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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.

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möchte heraussehen, und wissen können, wie
dem die umstehenden Sachen vorkämen.

Zum erstenmale legte er mit weitaussehen¬
den Gedanken auf die Streu sich nieder; seinen
Degen legte er neben sich, und deckte sich mit
seinen Kleidern zu. -- Seine Gedanken aber
ließen ihm keine Ruh, die Zukunft wurde immer
glänzender und schimmernder vor seinen Bli¬
cken; die Lampen waren schon angezündet, der
Vorhang aufgezogen, und alles voll Erwartung,
der entscheidende Moment war da. --

Darüber kam bis nach Mitternacht kein
Schlaf in seine Augen, und als er am Morgen
erwachte, war auf einmal der Schauplatz ganz
verändert; die öde Gaststube, die Bierkrüge,
das schwarze Brodt, und erschlaffende Müdig¬
keit -- hier rächten sich seine reizenden Phanta¬
sien an ihm mit schrecklichem Unmuth und Le¬
bensüberdruß, der über eine Stunde währte.

Er legte sich mit dem Kopf auf den Tisch,
und suchte vergeblich wieder einzuschlummern,
bis die ermunternden Strahlen der Sonne, die
ins Fenster schienen, ihn wieder zum Leben weck¬
ten, und sobald er sich nur erst auf den Weg ge¬

moͤchte herausſehen, und wiſſen koͤnnen, wie
dem die umſtehenden Sachen vorkaͤmen.

Zum erſtenmale legte er mit weitausſehen¬
den Gedanken auf die Streu ſich nieder; ſeinen
Degen legte er neben ſich, und deckte ſich mit
ſeinen Kleidern zu. — Seine Gedanken aber
ließen ihm keine Ruh, die Zukunft wurde immer
glaͤnzender und ſchimmernder vor ſeinen Bli¬
cken; die Lampen waren ſchon angezuͤndet, der
Vorhang aufgezogen, und alles voll Erwartung,
der entſcheidende Moment war da. —

Daruͤber kam bis nach Mitternacht kein
Schlaf in ſeine Augen, und als er am Morgen
erwachte, war auf einmal der Schauplatz ganz
veraͤndert; die oͤde Gaſtſtube, die Bierkruͤge,
das ſchwarze Brodt, und erſchlaffende Muͤdig¬
keit — hier raͤchten ſich ſeine reizenden Phanta¬
ſien an ihm mit ſchrecklichem Unmuth und Le¬
bensuͤberdruß, der uͤber eine Stunde waͤhrte.

Er legte ſich mit dem Kopf auf den Tiſch,
und ſuchte vergeblich wieder einzuſchlummern,
bis die ermunternden Strahlen der Sonne, die
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[11/0025] moͤchte herausſehen, und wiſſen koͤnnen, wie dem die umſtehenden Sachen vorkaͤmen. Zum erſtenmale legte er mit weitausſehen¬ den Gedanken auf die Streu ſich nieder; ſeinen Degen legte er neben ſich, und deckte ſich mit ſeinen Kleidern zu. — Seine Gedanken aber ließen ihm keine Ruh, die Zukunft wurde immer glaͤnzender und ſchimmernder vor ſeinen Bli¬ cken; die Lampen waren ſchon angezuͤndet, der Vorhang aufgezogen, und alles voll Erwartung, der entſcheidende Moment war da. — Daruͤber kam bis nach Mitternacht kein Schlaf in ſeine Augen, und als er am Morgen erwachte, war auf einmal der Schauplatz ganz veraͤndert; die oͤde Gaſtſtube, die Bierkruͤge, das ſchwarze Brodt, und erſchlaffende Muͤdig¬ keit — hier raͤchten ſich ſeine reizenden Phanta¬ ſien an ihm mit ſchrecklichem Unmuth und Le¬ bensuͤberdruß, der uͤber eine Stunde waͤhrte. Er legte ſich mit dem Kopf auf den Tiſch, und ſuchte vergeblich wieder einzuſchlummern, bis die ermunternden Strahlen der Sonne, die ins Fenſter ſchienen, ihn wieder zum Leben weck¬ ten, und ſobald er ſich nur erſt auf den Weg ge¬

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser04_1790/25>, abgerufen am 24.11.2024.