Via Nomentana. Noch deutlicher als an Bautrümmern erscheint der verdorbne Baustyl der Zeit in Sarkophagen, z. B. dem des Probus Anicius, g. 390. S. Battelli's Dissert. darüber. Rom 1705.
3. Neben Rom ansehnlich Mediolanum, von dessen Bau- werken Ausonius (st. 392) Clarae Urbes 5. Treveri; viel Trümmer, die Porta Nigra ein gewaltiges, obgleich im Einzelnen rohes Werk. Alterth. von Trier gez. von Rambour, erkl. von Wyttenbach. Carthago. Antiocheia. Narbo.
4. Buzantion s. Constantinopolis. Viel hier gebaut, meist eilig und schlecht. Forum Augusti, andre fora, Senatus, Palatium, Bäder, der Hippodrom (Atmeidan), den schon Septimius Severus angelegt, mit dem von Theodosius auf- gerichteten Obelisk auf einer Basis mit historischen Reliefs, und dem angeblich Delphischen Schlangen-Dreifuß. Zuerst auch Tem- pel der Roma und Cybele. Theodosius baut das Lauseion und Thermen, von spätern besonders Viel Theophilos. Zosimos Hist. Procopios de aedif. Iustin. Codinus Anonymi Antiqq. Cpoleos. Gyllius (st. 1555.) Topographia Constantinopoleos. Banduri. Heyne Serioris artis opera, quae sub Imper. Byzant. facta memorantur, in den Commentat. Soc. Gott. T. xi. p. 39. Besonders viel durch die Feuersbrunst im April 1204 zerstört; noch vorhanden der Obelisk des Theodosius; die 91 F. hohe marmorne Spitzsäule, welche Constantin Porphyrog., oder dessen Enkel, mit Bronze überziehen ließ; die 100 F. hohe Porphyrsäule, von Manuel Comnenus erneuert, von geschmackloser Form, auf dem alten Forum; das Fußgestell der Theodosischen Säule (§. 207.), und einiges we- niger bedeutende. S. Carbognano Descr. topograf. dello stato presente di Cpoli 1794. V. Hammer Cpolis und der Bospo- rus. 2 Bde. 1822. Raczynski's Malerische Reise in einigen Provin- zen des Osmanischen Reichs, deutsch herausg. von v. d. Hagen S. 42 ff. Hauptbauten die Aquäducte (des Valens) und Cisternen, große aber im Einzelnen kleinliche Bauwerke. (Auch sonst im Orient z. B. in Alexandria, Descript. de l'Eg. T. v. pl. 36. Vorbilder Arabischer Baue). 8 in Byzanz, offen oder mit kleinen Kup- peln überwölbt; nur eine noch benutzt, die beim Hippodrom. 190 x 166 F., in drei Stockwerken jedes von 224 Säulen (16 x 14). Korinthische aber auch andre, ganz abnorme, Säulengattungen. Walsh Journey from Constantinople to England. Graf Andreossy Constantinople et le Bosphore Paris 1828. L. iii. ch. 5. 8.
Griechen. Fuͤnſte Periode.
Via Nomentana. Noch deutlicher als an Bautrümmern erſcheint der verdorbne Bauſtyl der Zeit in Sarkophagen, z. B. dem des Probus Anicius, g. 390. S. Battelli’s Dissert. darüber. Rom 1705.
3. Neben Rom anſehnlich Mediolanum, von deſſen Bau- werken Auſonius (ſt. 392) Clarae Urbes 5. Treveri; viel Trümmer, die Porta Nigra ein gewaltiges, obgleich im Einzelnen rohes Werk. Alterth. von Trier gez. von Rambour, erkl. von Wyttenbach. Carthago. Antiocheia. Narbo.
4. Βυζάντιον ς. Constantinopolis. Viel hier gebaut, meiſt eilig und ſchlecht. Forum Augusti, andre fora, Senatus, Palatium, Bäder, der Hippodrom (Atmeidan), den ſchon Septimius Severus angelegt, mit dem von Theodoſius auf- gerichteten Obelisk auf einer Baſis mit hiſtoriſchen Reliefs, und dem angeblich Delphiſchen Schlangen-Dreifuß. Zuerſt auch Tem- pel der Roma und Cybele. Theodoſius baut das Lauſeion und Thermen, von ſpätern beſonders Viel Theophilos. Zoſimos Hist. Procopios de aedif. Iustin. Codinus Anonymi Antiqq. Cpoleos. Gyllius (ſt. 1555.) Topographia Constantinopoleos. Banduri. Heyne Serioris artis opera, quae sub Imper. Byzant. facta memorantur, in den Commentat. Soc. Gott. T. xi. p. 39. Beſonders viel durch die Feuersbrunſt im April 1204 zerſtört; noch vorhanden der Obelisk des Theodoſius; die 91 F. hohe marmorne Spitzſäule, welche Conſtantin Porphyrog., oder deſſen Enkel, mit Bronze überziehen ließ; die 100 F. hohe Porphyrſäule, von Manuel Comnenus erneuert, von geſchmackloſer Form, auf dem alten Forum; das Fußgeſtell der Theodoſiſchen Säule (§. 207.), und einiges we- niger bedeutende. S. Carbognano Descr. topograf. dello stato presente di Cpoli 1794. V. Hammer Cpolis und der Boſpo- rus. 2 Bde. 1822. Raczynski’s Maleriſche Reiſe in einigen Provin- zen des Osmaniſchen Reichs, deutſch herausg. von v. d. Hagen S. 42 ff. Hauptbauten die Aquäducte (des Valens) und Ciſternen, große aber im Einzelnen kleinliche Bauwerke. (Auch ſonſt im Orient z. B. in Alexandria, Descript. de l’Eg. T. v. pl. 36. Vorbilder Arabiſcher Baue). 8 in Byzanz, offen oder mit kleinen Kup- peln überwölbt; nur eine noch benutzt, die beim Hippodrom. 190 × 166 F., in drei Stockwerken jedes von 224 Säulen (16 × 14). Korinthiſche aber auch andre, ganz abnorme, Säulengattungen. Walſh Journey from Constantinople to England. Graf Andreoſſy Constantinople et le Bosphore Paris 1828. L. iii. ch. 5. 8.
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des Probus Anicius, g. 390. S. Battelli’s Dissert. darüber.
Rom 1705.
3. Neben Rom anſehnlich Mediolanum, von deſſen Bau-
werken Auſonius (ſt. 392) Clarae Urbes 5. Treveri; viel
Trümmer, die Porta Nigra ein gewaltiges, obgleich im Einzelnen
rohes Werk. Alterth. von Trier gez. von Rambour, erkl. von
Wyttenbach. Carthago. Antiocheia. Narbo.
4. Βυζάντιον ς. Constantinopolis. Viel hier
gebaut, meiſt eilig und ſchlecht. Forum Augusti, andre fora,
Senatus, Palatium, Bäder, der Hippodrom (Atmeidan), den
ſchon Septimius Severus angelegt, mit dem von Theodoſius auf-
gerichteten Obelisk auf einer Baſis mit hiſtoriſchen Reliefs, und
dem angeblich Delphiſchen Schlangen-Dreifuß. Zuerſt auch Tem-
pel der Roma und Cybele. Theodoſius baut das Lauſeion und
Thermen, von ſpätern beſonders Viel Theophilos. Zoſimos Hist.
Procopios de aedif. Iustin. Codinus Anonymi Antiqq. Cpoleos.
Gyllius (ſt. 1555.) Topographia Constantinopoleos. Banduri.
Heyne Serioris artis opera, quae sub Imper. Byzant. facta
memorantur, in den Commentat. Soc. Gott. T. xi. p. 39.
Beſonders viel durch die Feuersbrunſt im April 1204 zerſtört; noch
vorhanden der Obelisk des Theodoſius; die 91 F. hohe marmorne
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Bronze überziehen ließ; die 100 F. hohe Porphyrſäule, von Manuel
Comnenus erneuert, von geſchmackloſer Form, auf dem alten Forum;
das Fußgeſtell der Theodoſiſchen Säule (§. 207.), und einiges we-
niger bedeutende. S. Carbognano Descr. topograf. dello stato
presente di Cpoli 1794. V. Hammer Cpolis und der Boſpo-
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Korinthiſche aber auch andre, ganz abnorme, Säulengattungen.
Walſh Journey from Constantinople to England. Graf
Andreoſſy Constantinople et le Bosphore Paris 1828. L. iii.
ch. 5. 8.
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/207>, abgerufen am 20.07.2024.
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