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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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Historischer Theil.
56. Antiquiteiten, een oudheidkundig Tijdschrift ii, 1,
S. 1. ii, S. 55, und des Verf. dritte Comment. de Phidia.
In den Elgin Marbles Lond. 1816. finden sich außer dem auch
in den Antiqq. of Athens enthaltenen Kupfern Zeichnungen von
Chantry nach den drei herrlichsten Stücken, dem sogen. Theseus,
Iliss und Pferdekopf. Vgl. im Allgemeinen noch: Memorandum
on the subject of the Earl of Elgin's Pursuits in Grece.
2 Ed.
1815. Visconti Deux memoires sur les ouvrages de
sculpture de la collection d' Elgin.
1816. Quatremere-de-
Quincy Lettres a Mr. Canova sur les marbres d'Elgin. 1818.
[Ders. Sur les deux frontons du Parthenon.].

3. Fries von Phigalia (§. 109 Anm. N. 9.) um das
Hypäthron, von Linckh, von Haller, Cockerell, Foster und Aa. ent-
deckt. Hautrelief. Kentauromachie und Amazonenschlacht, dazwi-
schen Apollon und Artemis als theoi epikourioi auf Rossen heran-
fahrend. Die Käneusgruppe wie am Theseion, der Raub des
Mädchens und Knabens wahrscheinlich nach Alkamenes (Paus. v,
10.). Anordnung und Zeichnung der Figuren sind höchst geist-
reich und lebendig; doch erscheint die Kunst weniger gezüchtigt und
geläutert, als am Parthenon. Unangenehme Verrenkungen und
Verkürzungen. Sonderbar straffe, und vom Winde gekräuselte Falten.
Bassirilievi della Grecia -- disegn. da Gio. Mar. Wagner
ed inc. da Ferd. Ruschweyh. 1814. Anc. Marbles of the
British Museum P. iv. Der Apollotempel zu Bassae in
Arcadien u. die daselbst ausgegr. Bildwerke,
von O. M.
Baron v. Stackelberg.

Später als diese Werke, aber doch in vieler Hinsicht verwandt,
von ungemeiner Energie und Lebhaftigkeit, sind die Reliefs vom T.
der Nike Apteros (§. 109 Anm. 3. vgl. Leake Topogr. p. 193)
im britt. Mus. R. xv. n. 257 - 260, bei Stuart V. ii. ch. 5.
pl.
12. 13., welche zum Theil Kämpfe von Griechen mit Persern,
zum Theil von Griechen unter einander darstellen.

119. In allen diesen Werken, besonders denen am
Parthenon, erscheint im Ganzen derselbe Geist der Kunst,
nur daß bei den Metopen bisweilen Künstler der ältern
Schule, welche noch immer fortbestand (§. 112 Anm.),
gebraucht worden zu sein scheinen, deren Arbeit minder
rund und fließend ist, und daß bei dem Fries die gleich-
mäßige Füllung des Raums, welche die architektonische
Decoration forderte, so wie das Gesetz der Symmetrie

Hiſtoriſcher Theil.
56. Antiquiteiten, een oudheidkundig Tijdschrift ii, 1,
S. 1. ii, S. 55, und des Verf. dritte Comment. de Phidia.
In den Elgin Marbles Lond. 1816. finden ſich außer dem auch
in den Antiqq. of Athens enthaltenen Kupfern Zeichnungen von
Chantry nach den drei herrlichſten Stücken, dem ſogen. Theſeus,
Iliſſ und Pferdekopf. Vgl. im Allgemeinen noch: Memorandum
on the subject of the Earl of Elgin’s Pursuits in Grece.
2 Ed.
1815. Viſconti Deux mémoires sur les ouvrages de
sculpture de la collection d’ Elgin.
1816. Quatremère-de-
Quincy Lettres à Mr. Canova sur les marbres d’Elgin. 1818.
[Derſ. Sur les deux frontons du Parthénon.].

3. Fries von Phigalia (§. 109 Anm. N. 9.) um das
Hypäthron, von Linckh, von Haller, Cockerell, Foſter und Aa. ent-
deckt. Hautrelief. Kentauromachie und Amazonenſchlacht, dazwi-
ſchen Apollon und Artemis als ϑεοὶ ἐπικούριοι auf Roſſen heran-
fahrend. Die Käneusgruppe wie am Theſeion, der Raub des
Mädchens und Knabens wahrſcheinlich nach Alkamenes (Pauſ. v,
10.). Anordnung und Zeichnung der Figuren ſind höchſt geiſt-
reich und lebendig; doch erſcheint die Kunſt weniger gezüchtigt und
geläutert, als am Parthenon. Unangenehme Verrenkungen und
Verkürzungen. Sonderbar ſtraffe, und vom Winde gekräuſelte Falten.
Bassirilievi della Grecia — disegn. da Gio. Mar. Wagner
ed inc. da Ferd. Ruschweyh. 1814. Anc. Marbles of the
British Museum P. iv. Der Apollotempel zu Bassae in
Arcadien u. die daselbst ausgegr. Bildwerke,
von O. M.
Baron v. Stackelberg.

Später als dieſe Werke, aber doch in vieler Hinſicht verwandt,
von ungemeiner Energie und Lebhaftigkeit, ſind die Reliefs vom T.
der Nike Apteros (§. 109 Anm. 3. vgl. Leake Topogr. p. 193)
im britt. Muſ. R. xv. n. 257 – 260, bei Stuart V. ii. ch. 5.
pl.
12. 13., welche zum Theil Kämpfe von Griechen mit Perſern,
zum Theil von Griechen unter einander darſtellen.

119. In allen dieſen Werken, beſonders denen am
Parthenon, erſcheint im Ganzen derſelbe Geiſt der Kunſt,
nur daß bei den Metopen bisweilen Kuͤnſtler der aͤltern
Schule, welche noch immer fortbeſtand (§. 112 Anm.),
gebraucht worden zu ſein ſcheinen, deren Arbeit minder
rund und fließend iſt, und daß bei dem Fries die gleich-
maͤßige Fuͤllung des Raums, welche die architektoniſche
Decoration forderte, ſo wie das Geſetz der Symmetrie

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[98/0120] Hiſtoriſcher Theil. 56. Antiquiteiten, een oudheidkundig Tijdschrift ii, 1, S. 1. ii, S. 55, und des Verf. dritte Comment. de Phidia. In den Elgin Marbles Lond. 1816. finden ſich außer dem auch in den Antiqq. of Athens enthaltenen Kupfern Zeichnungen von Chantry nach den drei herrlichſten Stücken, dem ſogen. Theſeus, Iliſſ und Pferdekopf. Vgl. im Allgemeinen noch: Memorandum on the subject of the Earl of Elgin’s Pursuits in Grece. 2 Ed. 1815. Viſconti Deux mémoires sur les ouvrages de sculpture de la collection d’ Elgin. 1816. Quatremère-de- Quincy Lettres à Mr. Canova sur les marbres d’Elgin. 1818. [Derſ. Sur les deux frontons du Parthénon.]. 3. Fries von Phigalia (§. 109 Anm. N. 9.) um das Hypäthron, von Linckh, von Haller, Cockerell, Foſter und Aa. ent- deckt. Hautrelief. Kentauromachie und Amazonenſchlacht, dazwi- ſchen Apollon und Artemis als ϑεοὶ ἐπικούριοι auf Roſſen heran- fahrend. Die Käneusgruppe wie am Theſeion, der Raub des Mädchens und Knabens wahrſcheinlich nach Alkamenes (Pauſ. v, 10.). Anordnung und Zeichnung der Figuren ſind höchſt geiſt- reich und lebendig; doch erſcheint die Kunſt weniger gezüchtigt und geläutert, als am Parthenon. Unangenehme Verrenkungen und Verkürzungen. Sonderbar ſtraffe, und vom Winde gekräuſelte Falten. Bassirilievi della Grecia — disegn. da Gio. Mar. Wagner ed inc. da Ferd. Ruschweyh. 1814. Anc. Marbles of the British Museum P. iv. Der Apollotempel zu Bassae in Arcadien u. die daselbst ausgegr. Bildwerke, von O. M. Baron v. Stackelberg. Später als dieſe Werke, aber doch in vieler Hinſicht verwandt, von ungemeiner Energie und Lebhaftigkeit, ſind die Reliefs vom T. der Nike Apteros (§. 109 Anm. 3. vgl. Leake Topogr. p. 193) im britt. Muſ. R. xv. n. 257 – 260, bei Stuart V. ii. ch. 5. pl. 12. 13., welche zum Theil Kämpfe von Griechen mit Perſern, zum Theil von Griechen unter einander darſtellen. 119. In allen dieſen Werken, beſonders denen am Parthenon, erſcheint im Ganzen derſelbe Geiſt der Kunſt, nur daß bei den Metopen bisweilen Kuͤnſtler der aͤltern Schule, welche noch immer fortbeſtand (§. 112 Anm.), gebraucht worden zu ſein ſcheinen, deren Arbeit minder rund und fließend iſt, und daß bei dem Fries die gleich- maͤßige Fuͤllung des Raums, welche die architektoniſche Decoration forderte, ſo wie das Geſetz der Symmetrie

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/120>, abgerufen am 24.11.2024.