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Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731.

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Hiemit fielen ihme gleich einige von dem Complott in die Rede, worunter der Tischer
Hueßman der erste war, und sagten: Nein, und zog Hueßman das Memorial welches von
den 80. oder 90. Mann vorigen Tags übergeben war, aus dem Busen, sagende: das, was
gestern von ihnen gemachet wäre, dabey solte es durchaus bleiben, daher entstund sogleich
die Confusion, also daß es nicht zum Votiren, sondern zum Sortiren aieng, diejenige aus
dem Wege zu raumen, woran sich alle wohlgesinnete rechtschaffene Bürgere mithielten,
immittels da die Thüre verschlossen, merckten einige brave Bürgere daß es zu nichts Gu-
tes ausschlagen würde, hören schon das Gemurre von dis oder jenem, machen also aus
Furcht um nicht prostituirt zu werden, daß sie mit Excüsen vom Rahthaus kommen, müs-
sen denen Herren Bürgeren und Tage-Löhnern die schönste Worte darum geben, immit-
telst da diese fort, packen sie Hr. Gründler an gleich als wolten sie ihn verschlingen, mit al-
lerley gottlosen Reden und Calumnien, welche hier zu specificiren zu lang fallen würden;
Wie selbiger siehet daß er keine Assistence mehr bey sich hat, reteriret er sich aus seiner al-
so genannten Schuh-Beurschafft ins Wollenweber-Beurschafft und suchte Schutz, woselbst
noch viele brave Bürger beyeinander hielten, vermochten also vors erste nichts auszurichten,
da werffen sie einige Bürgere auf Nahmens Melcher Peine der Becker, Jobst Wehrma-
cher ein Grobschmidt, Johann Heinrich Hencke ein Wollkämmer, Peter Schlefer ein
Strumpffstricker, Ulrich Tegdmeyer ein Büffelmacher, lauffen vel quasi an den Hn. Bur-
germeister Dörrien und verlangen den Arrest von uns (NB. dieser Arrest war schon vori-
gen Abends ausgemachet) nach deren Retour tritt ein anderer nemlich Meyer ein Vetter
von dem Hn. Bürgermeister Dörrien auf und proponiret, daß wir 6. und der kleine oder
lütge Bürgermeister (den Bürger Botten Jonas Bösen gemeynet) solten beym Kopffe ge-
nommen und in den Keller geworffen werden, und sollen so lange sitzen bis die Wahl vor-
bey, den Wachtmeister betreffend wolte er selbigen schon vor den Raht abstraffen, der Bur-
ger Botte Böse ist aber nicht zugegen, also kamen einige aus der Rotte und packeten Hn.
Gründler an, selbiger nun wolte sich von den Bürgern nicht gefangen nehmen lassen, son-
dern begehrte den Wachtmeister, worauf sie den Umklöpper zwangen daß selbiger uns den
Arrest im Nahmen des Bürgermeisters ansagen muste, der Umklöpper auch gezwungen
aus Wachtmeisters Haus gehen muste, und die Schlüssel abholen, indessen aber kehreten sie
sich an nichts, rissen Hr. Gründler zuerst mit Gewalt herunter und brachten ihn angepacket
in den Keller, wo gegen vormahls der Hr. Bürgermeister Dörrien in Causa des Jnden
Jacob Josephs contra dessen Creditoren disputirte, wie selbiger in Keller solte gebracht
werden, daß es ein schlimmes Loch, worin alle Diebe und Schelme hinein geführet würdne,
laut des Attestats, so der Hr. Bürgermeister Dörrien an das Dom-Probsteyl. Gericht
übergeben, der Jud auch erhielte daß er auf dem Rahthause bewachet wurde, also musten
wir ubrige 5. auch hinein gehen, wie nun dieser gottlose und unbillige Streich zu Ende,
gehen sie aus einander, stelleten also vor die Thür welche mit 3. Schlössern verlegt 6. Kerl,
die Wache halten musten, den Mittag schicket Hr. Gründlers seine Frau das Mädgen um
zu fragen, ob selbiger was zu Essen verlangte, überfällt solches der Orthleiff mit der hal-
ben Lantze und schlägt dem armen Mädgen den Arm Pech-schwartz, welches Gründler im
Keller vernahm und den Orhtleiff darüber zur Rede stellete, antwortete selbiger nichts, son-
dern ein ander Kerl von der Wache Nahmens Grobe und sagte:

Das sind die rechten Schelme, mit der Hand in Keller zeigend, solche Spitz-Buben
Streiche machen sie. Das Mädgen ist darauf samt dessen Frauen an den Hrn. Bürger-
meister Dörrien gegangen, den Arm gezeiget, aber keine Satisfaction bekommen. Ge-
gen den Abend kommt Johannes Pannekoken und wil mit uns sprechen, kommt ein Kerl,
welcher die Wache hat, Nahmens Jost Hoffmann ein Schweffelstickenmacher coujoniret
den frommen Menschen erschrecklich; Wie er nun sich so bald nicht retiriren können, nihmt
besagter Kerl die Lantze schlägt und stosst ihn in die Seite, welche dicke aufgeschwollen ist,
des Nachts um 10. Uhr gehet ein ander Bürger N. Rabe der Fisch-Meister mit seiner
Frauen vor die Wache vorbey, selbige attaquiren sie sogleich, der Mann stellet sich zur
Wehr, muß aber endlich die Flucht nehmen, die tumultuirende Kerls verfolgen ihn, lauf-
fen in Hr. Gründlers Haus, brechen Thüren und Keller auf, lauffen mit den Tobacks-
Pfeiffen in den Ställen herum, nehmen so gar Feuer-Brände aus dem Ofen und suchen
in den Winckeln herum, den Nachmittag kommen auch viele wohlgesinnete Bürger zu die
Herren Seniores und fragen, ob sie darum wüsten, und warum man ihre Mitbürgere un-
verhörter Weise in Keller würffe? Geben sie zur Antwort; Sie wüsten nichts davon, sie
wolten sogleich an den Hrn. Bürgermeister Dörrien gehen, und selbigen fragen, es gehörete
ihnen ebenfalls zu wissen und solten die Bürgere wieder losgelassen werden, womit die

Bürger

Hiemit fielen ihme gleich einige von dem Complott in die Rede, worunter der Tiſcher
Hueßman der erſte war, und ſagten: Nein, und zog Hueßman das Memorial welches von
den 80. oder 90. Mann vorigen Tags uͤbergeben war, aus dem Buſen, ſagende: das, was
geſtern von ihnen gemachet waͤre, dabey ſolte es durchaus bleiben, daher entſtund ſogleich
die Confuſion, alſo daß es nicht zum Votiren, ſondern zum Sortiren aieng, diejenige aus
dem Wege zu raumen, woran ſich alle wohlgeſinnete rechtſchaffene Buͤrgere mithielten,
immittels da die Thuͤre verſchloſſen, merckten einige brave Buͤrgere daß es zu nichts Gu-
tes ausſchlagen wuͤrde, hoͤren ſchon das Gemurre von dis oder jenem, machen alſo aus
Furcht um nicht proſtituirt zu werden, daß ſie mit Excuͤſen vom Rahthaus kommen, muͤſ-
ſen denen Herren Buͤrgeren und Tage-Loͤhnern die ſchoͤnſte Worte darum geben, immit-
telſt da dieſe fort, packen ſie Hr. Gruͤndler an gleich als wolten ſie ihn verſchlingen, mit al-
lerley gottloſen Reden und Calumnien, welche hier zu ſpecificiren zu lang fallen wuͤrden;
Wie ſelbiger ſiehet daß er keine Aſſiſtence mehr bey ſich hat, reteriret er ſich aus ſeiner al-
ſo genannten Schuh-Beurſchafft ins Wollenweber-Beurſchafft und ſuchte Schutz, woſelbſt
noch viele brave Buͤrger beyeinander hielten, vermochten alſo vors erſte nichts auszurichten,
da werffen ſie einige Buͤrgere auf Nahmens Melcher Peine der Becker, Jobſt Wehrma-
cher ein Grobſchmidt, Johann Heinrich Hencke ein Wollkaͤmmer, Peter Schlefer ein
Strumpffſtricker, Ulrich Tegdmeyer ein Buͤffelmacher, lauffen vel quaſi an den Hn. Bur-
germeiſter Doͤrrien und verlangen den Arreſt von uns (NB. dieſer Arreſt war ſchon vori-
gen Abends ausgemachet) nach deren Retour tritt ein anderer nemlich Meyer ein Vetter
von dem Hn. Buͤrgermeiſter Doͤrrien auf und proponiret, daß wir 6. und der kleine oder
luͤtge Buͤrgermeiſter (den Buͤrger Botten Jonas Boͤſen gemeynet) ſolten beym Kopffe ge-
nommen und in den Keller geworffen werden, und ſollen ſo lange ſitzen bis die Wahl vor-
bey, den Wachtmeiſter betreffend wolte er ſelbigen ſchon vor den Raht abſtraffen, der Bur-
ger Botte Boͤſe iſt aber nicht zugegen, alſo kamen einige aus der Rotte und packeten Hn.
Gruͤndler an, ſelbiger nun wolte ſich von den Buͤrgern nicht gefangen nehmen laſſen, ſon-
dern begehrte den Wachtmeiſter, worauf ſie den Umkloͤpper zwangen daß ſelbiger uns den
Arreſt im Nahmen des Buͤrgermeiſters anſagen muſte, der Umkloͤpper auch gezwungen
aus Wachtmeiſters Haus gehen muſte, und die Schluͤſſel abholen, indeſſen aber kehreten ſie
ſich an nichts, riſſen Hr. Gruͤndler zuerſt mit Gewalt herunter und brachten ihn angepacket
in den Keller, wo gegen vormahls der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien in Cauſa des Jnden
Jacob Joſephs contra deſſen Creditoren diſputirte, wie ſelbiger in Keller ſolte gebracht
werden, daß es ein ſchlimmes Loch, worin alle Diebe und Schelme hinein gefuͤhret wuͤrdne,
laut des Atteſtats, ſo der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien an das Dom-Probſteyl. Gericht
uͤbergeben, der Jud auch erhielte daß er auf dem Rahthauſe bewachet wurde, alſo muſten
wir ubrige 5. auch hinein gehen, wie nun dieſer gottloſe und unbillige Streich zu Ende,
gehen ſie aus einander, ſtelleten alſo vor die Thuͤr welche mit 3. Schloͤſſern verlegt 6. Kerl,
die Wache halten muſten, den Mittag ſchicket Hr. Gruͤndlers ſeine Frau das Maͤdgen um
zu fragen, ob ſelbiger was zu Eſſen verlangte, uͤberfaͤllt ſolches der Orthleiff mit der hal-
ben Lantze und ſchlaͤgt dem armen Maͤdgen den Arm Pech-ſchwartz, welches Gruͤndler im
Keller vernahm und den Orhtleiff daruͤber zur Rede ſtellete, antwortete ſelbiger nichts, ſon-
dern ein ander Kerl von der Wache Nahmens Grobe und ſagte:

Das ſind die rechten Schelme, mit der Hand in Keller zeigend, ſolche Spitz-Buben
Streiche machen ſie. Das Maͤdgen iſt darauf ſamt deſſen Frauen an den Hrn. Buͤrger-
meiſter Doͤrrien gegangen, den Arm gezeiget, aber keine Satisfaction bekommen. Ge-
gen den Abend kommt Johannes Pannekoken und wil mit uns ſprechen, kommt ein Kerl,
welcher die Wache hat, Nahmens Joſt Hoffmann ein Schweffelſtickenmacher coujoniret
den frommen Menſchen erſchrecklich; Wie er nun ſich ſo bald nicht retiriren koͤnnen, nihmt
beſagter Kerl die Lantze ſchlaͤgt und ſtoſſt ihn in die Seite, welche dicke aufgeſchwollen iſt,
des Nachts um 10. Uhr gehet ein ander Buͤrger N. Rabe der Fiſch-Meiſter mit ſeiner
Frauen vor die Wache vorbey, ſelbige attaquiren ſie ſogleich, der Mann ſtellet ſich zur
Wehr, muß aber endlich die Flucht nehmen, die tumultuirende Kerls verfolgen ihn, lauf-
fen in Hr. Gruͤndlers Haus, brechen Thuͤren und Keller auf, lauffen mit den Tobacks-
Pfeiffen in den Staͤllen herum, nehmen ſo gar Feuer-Braͤnde aus dem Ofen und ſuchen
in den Winckeln herum, den Nachmittag kommen auch viele wohlgeſinnete Buͤrger zu die
Herren Seniores und fragen, ob ſie darum wuͤſten, und warum man ihre Mitbuͤrgere un-
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Buͤrger
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[4/0046] Hiemit fielen ihme gleich einige von dem Complott in die Rede, worunter der Tiſcher Hueßman der erſte war, und ſagten: Nein, und zog Hueßman das Memorial welches von den 80. oder 90. Mann vorigen Tags uͤbergeben war, aus dem Buſen, ſagende: das, was geſtern von ihnen gemachet waͤre, dabey ſolte es durchaus bleiben, daher entſtund ſogleich die Confuſion, alſo daß es nicht zum Votiren, ſondern zum Sortiren aieng, diejenige aus dem Wege zu raumen, woran ſich alle wohlgeſinnete rechtſchaffene Buͤrgere mithielten, immittels da die Thuͤre verſchloſſen, merckten einige brave Buͤrgere daß es zu nichts Gu- tes ausſchlagen wuͤrde, hoͤren ſchon das Gemurre von dis oder jenem, machen alſo aus Furcht um nicht proſtituirt zu werden, daß ſie mit Excuͤſen vom Rahthaus kommen, muͤſ- ſen denen Herren Buͤrgeren und Tage-Loͤhnern die ſchoͤnſte Worte darum geben, immit- telſt da dieſe fort, packen ſie Hr. Gruͤndler an gleich als wolten ſie ihn verſchlingen, mit al- lerley gottloſen Reden und Calumnien, welche hier zu ſpecificiren zu lang fallen wuͤrden; Wie ſelbiger ſiehet daß er keine Aſſiſtence mehr bey ſich hat, reteriret er ſich aus ſeiner al- ſo genannten Schuh-Beurſchafft ins Wollenweber-Beurſchafft und ſuchte Schutz, woſelbſt noch viele brave Buͤrger beyeinander hielten, vermochten alſo vors erſte nichts auszurichten, da werffen ſie einige Buͤrgere auf Nahmens Melcher Peine der Becker, Jobſt Wehrma- cher ein Grobſchmidt, Johann Heinrich Hencke ein Wollkaͤmmer, Peter Schlefer ein Strumpffſtricker, Ulrich Tegdmeyer ein Buͤffelmacher, lauffen vel quaſi an den Hn. Bur- germeiſter Doͤrrien und verlangen den Arreſt von uns (NB. dieſer Arreſt war ſchon vori- gen Abends ausgemachet) nach deren Retour tritt ein anderer nemlich Meyer ein Vetter von dem Hn. Buͤrgermeiſter Doͤrrien auf und proponiret, daß wir 6. und der kleine oder luͤtge Buͤrgermeiſter (den Buͤrger Botten Jonas Boͤſen gemeynet) ſolten beym Kopffe ge- nommen und in den Keller geworffen werden, und ſollen ſo lange ſitzen bis die Wahl vor- bey, den Wachtmeiſter betreffend wolte er ſelbigen ſchon vor den Raht abſtraffen, der Bur- ger Botte Boͤſe iſt aber nicht zugegen, alſo kamen einige aus der Rotte und packeten Hn. Gruͤndler an, ſelbiger nun wolte ſich von den Buͤrgern nicht gefangen nehmen laſſen, ſon- dern begehrte den Wachtmeiſter, worauf ſie den Umkloͤpper zwangen daß ſelbiger uns den Arreſt im Nahmen des Buͤrgermeiſters anſagen muſte, der Umkloͤpper auch gezwungen aus Wachtmeiſters Haus gehen muſte, und die Schluͤſſel abholen, indeſſen aber kehreten ſie ſich an nichts, riſſen Hr. Gruͤndler zuerſt mit Gewalt herunter und brachten ihn angepacket in den Keller, wo gegen vormahls der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien in Cauſa des Jnden Jacob Joſephs contra deſſen Creditoren diſputirte, wie ſelbiger in Keller ſolte gebracht werden, daß es ein ſchlimmes Loch, worin alle Diebe und Schelme hinein gefuͤhret wuͤrdne, laut des Atteſtats, ſo der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien an das Dom-Probſteyl. Gericht uͤbergeben, der Jud auch erhielte daß er auf dem Rahthauſe bewachet wurde, alſo muſten wir ubrige 5. auch hinein gehen, wie nun dieſer gottloſe und unbillige Streich zu Ende, gehen ſie aus einander, ſtelleten alſo vor die Thuͤr welche mit 3. Schloͤſſern verlegt 6. Kerl, die Wache halten muſten, den Mittag ſchicket Hr. Gruͤndlers ſeine Frau das Maͤdgen um zu fragen, ob ſelbiger was zu Eſſen verlangte, uͤberfaͤllt ſolches der Orthleiff mit der hal- ben Lantze und ſchlaͤgt dem armen Maͤdgen den Arm Pech-ſchwartz, welches Gruͤndler im Keller vernahm und den Orhtleiff daruͤber zur Rede ſtellete, antwortete ſelbiger nichts, ſon- dern ein ander Kerl von der Wache Nahmens Grobe und ſagte: Das ſind die rechten Schelme, mit der Hand in Keller zeigend, ſolche Spitz-Buben Streiche machen ſie. Das Maͤdgen iſt darauf ſamt deſſen Frauen an den Hrn. Buͤrger- meiſter Doͤrrien gegangen, den Arm gezeiget, aber keine Satisfaction bekommen. Ge- gen den Abend kommt Johannes Pannekoken und wil mit uns ſprechen, kommt ein Kerl, welcher die Wache hat, Nahmens Joſt Hoffmann ein Schweffelſtickenmacher coujoniret den frommen Menſchen erſchrecklich; Wie er nun ſich ſo bald nicht retiriren koͤnnen, nihmt beſagter Kerl die Lantze ſchlaͤgt und ſtoſſt ihn in die Seite, welche dicke aufgeſchwollen iſt, des Nachts um 10. Uhr gehet ein ander Buͤrger N. Rabe der Fiſch-Meiſter mit ſeiner Frauen vor die Wache vorbey, ſelbige attaquiren ſie ſogleich, der Mann ſtellet ſich zur Wehr, muß aber endlich die Flucht nehmen, die tumultuirende Kerls verfolgen ihn, lauf- fen in Hr. Gruͤndlers Haus, brechen Thuͤren und Keller auf, lauffen mit den Tobacks- Pfeiffen in den Staͤllen herum, nehmen ſo gar Feuer-Braͤnde aus dem Ofen und ſuchen in den Winckeln herum, den Nachmittag kommen auch viele wohlgeſinnete Buͤrger zu die Herren Seniores und fragen, ob ſie darum wuͤſten, und warum man ihre Mitbuͤrgere un- verhoͤrter Weiſe in Keller wuͤrffe? Geben ſie zur Antwort; Sie wuͤſten nichts davon, ſie wolten ſogleich an den Hrn. Buͤrgermeiſter Doͤrrien gehen, und ſelbigen fragen, es gehoͤrete ihnen ebenfalls zu wiſſen und ſolten die Buͤrgere wieder losgelaſſen werden, womit die Buͤrger

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_beleuchtung_1731/46>, abgerufen am 21.11.2024.