Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.aber kam dieser Cultus wahrscheinlich von Lemnos 1, 1 S. die verwirrte Geschichte Plut. Virt. mul. 7. Qu. Gr. 21. Polyän 7, 49. 2 Bd. 1. S. 311. 3 Stym. M. 815, 59. 4 Hygin fb. 121. von den zwei Chryses. 5 Uh- den, Schriften der Berl. Akad. 1815. Phil. Cl. S. 63. Millingen Divers. peint. pl. 51. Welcker bei Dissen Expl. Pind. p. 512. vgl. Buttmann zum Philokt. ad Arg. metr. p. 57. 6 Das Gemälde bei Philostr. Ikon. 17. Dio Chrysost. R. 59, 577, 21. 7 Millingen pl. 50.
aber kam dieſer Cultus wahrſcheinlich von Lemnos 1, 1 S. die verwirrte Geſchichte Plut. Virt. mul. 7. Qu. Gr. 21. Polyaͤn 7, 49. 2 Bd. 1. S. 311. 3 Stym. M. 815, 59. 4 Hygin fb. 121. von den zwei Chryſes. 5 Uh- den, Schriften der Berl. Akad. 1815. Phil. Cl. S. 63. Millingen Divers. peint. pl. 51. Welcker bei Diſſen Expl. Pind. p. 512. vgl. Buttmann zum Philokt. ad Arg. metr. p. 57. 6 Das Gemaͤlde bei Philoſtr. Ikon. 17. Dio Chryſoſt. R. 59, 577, 21. 7 Millingen pl. 50.
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aber kam dieſer Cultus wahrſcheinlich von Lemnos 1,
einem Hauptſitze deſſelben. Ich habe ſchon anderwaͤrts
die Vermuthung geaͤußert: daß Lemnos in fruͤherer
Sage Taurien war, daß es vom Stierſymbol der
Goͤttin dieſen poëtiſchen Namen erhielt, wie Lykien
den ſpaͤter geographiſch gewordenen vom Symbol des
Wolfes. Auch hier in Lemnos wurde eine große Goͤt-
tin mit Jungfrauenopfern ehemals verehrt, hier hatte
Thoas geherrſcht, der nach Taurien hinuͤbergeſchwom-
men ſein ſoll; nach Lemnos ſoll das Holzbild von Brau-
ron gebracht ſein 2. Noch evidenter wird dieſe An-
ſicht durch die Parallele des Dienſtes der Chryſe. Aga-
memnon ſoll mit der Troiſchen Chryſeis außer der
Iphigeneia auch die Chryſe erzeugt haben 3. Nach
andern auch einen Chryſes, der mit Oreſt nach Tau-
rien ging 4. Nun wiſſen wir aber ſicher, daß Chryſe
eine zu Lemnos, wie auch zu Samothrake, ſeit alter
Zeit verehrte Gottheit war. Schon die Argonauten
unter Herakles und Jaſon ſollen ihr geopfert haben;
und man ſieht ihr altvaͤteriſches Holzbild uͤber einem
Heerde aus rohen Feldſteinen errichtet noch auf alten
Vaſengemaͤlden 5, Philoktetes ſoll bei der Wiederauf-
findung dieſes Altars 6 von der Schlange gebiſſen wor-
den ſein 7. Wahrſcheinlich war dieſe Chryſe, die auch
Athena genannt wird, nur eine andere Form ihrer
Schweſter Iphigeneia; zur Erklaͤrung des Namens
1 S. die verwirrte Geſchichte Plut. Virt. mul. 7. Qu. Gr.
21. Polyaͤn 7, 49.
2 Bd. 1. S. 311.
3 Stym. M.
815, 59.
4 Hygin fb. 121. von den zwei Chryſes.
5 Uh-
den, Schriften der Berl. Akad. 1815. Phil. Cl. S. 63. Millingen
Divers. peint. pl. 51. Welcker bei Diſſen Expl. Pind. p. 512.
vgl. Buttmann zum Philokt. ad Arg. metr. p. 57.
6 Das
Gemaͤlde bei Philoſtr. Ikon. 17. Dio Chryſoſt. R. 59, 577, 21.
7 Millingen pl. 50.
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