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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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Anhang. Syrische Stämme.
Gefäße von zierlicher, oft colossaler Form, wurden viel
hier verfertigt. Mit der Arbeit in edlen Metallen ver-5
einigte sich, auch in denselben Individuen, die Kunst
Edelsteine zu graben und zu fassen, so wie Gewänder6
(die auch nicht immer einfarbig waren) zu weben. Auch7
das einheimische Glas wurde gebraucht, mit buntem
Schimmer Wände und Decken zu schmücken. Ueberall
Neigung zu Putz und Glanz, welche ächtem Kunstsinne
mehr den Weg vertrat als die Bahn öffnete.

1. Vgl. §. 66. Beth-El in Jacobs Geschichte, Baitulos
ein Gott bei Sanchuniathon. Schwarze Steine (Meteorsteine)
zu Heliopolis, Emesa, auch im Phrygischen Pessinus. Die meta
Paphia
hieß auch omphalos, wie der ähnliche Stein zu Delphi.
Hesych s. v. ges omph. Vgl. Falconet Mem. de l'Ac. des
Inscr. vi. p.
513. Münter Antiq. Abhandl. S. 257. Von Dal-
berg Ueber Meteorcultus im Alterthum. Heidelb. 1811.

2. S. Deuteronom. 7, 25. Besonders Jerem. 10, 3. xulon
estin ek tou drumou ekkekommenon, ergon tektonos,
kai khoneuma, argurio kai khrusio kekallopismena en
sphurais kai elois estereosan auta k. t. l. Vgl. Je-
saias 40, 19. me eikona emoiese tekton e (kai?) khruso-
khoos khoneusas khrusion periekhrusosen auton -- xulon
gar asepton eklegetai tekton k. t. l. 44, 13 ff. wo die
Arbeit des tekton mit Schnur und Röthel beschrieben wird, wo-
mit er "eine schöne Menschengestalt" hervorbringt. Auch das
goldne Kalb war nach Michaelis aus Holz und mit Goldblech über-
zogen. -- Ein Apollo katakhrusos in einer goldgetriebnen Ka-
pelle in Carthago, Appian Pun. 127. Sicklers Plastik der Cana-
niten (Mythus des Aesculaps). Das Gefallen an Zusammen-
setzung von Metallen nimmt man besonders aus Daniel 2, 31 ab.

3. Die ehernen Säulen am Tempel und die Gefäße wurden
nach dem i B. der Könige 7, 46. in dicker Erde, d. h. wohl in
starken irdnen Formen, gegossen.

4. Vgl. die Gefäße im T. zu Jerusalem mit den von Homer
erwähnten, oben §. 58. Beiläufig ist dabei das eiförmige Rie-
sengefäß aus Stein, 30 Fuß im Umfang, mit vier Henkeln und
einem Stier als Zierde, zu erwähnen, welches bei Amathus (Le-
misso) auf Cypern liegt. J. Landseer Sabaean Researches p. 81.

Anhang. Syriſche Staͤmme.
Gefaͤße von zierlicher, oft coloſſaler Form, wurden viel
hier verfertigt. Mit der Arbeit in edlen Metallen ver-5
einigte ſich, auch in denſelben Individuen, die Kunſt
Edelſteine zu graben und zu faſſen, ſo wie Gewaͤnder6
(die auch nicht immer einfarbig waren) zu weben. Auch7
das einheimiſche Glas wurde gebraucht, mit buntem
Schimmer Waͤnde und Decken zu ſchmuͤcken. Ueberall
Neigung zu Putz und Glanz, welche aͤchtem Kunſtſinne
mehr den Weg vertrat als die Bahn oͤffnete.

1. Vgl. §. 66. Beth-El in Jacobs Geſchichte, Βαίτυλος
ein Gott bei Sanchuniathon. Schwarze Steine (Meteorſteine)
zu Heliopolis, Emeſa, auch im Phrygiſchen Peſſinus. Die meta
Paphia
hieß auch ὀμφαλὸς, wie der ähnliche Stein zu Delphi.
Heſych s. v. γῆς ὀμφ. Vgl. Falconet Mém. de l’Ac. des
Inscr. vi. p.
513. Münter Antiq. Abhandl. S. 257. Von Dal-
berg Ueber Meteorcultus im Alterthum. Heidelb. 1811.

2. S. Deuteronom. 7, 25. Beſonders Jerem. 10, 3. ξύλον
ἐστὶν ἐκ τοῦ δρυμοῦ ἐκκεκομμένον, ἔργον τέκτονος,
καὶ χώνευμα, ἀργυρίω καὶ χρυσίῳ κεκαλλωπισμένα ἐν
σφύραις καὶ ἥλοις ἐστερέωσαν αὐτά κ. τ. λ. Vgl. Je-
ſaias 40, 19. μὴ εἰκόνα ἐμοίησε τέκτων ἢ (καὶ?) χρυσο-
χόος χωνεύσας χρυσίον περιεχρύσωσεν αὐτόν — ξύλον
γὰρ ἄσηπτον ἐκλέγεται τέκτων κ. τ. λ. 44, 13 ff. wo die
Arbeit des τέκτων mit Schnur und Röthel beſchrieben wird, wo-
mit er “eine ſchöne Menſchengeſtalt” hervorbringt. Auch das
goldne Kalb war nach Michaelis aus Holz und mit Goldblech über-
zogen. — Ein Apollo κατάχρυσος in einer goldgetriebnen Ka-
pelle in Carthago, Appian Pun. 127. Sicklers Plaſtik der Cana-
niten (Mythus des Aesculaps). Das Gefallen an Zuſammen-
ſetzung von Metallen nimmt man beſonders aus Daniel 2, 31 ab.

3. Die ehernen Säulen am Tempel und die Gefäße wurden
nach dem i B. der Könige 7, 46. in dicker Erde, d. h. wohl in
ſtarken irdnen Formen, gegoſſen.

4. Vgl. die Gefäße im T. zu Jeruſalem mit den von Homer
erwähnten, oben §. 58. Beiläufig iſt dabei das eiförmige Rie-
ſengefäß aus Stein, 30 Fuß im Umfang, mit vier Henkeln und
einem Stier als Zierde, zu erwähnen, welches bei Amathus (Le-
miſſo) auf Cypern liegt. J. Landſeer Sabaean Researches p. 81.

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[263/0285] Anhang. Syriſche Staͤmme. Gefaͤße von zierlicher, oft coloſſaler Form, wurden viel hier verfertigt. Mit der Arbeit in edlen Metallen ver- einigte ſich, auch in denſelben Individuen, die Kunſt Edelſteine zu graben und zu faſſen, ſo wie Gewaͤnder (die auch nicht immer einfarbig waren) zu weben. Auch das einheimiſche Glas wurde gebraucht, mit buntem Schimmer Waͤnde und Decken zu ſchmuͤcken. Ueberall Neigung zu Putz und Glanz, welche aͤchtem Kunſtſinne mehr den Weg vertrat als die Bahn oͤffnete. 5 6 7 1. Vgl. §. 66. Beth-El in Jacobs Geſchichte, Βαίτυλος ein Gott bei Sanchuniathon. Schwarze Steine (Meteorſteine) zu Heliopolis, Emeſa, auch im Phrygiſchen Peſſinus. Die meta Paphia hieß auch ὀμφαλὸς, wie der ähnliche Stein zu Delphi. Heſych s. v. γῆς ὀμφ. Vgl. Falconet Mém. de l’Ac. des Inscr. vi. p. 513. Münter Antiq. Abhandl. S. 257. Von Dal- berg Ueber Meteorcultus im Alterthum. Heidelb. 1811. 2. S. Deuteronom. 7, 25. Beſonders Jerem. 10, 3. ξύλον ἐστὶν ἐκ τοῦ δρυμοῦ ἐκκεκομμένον, ἔργον τέκτονος, καὶ χώνευμα, ἀργυρίω καὶ χρυσίῳ κεκαλλωπισμένα ἐν σφύραις καὶ ἥλοις ἐστερέωσαν αὐτά κ. τ. λ. Vgl. Je- ſaias 40, 19. μὴ εἰκόνα ἐμοίησε τέκτων ἢ (καὶ?) χρυσο- χόος χωνεύσας χρυσίον περιεχρύσωσεν αὐτόν — ξύλον γὰρ ἄσηπτον ἐκλέγεται τέκτων κ. τ. λ. 44, 13 ff. wo die Arbeit des τέκτων mit Schnur und Röthel beſchrieben wird, wo- mit er “eine ſchöne Menſchengeſtalt” hervorbringt. Auch das goldne Kalb war nach Michaelis aus Holz und mit Goldblech über- zogen. — Ein Apollo κατάχρυσος in einer goldgetriebnen Ka- pelle in Carthago, Appian Pun. 127. Sicklers Plaſtik der Cana- niten (Mythus des Aesculaps). Das Gefallen an Zuſammen- ſetzung von Metallen nimmt man beſonders aus Daniel 2, 31 ab. 3. Die ehernen Säulen am Tempel und die Gefäße wurden nach dem i B. der Könige 7, 46. in dicker Erde, d. h. wohl in ſtarken irdnen Formen, gegoſſen. 4. Vgl. die Gefäße im T. zu Jeruſalem mit den von Homer erwähnten, oben §. 58. Beiläufig iſt dabei das eiförmige Rie- ſengefäß aus Stein, 30 Fuß im Umfang, mit vier Henkeln und einem Stier als Zierde, zu erwähnen, welches bei Amathus (Le- miſſo) auf Cypern liegt. J. Landſeer Sabaean Researches p. 81.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/285>, abgerufen am 24.11.2024.