich der Blut-Ader milderet. Man ge-

brau-
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[382/0414] Das 12. Capitel [Abbildung Verbaſcum fœmi- na, flore albo. Weiſſes Wull- kraut. ] Auß deſſen dicker Wurtzel ſchieſſet ein ſtarcker/ dicker/ Ellen-hocher/ wullichter Stengel auf/ der lange Blaͤtter hat/ die obenher ſchwartz-gruͤn/ undenher mit zarter/ weißlichter Wollen beſetzt/ ſpitzig ſind/ zwiſchen den Schoſſen derſelben ſproſ- ſen die Blumen herfuͤr/ die nur an der Farbe dem Bluſt des gemeinen Wullkraut ungleich/ weiß/ und in zimlicher Anzahle/ an dem Stengel der Laͤnge nach zerſtreuet. Man findet ſie in den Felderen um Schaffhauſen her. Es hat gleiche Tugend wie das oben beſchrieb- nes Wullkraut/ namlich es hat einen kraͤutelen- den/ eckelichten/ troͤcknenden Geſchmack/ der Speichel ziehet/ daher es ſaͤnfftlich erweichet und troͤcknet/ zertheilet die Schmertzen/ ſon- derlich der Blut-Ader milderet. Man ge- brau-

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Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/414>, abgerufen am 24.11.2024.