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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 3. Berlin, 1792.

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das heißt, durch Uebersetzen in die fremde Sprache, nicht aber durch Dechiffriren, oder durch Uebersetzen aus der fremden Sprache gelernt hatte. Daß die Chiffres keine eigentliche Sprache sind, und daß das Französische nicht meine Muttersprache ist, kann, dünkt mich, kein Einwurf seyn. Denn die Chiffres, deren man sich zum Briefwechsel zwischen den Höfen und den Gesandschaften bedient, sind so gut, wie Worte einer Sprache, da drei bis vier Zahlen, ja mehrere, zusammen, Worte, ja Redensarten bedeuten. Und das Französische war mir nicht allein überhaupt sehr geläufig, sondern es würde mir auch, da ich nie Berichte in meiner Muttersprache abgefaßt hatte, weit schwerer geworden seyn, dazu mich dieser, und nicht der französischen, Sprache zu bedienen.

So oft ich, nach Verlauf einiger Jahre, neue Chiffren erhielte, machte ich immer von neuem dieselbe Erfahrung.



das heißt, durch Uebersetzen in die fremde Sprache, nicht aber durch Dechiffriren, oder durch Uebersetzen aus der fremden Sprache gelernt hatte. Daß die Chiffres keine eigentliche Sprache sind, und daß das Franzoͤsische nicht meine Muttersprache ist, kann, duͤnkt mich, kein Einwurf seyn. Denn die Chiffres, deren man sich zum Briefwechsel zwischen den Hoͤfen und den Gesandschaften bedient, sind so gut, wie Worte einer Sprache, da drei bis vier Zahlen, ja mehrere, zusammen, Worte, ja Redensarten bedeuten. Und das Franzoͤsische war mir nicht allein uͤberhaupt sehr gelaͤufig, sondern es wuͤrde mir auch, da ich nie Berichte in meiner Muttersprache abgefaßt hatte, weit schwerer geworden seyn, dazu mich dieser, und nicht der franzoͤsischen, Sprache zu bedienen.

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[107/0107] das heißt, durch Uebersetzen in die fremde Sprache, nicht aber durch Dechiffriren, oder durch Uebersetzen aus der fremden Sprache gelernt hatte. Daß die Chiffres keine eigentliche Sprache sind, und daß das Franzoͤsische nicht meine Muttersprache ist, kann, duͤnkt mich, kein Einwurf seyn. Denn die Chiffres, deren man sich zum Briefwechsel zwischen den Hoͤfen und den Gesandschaften bedient, sind so gut, wie Worte einer Sprache, da drei bis vier Zahlen, ja mehrere, zusammen, Worte, ja Redensarten bedeuten. Und das Franzoͤsische war mir nicht allein uͤberhaupt sehr gelaͤufig, sondern es wuͤrde mir auch, da ich nie Berichte in meiner Muttersprache abgefaßt hatte, weit schwerer geworden seyn, dazu mich dieser, und nicht der franzoͤsischen, Sprache zu bedienen. So oft ich, nach Verlauf einiger Jahre, neue Chiffren erhielte, machte ich immer von neuem dieselbe Erfahrung.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 3. Berlin, 1792, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0903_1792/107>, abgerufen am 22.12.2024.