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Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731.

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ab sind sie geloffen und haben den Alterman Dürren mit Gewalt aus dem Hause zu
Rahthause geholet, worauf sie dann nach dem krancken und sehr elend darnieder liegenden
Segger Heiderman geloffen, und den bis auf den Todt im Krancken-Bette gequälet, daß
er unterschreiben solte, daß Hartung auf die Wahl solte, ohngeachtet alles Vorwendens
und Protestirens hat ers um die gottlose rebellirende Rotte wieder los zu werden, aus
Noht ebenfalls unterschreiben müssen, von da ab lauffen sie nach dem Walle vor dem
Braunschweiger Thore, nach Hrn. Haneboths Garten, woselbst sie den Hrn. Senior
Druman auch zugleich finden, selbigen haben sie mit Schimpff und Tort ebenfalls dahin
gedrungen; und um sich von der Gefahr und Gewalt zu retten, hat ers auch unterschreiben müs-
sen. Der Alterman Hr. Haneboht hats aber durchaus nicht thun wollen, und auch nicht ge-
than; Auf die Manier haben nun die Complottanten gemeynet schon gewonnen zu haben, ge-
hen darauf zu Rahthaus, schliessen das Rahthaus hinter sich zu, und pressiren die andere Her-
ren als Hrn. Senior Böger und Hrn. Dürren so lange daß sie es einwilligen müssen, dem
Hrn. Bürgermeister Dörrien, Secretarium und dem Alterman Bartels sagen sie nichts,
solches machete, daß sie mit zum Complott gehören, gehen darauf in ein ander Zimmer
und setzen ein Verbündnüß auf, welches ihrer viele unterschrieben, solches liget in Archivio,
NB.
wann solches müste heraus gegeben werden, könte man alle die Rädelsführer sehen.

Denselbigen Nachmittag kommen die wohlgesinnete Herren des Rahts die für die
uhralte Privilegien für Recht und Gerechtigkeit gestritten, und klagten es denen anderen
wohlgesinneten, und welche dem Publico am meisten beytragen, wackern Bürgern, sagen-
de, sie könten es vor GOtt im Himmel nicht verantworten, daß einige Mannschafft Bür-
gere ihre in Händen habende Recht und Gerechtigkeit allein könten umstossen und brechen,
wann ja der Receß und das Jus praesentandi dem Raht solte genommen werden, wozu sie
aber der Löbl. Bürgerschafft bis dahin noch keine Gelegenheit gegeben, müste es doch noht-
wendig von der gantzen Bürgerschafft und nicht von ungefehr 80. oder 90. Mann gesche-
hen, wolten dahero heute die gantze Bürgerschafft fordern lassen, und denen vorstellen, ob
der Receß gelten solte oder nicht, worauf sie dann sogleich als nemlich Hr. Senior Böger,
Hr. Alterman Haneboht, und Hr. Dürre nach dem Hrn Segger giengen und selbiges vor-
schlugen, da dann sogleich der Wachmeister an den Hrn. Alterman Bartels geschicket und
dessen Meynung darüber zu vernehmen, selbiger hat auch sein fiat dazugegeben, von de-
nen ist der Wachtmeister, Bürger-Botte und Umklöpper nach dem Hrn. Bürgermei-
ster Dörrien geschickt, und hat selbiges melden sollen, daß Segger und Alterleute die gantze
Bürgerschafft fordern lassen (wozu laut des Receßaus in specie da sonst Sachen vorgehen
die der gantzen Bürgerschafft angehen, berechtiget seyn) und was die 80. oder 90. Mann
mit Gewalt gesuchet, denen ebenfalls vorzustellen und kund zu thun, wogegen aber der Hr.
Bürgermeister Dörrien solemnissime protestiret und gesaget, er wolte solche Verbottung
durchaus nicht gestatten, und wann der Wachtmeister, Bürger-Botte und Umklöpper
solches wider seinen Willen thäten, solten sie ihrer Dienste entsetzet seyn. (NB. Obbe-
melte 3. Bediente werden vom gantzen Raht und nicht vom Bürgermeister allein erwäh-
let, kan sie derhalben auch allein nicht entsetzen.) Worauf dann die Bediente an den Hrn.
Bürgermeister Wiehen und übrige Herren des Rahts gehen musten und selbige fragen,
obs nicht ihre Meynung die Bürgerschafft fordern zu lassen ebenfalls wäre, welche alle
solches mit beliebet, wurde also mit der Verbotung fortgefahren, der Hr. Bürgermeister
Dörrien hingegen lässet von seinen Complicibus einige bey Nacht herumlauffen und son-
derlichen Winck hinterbringen, welches uns 6. incarcerirten Bürgern betroffen, wie man
ferner vernehmen wird.

Da nun den Freytag als den 13ten May die gantze Bürgerschafft zusammen, und
wir auch samt einigen braven Bürgern herauf kommen, kriegten alle diejenige Bürgere von
denen Ubelgesinneten so viel Nacken-Schläge, daß man sich schämen muste; Wie nun
jederer Alterman, alten Gebrauch nach jeder in seiner Beurschafft-Stube gegangen und
denen anwesenden Bürgern vorgetragen; nemlich:

Nachdem einige Bürgere in Nahmen der gantzen Bürgerschafft sich zusammen rotti-
ret, aufs Rahthaus zu kommen, und ein Memorial übergeben, worin enthalten, daß sie
absolute den Candidatum Hartung auf die Wahl haben wolten, welches aber zum
höchsten Praejuditz der Obrigkeit wäre, da sie solches von einigen, als ein fiat erpresset,
hingegen noch viele Bürgere wären, die von solchen Beginnen nichts wissen, vielweni-
ger solches für genehm halten wolten, daß einige Bürger für sich allein der Obrigkeit ihre
Authorität wiederrechtlich krancken solten, also thäte er hiemit die Löbl. Burgerschafft
fragen, ob es bey dem von Ao. 1714. errichteten Receß sein Verbleiben und der Raht
die Autthorität wolte sagen das Jus praesentandi behalten solte oder nicht.

Hie-

ab ſind ſie geloffen und haben den Alterman Duͤrren mit Gewalt aus dem Hauſe zu
Rahthauſe geholet, worauf ſie dann nach dem krancken und ſehr elend darnieder liegenden
Segger Heiderman geloffen, und den bis auf den Todt im Krancken-Bette gequaͤlet, daß
er unterſchreiben ſolte, daß Hartung auf die Wahl ſolte, ohngeachtet alles Vorwendens
und Proteſtirens hat ers um die gottloſe rebellirende Rotte wieder los zu werden, aus
Noht ebenfalls unterſchreiben muͤſſen, von da ab lauffen ſie nach dem Walle vor dem
Braunſchweiger Thore, nach Hrn. Haneboths Garten, woſelbſt ſie den Hrn. Senior
Druman auch zugleich finden, ſelbigen haben ſie mit Schimpff und Tort ebenfalls dahin
gedrungen; und um ſich von der Gefahr und Gewalt zu retten, hat ers auch unterſchreiben muͤſ-
ſen. Der Alterman Hr. Haneboht hats aber durchaus nicht thun wollen, und auch nicht ge-
than; Auf die Manier haben nun die Complottanten gemeynet ſchon gewonnen zu haben, ge-
hen darauf zu Rahthaus, ſchlieſſen das Rahthaus hinter ſich zu, und preſſiren die andere Her-
ren als Hrn. Senior Boͤger und Hrn. Duͤrren ſo lange daß ſie es einwilligen muͤſſen, dem
Hrn. Buͤrgermeiſter Doͤrrien, Secretarium und dem Alterman Bartels ſagen ſie nichts,
ſolches machete, daß ſie mit zum Complott gehoͤren, gehen darauf in ein ander Zimmer
und ſetzen ein Verbuͤndnuͤß auf, welches ihrer viele unterſchrieben, ſolches liget in Archivio,
NB.
wann ſolches muͤſte heraus gegeben werden, koͤnte man alle die Raͤdelsfuͤhrer ſehen.

Denſelbigen Nachmittag kommen die wohlgeſinnete Herren des Rahts die fuͤr die
uhralte Privilegien fuͤr Recht und Gerechtigkeit geſtritten, und klagten es denen anderen
wohlgeſinneten, und welche dem Publico am meiſten beytragen, wackern Buͤrgern, ſagen-
de, ſie koͤnten es vor GOtt im Himmel nicht verantworten, daß einige Mannſchafft Buͤr-
gere ihre in Haͤnden habende Recht und Gerechtigkeit allein koͤnten umſtoſſen und brechen,
wann ja der Receß und das Jus præſentandi dem Raht ſolte genommen werden, wozu ſie
aber der Loͤbl. Buͤrgerſchafft bis dahin noch keine Gelegenheit gegeben, muͤſte es doch noht-
wendig von der gantzen Buͤrgerſchafft und nicht von ungefehr 80. oder 90. Mann geſche-
hen, wolten dahero heute die gantze Buͤrgerſchafft fordern laſſen, und denen vorſtellen, ob
der Receß gelten ſolte oder nicht, worauf ſie dann ſogleich als nemlich Hr. Senior Boͤger,
Hr. Alterman Haneboht, und Hr. Duͤrre nach dem Hrn Segger giengen und ſelbiges vor-
ſchlugen, da dann ſogleich der Wachmeiſter an den Hrn. Alterman Bartels geſchicket und
deſſen Meynung daruͤber zu vernehmen, ſelbiger hat auch ſein fiat dazugegeben, von de-
nen iſt der Wachtmeiſter, Buͤrger-Botte und Umkloͤpper nach dem Hrn. Buͤrgermei-
ſter Doͤrrien geſchickt, und hat ſelbiges melden ſollen, daß Segger und Alterleute die gantze
Buͤrgerſchafft fordern laſſen (wozu laut des Receßûs in ſpecie da ſonſt Sachen vorgehen
die der gantzen Buͤrgerſchafft angehen, berechtiget ſeyn) und was die 80. oder 90. Mann
mit Gewalt geſuchet, denen ebenfalls vorzuſtellen und kund zu thun, wogegen aber der Hr.
Buͤrgermeiſter Doͤrrien ſolemniſſimè proteſtiret und geſaget, er wolte ſolche Verbottung
durchaus nicht geſtatten, und wann der Wachtmeiſter, Buͤrger-Botte und Umkloͤpper
ſolches wider ſeinen Willen thaͤten, ſolten ſie ihrer Dienſte entſetzet ſeyn. (NB. Obbe-
melte 3. Bediente werden vom gantzen Raht und nicht vom Buͤrgermeiſter allein erwaͤh-
let, kan ſie derhalben auch allein nicht entſetzen.) Worauf dann die Bediente an den Hrn.
Buͤrgermeiſter Wiehen und uͤbrige Herren des Rahts gehen muſten und ſelbige fragen,
obs nicht ihre Meynung die Buͤrgerſchafft fordern zu laſſen ebenfalls waͤre, welche alle
ſolches mit beliebet, wurde alſo mit der Verbotung fortgefahren, der Hr. Buͤrgermeiſter
Doͤrrien hingegen laͤſſet von ſeinen Complicibus einige bey Nacht herumlauffen und ſon-
derlichen Winck hinterbringen, welches uns 6. incarcerirten Buͤrgern betroffen, wie man
ferner vernehmen wird.

Da nun den Freytag als den 13ten May die gantze Buͤrgerſchafft zuſammen, und
wir auch ſamt einigen braven Buͤrgern herauf kommen, kriegten alle diejenige Buͤrgere von
denen Ubelgeſinneten ſo viel Nacken-Schlaͤge, daß man ſich ſchaͤmen muſte; Wie nun
jederer Alterman, alten Gebrauch nach jeder in ſeiner Beurſchafft-Stube gegangen und
denen anweſenden Buͤrgern vorgetragen; nemlich:

Nachdem einige Buͤrgere in Nahmen der gantzen Buͤrgerſchafft ſich zuſammen rotti-
ret, aufs Rahthaus zu kommen, und ein Memorial uͤbergeben, worin enthalten, daß ſie
abſolutè den Candidatum Hartung auf die Wahl haben wolten, welches aber zum
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hingegen noch viele Buͤrgere waͤren, die von ſolchen Beginnen nichts wiſſen, vielweni-
ger ſolches fuͤr genehm halten wolten, daß einige Buͤrger fuͤr ſich allein der Obrigkeit ihre
Authoritaͤt wiederrechtlich krancken ſolten, alſo thaͤte er hiemit die Loͤbl. Burgerſchafft
fragen, ob es bey dem von Ao. 1714. errichteten Receß ſein Verbleiben und der Raht
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Hie-
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[3/0045] ab ſind ſie geloffen und haben den Alterman Duͤrren mit Gewalt aus dem Hauſe zu Rahthauſe geholet, worauf ſie dann nach dem krancken und ſehr elend darnieder liegenden Segger Heiderman geloffen, und den bis auf den Todt im Krancken-Bette gequaͤlet, daß er unterſchreiben ſolte, daß Hartung auf die Wahl ſolte, ohngeachtet alles Vorwendens und Proteſtirens hat ers um die gottloſe rebellirende Rotte wieder los zu werden, aus Noht ebenfalls unterſchreiben muͤſſen, von da ab lauffen ſie nach dem Walle vor dem Braunſchweiger Thore, nach Hrn. Haneboths Garten, woſelbſt ſie den Hrn. Senior Druman auch zugleich finden, ſelbigen haben ſie mit Schimpff und Tort ebenfalls dahin gedrungen; und um ſich von der Gefahr und Gewalt zu retten, hat ers auch unterſchreiben muͤſ- ſen. Der Alterman Hr. Haneboht hats aber durchaus nicht thun wollen, und auch nicht ge- than; Auf die Manier haben nun die Complottanten gemeynet ſchon gewonnen zu haben, ge- hen darauf zu Rahthaus, ſchlieſſen das Rahthaus hinter ſich zu, und preſſiren die andere Her- ren als Hrn. Senior Boͤger und Hrn. Duͤrren ſo lange daß ſie es einwilligen muͤſſen, dem Hrn. Buͤrgermeiſter Doͤrrien, Secretarium und dem Alterman Bartels ſagen ſie nichts, ſolches machete, daß ſie mit zum Complott gehoͤren, gehen darauf in ein ander Zimmer und ſetzen ein Verbuͤndnuͤß auf, welches ihrer viele unterſchrieben, ſolches liget in Archivio, NB. wann ſolches muͤſte heraus gegeben werden, koͤnte man alle die Raͤdelsfuͤhrer ſehen. Denſelbigen Nachmittag kommen die wohlgeſinnete Herren des Rahts die fuͤr die uhralte Privilegien fuͤr Recht und Gerechtigkeit geſtritten, und klagten es denen anderen wohlgeſinneten, und welche dem Publico am meiſten beytragen, wackern Buͤrgern, ſagen- de, ſie koͤnten es vor GOtt im Himmel nicht verantworten, daß einige Mannſchafft Buͤr- gere ihre in Haͤnden habende Recht und Gerechtigkeit allein koͤnten umſtoſſen und brechen, wann ja der Receß und das Jus præſentandi dem Raht ſolte genommen werden, wozu ſie aber der Loͤbl. Buͤrgerſchafft bis dahin noch keine Gelegenheit gegeben, muͤſte es doch noht- wendig von der gantzen Buͤrgerſchafft und nicht von ungefehr 80. oder 90. Mann geſche- hen, wolten dahero heute die gantze Buͤrgerſchafft fordern laſſen, und denen vorſtellen, ob der Receß gelten ſolte oder nicht, worauf ſie dann ſogleich als nemlich Hr. Senior Boͤger, Hr. Alterman Haneboht, und Hr. Duͤrre nach dem Hrn Segger giengen und ſelbiges vor- ſchlugen, da dann ſogleich der Wachmeiſter an den Hrn. Alterman Bartels geſchicket und deſſen Meynung daruͤber zu vernehmen, ſelbiger hat auch ſein fiat dazugegeben, von de- nen iſt der Wachtmeiſter, Buͤrger-Botte und Umkloͤpper nach dem Hrn. Buͤrgermei- ſter Doͤrrien geſchickt, und hat ſelbiges melden ſollen, daß Segger und Alterleute die gantze Buͤrgerſchafft fordern laſſen (wozu laut des Receßûs in ſpecie da ſonſt Sachen vorgehen die der gantzen Buͤrgerſchafft angehen, berechtiget ſeyn) und was die 80. oder 90. Mann mit Gewalt geſuchet, denen ebenfalls vorzuſtellen und kund zu thun, wogegen aber der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien ſolemniſſimè proteſtiret und geſaget, er wolte ſolche Verbottung durchaus nicht geſtatten, und wann der Wachtmeiſter, Buͤrger-Botte und Umkloͤpper ſolches wider ſeinen Willen thaͤten, ſolten ſie ihrer Dienſte entſetzet ſeyn. (NB. Obbe- melte 3. Bediente werden vom gantzen Raht und nicht vom Buͤrgermeiſter allein erwaͤh- let, kan ſie derhalben auch allein nicht entſetzen.) Worauf dann die Bediente an den Hrn. Buͤrgermeiſter Wiehen und uͤbrige Herren des Rahts gehen muſten und ſelbige fragen, obs nicht ihre Meynung die Buͤrgerſchafft fordern zu laſſen ebenfalls waͤre, welche alle ſolches mit beliebet, wurde alſo mit der Verbotung fortgefahren, der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien hingegen laͤſſet von ſeinen Complicibus einige bey Nacht herumlauffen und ſon- derlichen Winck hinterbringen, welches uns 6. incarcerirten Buͤrgern betroffen, wie man ferner vernehmen wird. Da nun den Freytag als den 13ten May die gantze Buͤrgerſchafft zuſammen, und wir auch ſamt einigen braven Buͤrgern herauf kommen, kriegten alle diejenige Buͤrgere von denen Ubelgeſinneten ſo viel Nacken-Schlaͤge, daß man ſich ſchaͤmen muſte; Wie nun jederer Alterman, alten Gebrauch nach jeder in ſeiner Beurſchafft-Stube gegangen und denen anweſenden Buͤrgern vorgetragen; nemlich: Nachdem einige Buͤrgere in Nahmen der gantzen Buͤrgerſchafft ſich zuſammen rotti- ret, aufs Rahthaus zu kommen, und ein Memorial uͤbergeben, worin enthalten, daß ſie abſolutè den Candidatum Hartung auf die Wahl haben wolten, welches aber zum hoͤchſten Præjuditz der Obrigkeit waͤre, da ſie ſolches von einigen, als ein fiat erpreſſet, hingegen noch viele Buͤrgere waͤren, die von ſolchen Beginnen nichts wiſſen, vielweni- ger ſolches fuͤr genehm halten wolten, daß einige Buͤrger fuͤr ſich allein der Obrigkeit ihre Authoritaͤt wiederrechtlich krancken ſolten, alſo thaͤte er hiemit die Loͤbl. Burgerſchafft fragen, ob es bey dem von Ao. 1714. errichteten Receß ſein Verbleiben und der Raht die Autthoritaͤt wolte ſagen das Jus præſentandi behalten ſolte oder nicht. Hie-

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_beleuchtung_1731/45>, abgerufen am 21.11.2024.