Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.samen Spatziergänge. -- Nun war vor dem Die feierliche Stille, welche in der Mittags¬ F 5
ſamen Spatziergaͤnge. — Nun war vor dem Die feierliche Stille, welche in der Mittags¬ F 5
<TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0099" n="89"/> ſamen Spatziergaͤnge. — Nun war vor dem<lb/> neuen Thore in H. . ., der Gang auf der Wieſe,<lb/> laͤngſt dem Fluſſe, nach dem Waſſerfall zu, be¬<lb/> ſonders einladend fuͤr ſeine romantiſchen Ideen.</p><lb/> <p>Die feierliche Stille, welche in der Mittags¬<lb/> ſtunde auf dieſer Wieſe herrſchte; die einzelnen<lb/> hie und da zerſteuten hohen Eichbaͤume, welche<lb/> mitten im Sonnenſchein, ſo wie ſie einſam<lb/> ſtanden, ihren Schatten auf das Gruͤne der Wieſe<lb/> hinwarfen. — Ein kleines Gebuͤſch, in welchem<lb/> man verſteckt das Rauſchen des Waſſerfalls in<lb/> der Naͤhe hoͤrte — am jenſeitigen Ufer des Fluſ¬<lb/> ſes, der angenehme Wald, in welchem er mit<lb/> Reiſern des Morgens in der Fruͤhe ſpatziren ge¬<lb/> gangen war — in der Ferne weidende Heerden;<lb/> und die Stadt mit ihren vier Thuͤrmen, und dem<lb/> umgebenden mit Baͤumen bepflanzten Walle,<lb/> wie ein Bild in <choice><sic>eiuem</sic><corr>einem</corr></choice> optiſchen Kaſten. — Diß<lb/> zuſammengenommen verſetzte ihn allemal in je¬<lb/> ne wunderbare Empfindung, die man hat, ſo oft<lb/> es einem lebhaft wird, daß man in dieſem Au¬<lb/> genblick nun gerade an dieſem Orte, und an kei¬<lb/> nem andern iſt; daß diß nun unſere wirkliche<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 5<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [89/0099]
ſamen Spatziergaͤnge. — Nun war vor dem
neuen Thore in H. . ., der Gang auf der Wieſe,
laͤngſt dem Fluſſe, nach dem Waſſerfall zu, be¬
ſonders einladend fuͤr ſeine romantiſchen Ideen.
Die feierliche Stille, welche in der Mittags¬
ſtunde auf dieſer Wieſe herrſchte; die einzelnen
hie und da zerſteuten hohen Eichbaͤume, welche
mitten im Sonnenſchein, ſo wie ſie einſam
ſtanden, ihren Schatten auf das Gruͤne der Wieſe
hinwarfen. — Ein kleines Gebuͤſch, in welchem
man verſteckt das Rauſchen des Waſſerfalls in
der Naͤhe hoͤrte — am jenſeitigen Ufer des Fluſ¬
ſes, der angenehme Wald, in welchem er mit
Reiſern des Morgens in der Fruͤhe ſpatziren ge¬
gangen war — in der Ferne weidende Heerden;
und die Stadt mit ihren vier Thuͤrmen, und dem
umgebenden mit Baͤumen bepflanzten Walle,
wie ein Bild in einem optiſchen Kaſten. — Diß
zuſammengenommen verſetzte ihn allemal in je¬
ne wunderbare Empfindung, die man hat, ſo oft
es einem lebhaft wird, daß man in dieſem Au¬
genblick nun gerade an dieſem Orte, und an kei¬
nem andern iſt; daß diß nun unſere wirkliche
F 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |