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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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Systematischer Theil.
mit Aphrodite zusammen in Statuengruppen, die in Stel-
lung der Körper und Wurf der Bekleidung auf ein be-
rühmtes Original zurückweisen. Indem diese Verbindung
des Kriegs und der Liebe nicht immer als frivoler Ehe-
bruch, sondern auch im ernsteren Sinne genommen wurde,
konnte man durch solche Gruppen auch, in Statuen
und Münzen, Römische Herrscherpaare verherrlichen.
3Die Römer sahen gern die Liebe des Ares zur Ilia oder
Rea Silvia vorgestellt; man legte bei der Behandlung
oft Griechische Darstellungen, namentlich die Ueberra-
schung der Ariadne durch Dionysos, zum Grunde.

1. Millin P. gr. 22. G. M. 36, 143.

2. Statuengruppe M. Flor. iii, 36. Clarac Venus de
Milo pl.
2. Bekleidet, mit den Köpfen von M. Aurel (?)
u. Faustina d. j. Bouill. i, 8. V. Borgh. St. 6, 3. Aehn-
liche Gruppe M. Cap. iii, 20. Reliefs, R. Roch. M. I. 7,
2. G. Giust. ii,
103. Gemmen, auch in altem Styl, Mil-
lin P. gr. 24 sqq. Lipp. i, 89. 91. ii, 79. Die Ueber-
raschung der Liebenden durch Hephästos §. 367, 2. Ein A. im
Netz, das Schwerdt zückend, auf einer Gemme alten Styls Winck.
M. I. 166. Raponi 21, 15. 36, 1. A. als Vertheidiger
der Hera gegen Hephästos §. 367, 3.

3. Mars zur Rea Silvia niedersteigend (pendens wie bei
Juvenal) im Giebel des T. Urbis §. 191, 1. Relief bei R.
Roch. Mon. In. 7, 2. Rea als seine Braut führend, ganz
bekleidet, Relief PCl. v, 25. G. M. 180, 654. Auch
das Relief bei Gerhard Ant. Bildw. 40. scheint A. und Rea der
Selene mit Endymion gegenüberzustellen. Auf einer Römischen
Vase, vor der Rea stehend, G. M. 178, 653.

A. Thron, Ant. Erc. i, 29. G. M. 42, 147. A.
Waffen von Knaben getragen, auf einer dreiseitigen Ara S. Marco
ii, 33. M. Nap. iv, 15. G. M.
40., einer sehr ähnlichen Brit.
M. i,
6. und andern entsprechenden.


Syſtematiſcher Theil.
mit Aphrodite zuſammen in Statuengruppen, die in Stel-
lung der Koͤrper und Wurf der Bekleidung auf ein be-
ruͤhmtes Original zuruͤckweiſen. Indem dieſe Verbindung
des Kriegs und der Liebe nicht immer als frivoler Ehe-
bruch, ſondern auch im ernſteren Sinne genommen wurde,
konnte man durch ſolche Gruppen auch, in Statuen
und Muͤnzen, Roͤmiſche Herrſcherpaare verherrlichen.
3Die Roͤmer ſahen gern die Liebe des Ares zur Ilia oder
Rea Silvia vorgeſtellt; man legte bei der Behandlung
oft Griechiſche Darſtellungen, namentlich die Ueberra-
ſchung der Ariadne durch Dionyſos, zum Grunde.

1. Millin P. gr. 22. G. M. 36, 143.

2. Statuengruppe M. Flor. iii, 36. Clarac Venus de
Milo pl.
2. Bekleidet, mit den Köpfen von M. Aurel (?)
u. Fauſtina d. j. Bouill. i, 8. V. Borgh. St. 6, 3. Aehn-
liche Gruppe M. Cap. iii, 20. Reliefs, R. Roch. M. I. 7,
2. G. Giust. ii,
103. Gemmen, auch in altem Styl, Mil-
lin P. gr. 24 sqq. Lipp. i, 89. 91. ii, 79. Die Ueber-
raſchung der Liebenden durch Hephäſtos §. 367, 2. Ein A. im
Netz, das Schwerdt zückend, auf einer Gemme alten Styls Winck.
M. I. 166. Raponi 21, 15. 36, 1. A. als Vertheidiger
der Hera gegen Hephäſtos §. 367, 3.

3. Mars zur Rea Silvia niederſteigend (pendens wie bei
Juvenal) im Giebel des T. Urbis §. 191, 1. Relief bei R.
Roch. Mon. In. 7, 2. Rea als ſeine Braut führend, ganz
bekleidet, Relief PCl. v, 25. G. M. 180, 654. Auch
das Relief bei Gerhard Ant. Bildw. 40. ſcheint A. und Rea der
Selene mit Endymion gegenüberzuſtellen. Auf einer Römiſchen
Vaſe, vor der Rea ſtehend, G. M. 178, 653.

A. Thron, Ant. Erc. i, 29. G. M. 42, 147. A.
Waffen von Knaben getragen, auf einer dreiſeitigen Ara S. Marco
ii, 33. M. Nap. iv, 15. G. M.
40., einer ſehr ähnlichen Brit.
M. i,
6. und andern entſprechenden.


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[492/0514] Syſtematiſcher Theil. mit Aphrodite zuſammen in Statuengruppen, die in Stel- lung der Koͤrper und Wurf der Bekleidung auf ein be- ruͤhmtes Original zuruͤckweiſen. Indem dieſe Verbindung des Kriegs und der Liebe nicht immer als frivoler Ehe- bruch, ſondern auch im ernſteren Sinne genommen wurde, konnte man durch ſolche Gruppen auch, in Statuen und Muͤnzen, Roͤmiſche Herrſcherpaare verherrlichen. Die Roͤmer ſahen gern die Liebe des Ares zur Ilia oder Rea Silvia vorgeſtellt; man legte bei der Behandlung oft Griechiſche Darſtellungen, namentlich die Ueberra- ſchung der Ariadne durch Dionyſos, zum Grunde. 3 1. Millin P. gr. 22. G. M. 36, 143. 2. Statuengruppe M. Flor. iii, 36. Clarac Venus de Milo pl. 2. Bekleidet, mit den Köpfen von M. Aurel (?) u. Fauſtina d. j. Bouill. i, 8. V. Borgh. St. 6, 3. Aehn- liche Gruppe M. Cap. iii, 20. Reliefs, R. Roch. M. I. 7, 2. G. Giust. ii, 103. Gemmen, auch in altem Styl, Mil- lin P. gr. 24 sqq. Lipp. i, 89. 91. ii, 79. Die Ueber- raſchung der Liebenden durch Hephäſtos §. 367, 2. Ein A. im Netz, das Schwerdt zückend, auf einer Gemme alten Styls Winck. M. I. 166. Raponi 21, 15. 36, 1. A. als Vertheidiger der Hera gegen Hephäſtos §. 367, 3. 3. Mars zur Rea Silvia niederſteigend (pendens wie bei Juvenal) im Giebel des T. Urbis §. 191, 1. Relief bei R. Roch. Mon. In. 7, 2. Rea als ſeine Braut führend, ganz bekleidet, Relief PCl. v, 25. G. M. 180, 654. Auch das Relief bei Gerhard Ant. Bildw. 40. ſcheint A. und Rea der Selene mit Endymion gegenüberzuſtellen. Auf einer Römiſchen Vaſe, vor der Rea ſtehend, G. M. 178, 653. A. Thron, Ant. Erc. i, 29. G. M. 42, 147. A. Waffen von Knaben getragen, auf einer dreiſeitigen Ara S. Marco ii, 33. M. Nap. iv, 15. G. M. 40., einer ſehr ähnlichen Brit. M. i, 6. und andern entſprechenden.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/514>, abgerufen am 22.11.2024.