Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
Das 11. Capitel.
[Abbildung] Asclepias flore albo,
Schwalben-
wurtzel.

Sie wurtzelt mit gar vielen langen/ weissen Za-
seren nidsich und schrencken sich die kleinen run-
den Würtzlein under einanderen. Jhr Geschmack
ist süß/ doch scharff und unangenehm; auß der-
selben steigen grüne/ runde und zeche/ anderthalbe
Ellen hoche knottichte Stengel auf/ von deren je-
dem Gläiche allezeit zwey/ an kurtzen Stielen ob-
sich spreussende/ an dem Rande um etwas härige/
ablange/ geruntzelte Blätter gegen einanderen
über wachsen/ die etwas spitziger als Ebhäu. Auf
den Gipflen stehen dann die Blumen auf eignen
kleinen Stielen/ mit fünf weissen Blättleinen und
so vielen gleichfarbigen Zaseren/ als wie ein Räd-
lein um ein grünes/ in der Mitten sitzendes Zäpf-
lein herum auf/ welches/ nachdem die Blumen
verwelcken/ ein langlicht-spitz. ges Schöttlein er-

folget
Das 11. Capitel.
[Abbildung] Aſclepias flore albo,
Schwalben-
wurtzel.

Sie wurtzelt mit gar vielen langen/ weiſſen Za-
ſeren nidſich und ſchrencken ſich die kleinen run-
den Wuͤrtzlein under einanderen. Jhr Geſchmack
iſt ſuͤß/ doch ſcharff und unangenehm; auß der-
ſelben ſteigen gruͤne/ runde und zeche/ anderthalbe
Ellen hoche knottichte Stengel auf/ von deren je-
dem Glaͤiche allezeit zwey/ an kurtzen Stielen ob-
ſich ſpreuſſende/ an dem Rande um etwas haͤrige/
ablange/ geruntzelte Blaͤtter gegen einanderen
uͤber wachſen/ die etwas ſpitziger als Ebhaͤu. Auf
den Gipflen ſtehen dann die Blumen auf eignen
kleinen Stielen/ mit fuͤnf weiſſen Blaͤttleinen und
ſo vielen gleichfarbigen Zaſeren/ als wie ein Raͤd-
lein um ein gruͤnes/ in der Mitten ſitzendes Zaͤpf-
lein herum auf/ welches/ nachdem die Blumen
verwelcken/ ein langlicht-ſpitz. ges Schoͤttlein er-

folget
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0252" n="220"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das 11. Capitel.</hi> </fw><lb/>
            <figure>
              <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">A&#x017F;clepias flore albo,</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Schwalben-<lb/>
wurtzel.</hi> </hi> </head><lb/>
            </figure>
            <p>Sie wurtzelt mit gar vielen langen/ wei&#x017F;&#x017F;en Za-<lb/>
&#x017F;eren nid&#x017F;ich und &#x017F;chrencken &#x017F;ich die kleinen run-<lb/>
den Wu&#x0364;rtzlein under einanderen. Jhr Ge&#x017F;chmack<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;u&#x0364;ß/ doch &#x017F;charff und unangenehm; auß der-<lb/>
&#x017F;elben &#x017F;teigen gru&#x0364;ne/ runde und zeche/ anderthalbe<lb/>
Ellen hoche knottichte Stengel auf/ von deren je-<lb/>
dem Gla&#x0364;iche allezeit zwey/ an kurtzen Stielen ob-<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;preu&#x017F;&#x017F;ende/ an dem Rande um etwas ha&#x0364;rige/<lb/>
ablange/ geruntzelte Bla&#x0364;tter gegen einanderen<lb/>
u&#x0364;ber wach&#x017F;en/ die etwas &#x017F;pitziger als Ebha&#x0364;u. Auf<lb/>
den Gipflen &#x017F;tehen dann die Blumen auf eignen<lb/>
kleinen Stielen/ mit fu&#x0364;nf wei&#x017F;&#x017F;en Bla&#x0364;ttleinen und<lb/>
&#x017F;o vielen gleichfarbigen Za&#x017F;eren/ als wie ein Ra&#x0364;d-<lb/>
lein um ein gru&#x0364;nes/ in der Mitten &#x017F;itzendes Za&#x0364;pf-<lb/>
lein herum auf/ welches/ nachdem die Blumen<lb/>
verwelcken/ ein langlicht-&#x017F;pitz. ges Scho&#x0364;ttlein er-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">folget</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[220/0252] Das 11. Capitel. [Abbildung Aſclepias flore albo, Schwalben- wurtzel. ] Sie wurtzelt mit gar vielen langen/ weiſſen Za- ſeren nidſich und ſchrencken ſich die kleinen run- den Wuͤrtzlein under einanderen. Jhr Geſchmack iſt ſuͤß/ doch ſcharff und unangenehm; auß der- ſelben ſteigen gruͤne/ runde und zeche/ anderthalbe Ellen hoche knottichte Stengel auf/ von deren je- dem Glaͤiche allezeit zwey/ an kurtzen Stielen ob- ſich ſpreuſſende/ an dem Rande um etwas haͤrige/ ablange/ geruntzelte Blaͤtter gegen einanderen uͤber wachſen/ die etwas ſpitziger als Ebhaͤu. Auf den Gipflen ſtehen dann die Blumen auf eignen kleinen Stielen/ mit fuͤnf weiſſen Blaͤttleinen und ſo vielen gleichfarbigen Zaſeren/ als wie ein Raͤd- lein um ein gruͤnes/ in der Mitten ſitzendes Zaͤpf- lein herum auf/ welches/ nachdem die Blumen verwelcken/ ein langlicht-ſpitz. ges Schoͤttlein er- folget

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/252
Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/252>, abgerufen am 19.05.2024.