Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726.ihr/ wenn sie durch ihre Hülffe Feder-Vieh er- §. 22. Den dritten betitulirten sie mit dem dis
ihr/ wenn ſie durch ihre Huͤlffe Feder-Vieh er- §. 22. Den dritten betitulirten ſie mit dem dis
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0076" n="60"/> ihr/ wenn ſie durch ihre Huͤlffe Feder-Vieh er-<lb/> haſchen koͤnnen/ ein fettes Maul von dem ge-<lb/> fangenen zu machen, geſtalt ſie glauben/ es ja-<lb/> ge ihnen die Ganß das Feder-Wild zu. Jm-<lb/> gleichen daß ſie uͤber die ſchlechte Zobeln zu ſa-<lb/> gen haben, und ſelbige ihnen zu lieffern vermoͤ-<lb/> gend waͤre; Es haͤtten aber die naͤchſt beyſte-<lb/> hende die Herrſchafft uͤber ihr <hi rendition="#i">(</hi>die Ganß) und<lb/><hi rendition="#aq">commendire</hi> ſie nach ſeinem Willen: Auch muͤ-<lb/> ſte ſie ſich fertig halten/ wenn er Luſt zu <hi rendition="#aq">prome-<lb/> nir</hi>en haͤtte/ ſo ſetzte er ſich auf ihre Fluͤgel, und<lb/> begebe ſich an den Orth, dahin er verlange.</p><lb/> <p>§. 22. Den dritten betitulirten ſie mit dem<lb/> Nahmen <hi rendition="#aq">Starick Obskii,</hi> der Obiſche, Alte.<lb/> Er ſtund dismahl gegen dem Flecken <hi rendition="#aq">Samaroff</hi><lb/> uͤber/ und hatte er zwey Wohnungen, die eine<lb/> war <hi rendition="#aq">Samaroff,</hi> die andere bey dem Ausfluß/ wie<lb/> erwehnet/ unweit der <hi rendition="#aq">Jurthis</hi> in dem <hi rendition="#aq">Obi.</hi> Sie<lb/> veraͤnderten alle 3. Jahr ſein Behaͤltnis/ und<lb/> nachdem er 3. Jahr bey <hi rendition="#aq">Samaroff</hi> geſtanden,<lb/> fuͤhrten ſie ihn in einem <hi rendition="#aq">a parten</hi> Bohte/ ihrer<lb/> Arth nach mit groſſen <hi rendition="#aq">Solennitæt</hi>en zu der andern<lb/> Huͤtten/ die am <hi rendition="#aq">Obi</hi> ſtunde. Dieſen glaubten<lb/> ſie einen Goͤtzen der Fiſche zu ſeyn/ zumahlen er<lb/> alle Fiſche aus dem Meer in den <hi rendition="#aq">Obi</hi> und ihnen<lb/> zufuͤhren koͤnne. Er war hoͤltzern, und hatte ei-<lb/> nen groſſen Ruͤſſel mit Eiſen beſchlagen,<lb/> welches die Bedeutung hatte/ daß er da-<lb/> mit koͤnne die Fiſche aus dem Meer zu dem <hi rendition="#aq">Obi</hi><lb/> ziehen. Auf dem Kopffe ſtunden ihm 2. kleine<lb/> Hoͤrner/ Augen aber hat er von Glaß/ was<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dis</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [60/0076]
ihr/ wenn ſie durch ihre Huͤlffe Feder-Vieh er-
haſchen koͤnnen/ ein fettes Maul von dem ge-
fangenen zu machen, geſtalt ſie glauben/ es ja-
ge ihnen die Ganß das Feder-Wild zu. Jm-
gleichen daß ſie uͤber die ſchlechte Zobeln zu ſa-
gen haben, und ſelbige ihnen zu lieffern vermoͤ-
gend waͤre; Es haͤtten aber die naͤchſt beyſte-
hende die Herrſchafft uͤber ihr (die Ganß) und
commendire ſie nach ſeinem Willen: Auch muͤ-
ſte ſie ſich fertig halten/ wenn er Luſt zu prome-
niren haͤtte/ ſo ſetzte er ſich auf ihre Fluͤgel, und
begebe ſich an den Orth, dahin er verlange.
§. 22. Den dritten betitulirten ſie mit dem
Nahmen Starick Obskii, der Obiſche, Alte.
Er ſtund dismahl gegen dem Flecken Samaroff
uͤber/ und hatte er zwey Wohnungen, die eine
war Samaroff, die andere bey dem Ausfluß/ wie
erwehnet/ unweit der Jurthis in dem Obi. Sie
veraͤnderten alle 3. Jahr ſein Behaͤltnis/ und
nachdem er 3. Jahr bey Samaroff geſtanden,
fuͤhrten ſie ihn in einem a parten Bohte/ ihrer
Arth nach mit groſſen Solennitæten zu der andern
Huͤtten/ die am Obi ſtunde. Dieſen glaubten
ſie einen Goͤtzen der Fiſche zu ſeyn/ zumahlen er
alle Fiſche aus dem Meer in den Obi und ihnen
zufuͤhren koͤnne. Er war hoͤltzern, und hatte ei-
nen groſſen Ruͤſſel mit Eiſen beſchlagen,
welches die Bedeutung hatte/ daß er da-
mit koͤnne die Fiſche aus dem Meer zu dem Obi
ziehen. Auf dem Kopffe ſtunden ihm 2. kleine
Hoͤrner/ Augen aber hat er von Glaß/ was
dis
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