Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.des Maaßstabes; der Begriff der Arbeit wird zum Maaßstabe Das Geld ist so wenig als der Staat, oder die Sprache Unter den Sachen sind es die edeln Metalle, unter den des Maaßſtabes; der Begriff der Arbeit wird zum Maaßſtabe Das Geld iſt ſo wenig als der Staat, oder die Sprache Unter den Sachen ſind es die edeln Metalle, unter den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0172" n="158"/> des Maaßſtabes; der Begriff der Arbeit wird zum Maaßſtabe<lb/> erhoben.</p><lb/> <p>Das Geld iſt ſo wenig als der Staat, oder die Sprache<lb/> eine Erfindung. Der Menſch, in wie fern er nur uͤberhaupt<lb/> da iſt, bedarf Perſonen und Sachen: die Sachen um der<lb/> Perſonen, die Perſonen um der Sachen Willen, beyde um<lb/> ſeiner Unvollkommenheit Willen, beyde um ſich zu ergaͤnzen,<lb/> um ſich zu verewigen. Er bedarf alſo außer ſich ſelbſt noch<lb/> eines Bandes, das ihn mit den Perſonen und Sachen un-<lb/> aufloͤslich verbinde, und wiewohl ſein eigenes unnachlaſſen-<lb/> des Beduͤrfniß nach jener Gemeinſchaft ſchon dieſe Verbin-<lb/> dung vollzieht, ſo wird er doch derſelben ſich nur bewußt,<lb/> in wie fern er in den Perſonen und Sachen das gleiche Be-<lb/> duͤrfniß wahrnimmt. Das, was dieſe Verbindung vollzieht,<lb/> iſt in den ſpaͤteſten Entwickelungen der buͤrgerlichen Geſell-<lb/> ſchaft, wie in den fruͤheſten Anfaͤngen derſelben, der Staat;<lb/> und <hi rendition="#g">Geld</hi> iſt nichts anders als der oͤkonomiſche Ausdruck fuͤr<lb/> dieſes Beduͤrfniß der Vereinigung oder fuͤr den Staat; ſo<lb/> wie <hi rendition="#g">Geſetz</hi> der juriſtiſche Ausdruck dafuͤr iſt.</p><lb/> <p>Unter den Sachen ſind es die edeln Metalle, unter den<lb/> perſoͤnlichen Kraͤften des Menſchen iſt es das Wort, von denen<lb/> jedes in ſeiner Sphaͤre die Vereinigung vollzieht, die der<lb/> Menſch unaufhoͤrlich unter allen ſeinen perſoͤnlichen und ſaͤch-<lb/> lichen Angelegenheiten zu ſtiften ſtrebt: die edeln Metalle find<lb/> das natuͤrlichſte Band unter den Sachen, das Wort iſt das<lb/> natuͤrlichſte Band unter allen perſoͤnlichen Kraͤften. Das<lb/><hi rendition="#g">Wort</hi> und das <hi rendition="#g">edle Metall</hi> ſind alſo die beyden großen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [158/0172]
des Maaßſtabes; der Begriff der Arbeit wird zum Maaßſtabe
erhoben.
Das Geld iſt ſo wenig als der Staat, oder die Sprache
eine Erfindung. Der Menſch, in wie fern er nur uͤberhaupt
da iſt, bedarf Perſonen und Sachen: die Sachen um der
Perſonen, die Perſonen um der Sachen Willen, beyde um
ſeiner Unvollkommenheit Willen, beyde um ſich zu ergaͤnzen,
um ſich zu verewigen. Er bedarf alſo außer ſich ſelbſt noch
eines Bandes, das ihn mit den Perſonen und Sachen un-
aufloͤslich verbinde, und wiewohl ſein eigenes unnachlaſſen-
des Beduͤrfniß nach jener Gemeinſchaft ſchon dieſe Verbin-
dung vollzieht, ſo wird er doch derſelben ſich nur bewußt,
in wie fern er in den Perſonen und Sachen das gleiche Be-
duͤrfniß wahrnimmt. Das, was dieſe Verbindung vollzieht,
iſt in den ſpaͤteſten Entwickelungen der buͤrgerlichen Geſell-
ſchaft, wie in den fruͤheſten Anfaͤngen derſelben, der Staat;
und Geld iſt nichts anders als der oͤkonomiſche Ausdruck fuͤr
dieſes Beduͤrfniß der Vereinigung oder fuͤr den Staat; ſo
wie Geſetz der juriſtiſche Ausdruck dafuͤr iſt.
Unter den Sachen ſind es die edeln Metalle, unter den
perſoͤnlichen Kraͤften des Menſchen iſt es das Wort, von denen
jedes in ſeiner Sphaͤre die Vereinigung vollzieht, die der
Menſch unaufhoͤrlich unter allen ſeinen perſoͤnlichen und ſaͤch-
lichen Angelegenheiten zu ſtiften ſtrebt: die edeln Metalle find
das natuͤrlichſte Band unter den Sachen, das Wort iſt das
natuͤrlichſte Band unter allen perſoͤnlichen Kraͤften. Das
Wort und das edle Metall ſind alſo die beyden großen
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