Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726.man Silber-Ertz annoch finde, und das Land §. 23. Durch dieses macht die Natur in dem kalt/ B 3
man Silber-Ertz annoch finde, und das Land §. 23. Durch dieſes macht die Natur in dem kalt/ B 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0037" n="21"/> man Silber-Ertz annoch finde, und das Land<lb/> ſeine Frucht gar reichlich bringe/ muß wohl am<lb/> meiſten daß unterirrdiſche Feuer verurſachen/<lb/> welches vielleicht unter den feſten Wurtzeln der<lb/> hohen Berge einige Aushoͤhlungen findet und<lb/> durchſtreichet/ und naͤher an die Croͤſte der Er-<lb/> den ſich hebet, um ſo viel ſtaͤrckere Ausdaͤmpf-<lb/> fungen der innerlichen Hitze der Erden zu ver-<lb/> urſachen, und durch die Zeit allerley Gewaͤch-<lb/> ſe zu befordern/ welches im Gegentheil an die-<lb/> ſem Orthe viel tieffer nach dem <hi rendition="#aq">Centro</hi> ſich len-<lb/> cken muß entweder denen Meeres Strudelln ei-<lb/> ne <hi rendition="#aq">paſſage</hi> zu laſſen/ oder dem Durchbruch deſ-<lb/> ſelben durch die loͤcherichte oder undichte Erde zu<lb/> wehren. Daß aber das unterirrdiſche Feuer<lb/> ſich insgemein zu denen Bergen ziehe/ und auch<lb/> nicht nach der Kaͤlte frage, <hi rendition="#aq">probir</hi>en ſo viel Feu-<lb/> erſpeyende Berge/ inſonderheit der <hi rendition="#aq">Hecla</hi> in<lb/> kalten Groͤnlande/ welche Feuerſpeyende Ber-<lb/> ge dem <hi rendition="#aq">Igni Subterraneo</hi> gleichſam Lufft geben,<lb/> damit es nicht im Bauche der Erden erſticke.</p><lb/> <p>§. 23. Durch dieſes macht die Natur in dem<lb/><hi rendition="#aq">Freto</hi> dem Einfluße des <hi rendition="#aq">Obi</hi> eine Oeffnung und<lb/> hoͤhlet ſich der Fluß auf beyden Seiten, daß der<lb/> Strohm einflieſſen koͤnne. Wenn nun das<lb/> Fruͤh-Jahr trocken/ und das von den andern<lb/> Stroͤhmen einflieſſende Eyß eher zerſchmeltzen<lb/> kan biß es an die Hoͤhlung des <hi rendition="#aq">Freti</hi> ſtoͤſt/ ſo<lb/> ſind die Stroͤhme deſſelben Jahres gantz ſeichte/<lb/> nemlich der <hi rendition="#aq">Obi, Irdis, Conda, Doſva</hi> und<lb/> dergleichen<hi rendition="#aq">;</hi> Jſt aber das Fruͤh-Jahr naß und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 3</fw><fw place="bottom" type="catch">kalt/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0037]
man Silber-Ertz annoch finde, und das Land
ſeine Frucht gar reichlich bringe/ muß wohl am
meiſten daß unterirrdiſche Feuer verurſachen/
welches vielleicht unter den feſten Wurtzeln der
hohen Berge einige Aushoͤhlungen findet und
durchſtreichet/ und naͤher an die Croͤſte der Er-
den ſich hebet, um ſo viel ſtaͤrckere Ausdaͤmpf-
fungen der innerlichen Hitze der Erden zu ver-
urſachen, und durch die Zeit allerley Gewaͤch-
ſe zu befordern/ welches im Gegentheil an die-
ſem Orthe viel tieffer nach dem Centro ſich len-
cken muß entweder denen Meeres Strudelln ei-
ne paſſage zu laſſen/ oder dem Durchbruch deſ-
ſelben durch die loͤcherichte oder undichte Erde zu
wehren. Daß aber das unterirrdiſche Feuer
ſich insgemein zu denen Bergen ziehe/ und auch
nicht nach der Kaͤlte frage, probiren ſo viel Feu-
erſpeyende Berge/ inſonderheit der Hecla in
kalten Groͤnlande/ welche Feuerſpeyende Ber-
ge dem Igni Subterraneo gleichſam Lufft geben,
damit es nicht im Bauche der Erden erſticke.
§. 23. Durch dieſes macht die Natur in dem
Freto dem Einfluße des Obi eine Oeffnung und
hoͤhlet ſich der Fluß auf beyden Seiten, daß der
Strohm einflieſſen koͤnne. Wenn nun das
Fruͤh-Jahr trocken/ und das von den andern
Stroͤhmen einflieſſende Eyß eher zerſchmeltzen
kan biß es an die Hoͤhlung des Freti ſtoͤſt/ ſo
ſind die Stroͤhme deſſelben Jahres gantz ſeichte/
nemlich der Obi, Irdis, Conda, Doſva und
dergleichen; Jſt aber das Fruͤh-Jahr naß und
kalt/
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